«Von grossen belastenden Einsätzen sind wir verschont geblieben»

Gut besuchte 99. Generalversammlung des Feuerwehr-Verbands Bezirk Affoltern

Präsident Beat Schmid (links) mit dem neuen Ehrenmitglied Ueli Müller aus Bonstetten. (Bild Marianne Voss)

Rund 500 Feuerwehrleute engagieren sich im Bezirk Affoltern rund um die Uhr für die Sicherheit der Bevölkerung. Am vergangenen Freitagabend war für einmal nicht Eile, sondern Gemütlichkeit angesagt. Der Feuerwehr-Verband des Bezirks Affoltern hatte zur jährlichen Generalversammlung ins Gartencenter Guggenbühl in Bonstetten eingeladen. 88 Personen, nebst Mitgliedern auch Ehrenmitglieder und Behördenvertretende, kamen und füllten die Tische – eine rekordverdächtig hohe Beteiligung. Peter Gretsch, Gemeinderat in Wettswil, begrüsste die zahlreichen Gäste und dankte für den stetigen Einsatz: «Das ist nicht selbstverständlich, auch wenn es oft als selbstverständlich angesehen wird.»

Die üblichen Traktanden wurden ohne Diskussionen oder Gegenstimmen genehmigt. Im Jahresbericht hielt Präsident Beat Schmid Rückschau auf die zahlreichen erfreulichen Ereignisse und Anlässe im vergangenen Jahr. Viele der Weiterbildungen und Veranstaltungen waren sehr gut besucht. «Von grossen und belastenden Ereignissen sind wir im 2023 verschont geblieben. Es war ein ruhiges Feuerwehrjahr», erklärte der Präsident. Auch er dankte den Frauen und Männern für ihre dauernde Bereitschaft, in nächster Sekunde im Einsatz zu stehen.

24-Stunden-Übung für Jugendliche

Der neunte Punkt auf der Traktandenliste lautete Ehrungen. Worum es ging, wurde im Vorfeld geheim gehalten. Als der Präsident dann vorschlug, Ueli Müller aus Bonstetten zum Ehrenmitglied zu wählen, war der Applaus sehr gross. Ueli Müller hat sich als Kommandant, als kantonaler Instruktor und während acht Jahren als Ausbildungschef der Jugendfeuerwehr intensiv für den Verband eingesetzt. Er freute sich über die Wahl und das überreichte Präsent.

Stützpunktkommandant Alex Smolinsky bestätigte das ruhige Feuerwehrjahr, und Daniel Jelk berichtete von der grossen Beteiligung an den Offiziersveranstaltungen sowie der Rekordbeteiligung von 42 Teilnehmenden am Rekrutentag. Wieder nahm die Jugendfeuerwehr während der Versammlung einen wichtigen Platz ein; sie ist seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Dominik Scaglioso gab in Wort und Bild einen Einblick in die spannenden Übungen mit den 77 Jugendlichen. Zum ersten Mal wurde auch eine 24-Stunden-Übung durchgeführt. Das Programm war herausfordernd: eine Unfall-Rettung am Üetliberg, ein Brand nachts um zwei Uhr, eine Personenrettung am Nachmittag und gleich anschliessend ein Grossalarm wegen einer brennenden Scheune. Dieses Jahr beginnen die Übungen für die Jugendfeuerwehr im März. Zurzeit sind knapp 70 Jugendliche angemeldet. Präsident Beat Schmid betonte die tolle Jugendarbeit, die hier geleistet werde. Auch Bruno Ruh, Vizepräsident des kantonalen Feuerwehrverbands, hob bei seinem Bericht die Jugendfeuerwehr hervor, die sich grosser Beliebtheit erfreut. Im ganzen Kanton zählt sie fast 500 Jugendliche.

65 Brandereignisse

Statthalter Claude Schmidt informierte über die Ereignisse im Jahr 2023. Die Brandschadensumme im Bezirk Affoltern liegt bei 730 000 Franken (Vorjahr 3,36 Millionen). Das grösste der gesamthaft 65 Brandereignisse war im Januar 2023 eine Wohnung in Affoltern mit einer Schadensumme von 167 000 Franken. Die Elementarschadensumme betrug im Bezirk Affoltern 427 000 Franken, also viel mehr als im Vorjahr (77 000 Franken) und viel weniger als 2021 (41,4 Millionen). «Ganz grosse Elementarschadenereignisse sind im Jahr 2023 ausgeblieben», erklärte der Statthalter. «Die häufigste Ursache der 130 Fälle war Sturm mit 105 Fällen.» Er berichtete von den Feuerwehrinspektionen mit guten und auch sehr guten Noten und schwärmte im Rückblick vom gelungenen Blaulichttag im September in Affoltern. Zum Schluss hielt er fest: «Welche Freuden, welche Enttäuschungen, welche Herausforderungen wird wohl das neue Jahr bringen? So oder so wünsche ich euch auch für dieses Jahr, dass ihr von Unfällen verschont bleibt und die Flamme eurer Feuerwehrleidenschaft am Brennen bleibt.»

Die nächste Generalversammlung wird im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums stehen. Der Vorstand macht sich bereits Gedanken, wie dieses besondere Ereignis passend gefeiert werden könnte.