Achtsamkeit, Dank und Respekt

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Mettmenstetten nahmen die Einladung zum Apéro am 6. Januar gerne an und kamen in Scharen ins Gasthaus zum weissen Rössli. Gemeindepräsident René Kälin sprach über die Milizarbeit als tragenden Pfeiler unserer Gesellschaft.

René Kälin, Gemeindepräsident von Mettmenstetten, anlässlich seiner Neujahrsansprache. Neben ihm das Schwyzerörgeli-Duo mit Regina Roman und Cédric Ackermann. <em>(Bild Marianne Voss)</em>
René Kälin, Gemeindepräsident von Mettmenstetten, anlässlich seiner Neujahrsansprache. Neben ihm das Schwyzerörgeli-Duo mit Regina Roman und Cédric Ackermann. <em>(Bild Marianne Voss)</em>

Der Gemeinderat hatte zum Neujahrsapéro eingeladen – und der Saal im Restaurant zum weissen Rössli füllte sich am vergangenen Sonntag mit vielen Frauen und Männern aus Mettmenstetten. Fröhlich begrüssten sie sich gegenseitig und wünschten sich «Äs guets Nois!». Musikalisch wurde der Anlass mit gemütlichen Klängen von einem Schwyzerörgeli-Duo umrahmt. Von der Musikschule Knonauer Amt musizierte die Lehrerin Regina Roman mit ihrem Schüler Cédric Ackermann.

Bild vom Ameisenhaufen

Der Mettmenstetter Gemeindepräsident, René Kälin, begrüsste die zahlreichen Gäste zum erst ein paar Tage alten 2019. Er berichtete von einem unschönen Erlebnis, bei dem er während eines Spaziergangs auf einen zerstörten Waldameisen-Haufen gestossen war. Er habe sich dabei gefragt, wie jemand so etwas Unüberlegtes tun könne. «Wie viele Ameisenarbeit wird benötigt, um diesen Ameisenhaufen wieder herzurichten?» Er verglich in seiner Ansprache den Ameisenhaufen mit der Dorfgemeinschaft und stellte fest: «Was alles zu einer funktionierenden Dorfgemeinschaft gehört, wird leider nicht selten erst erkannt, wenn wir es vermissen, wenn es gestrichen oder zerstört ist.»

Unbezahlbare Wünsche

Der Schweizerische Gemeindeverband hat 2019 zum Jahr der Milizarbeit deklariert. René Kälin nahm dies zum Anlass, allen zu danken, die mit grossem Engagement ihren persönlichen Beitrag für das Zusammenleben im Dorf leisten. «Ihnen gebührt Dank, Anerkennung und Respekt», betonte er. Die unentgeltliche oder teilentschädigte Milizarbeit sei ein tragender Pfeiler unserer Gesellschaft und ein wesentliches Fundament für den sozialen Zusammenhalt von Gemeinschaften. «Es gibt kaum einen Lebensbereich – von der Politik, über die Kultur oder die Alterspflege bis zum Naturschutz – der nicht massgeblich von der Milizarbeit mitgestaltet wird.»

Zum Schluss äusserte er drei Wünsche für das frisch gestartete 2019. Er wünschte sich Verständnis und Achtsamkeit für das Zusammen-leben. «Ich wünsche auch, dass wir unsern Dank all denen zeigen, die zum Beispiel unsere Jugend trainieren, in Vereinen Vorstandsarbeit leisten oder in Behörden Lösungsansätze und lebenswerte Kompromisse erarbeiten.» Und er wünsche sich, dass der Respekt auch den Mitmenschen gebühre, die oft im Verborgenen auf persönliche Art Menschlichkeit erlebbar machten. «Meine drei Wünsche kosten alle nichts, doch sie sind enorm wertvoll, wenn nicht gar unbezahlbar!»

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