Die Bewohner sollen nur einmal umziehen

Das Haus zum Seewadel soll durch einen Neubau am bisherigen Standort ersetzt werden. Wenn alles ideal läuft, könnte der Bau im Sommer 2020 starten und das neue Pflegezentrum im Sommer 2022 bezugsbereit sein.

Das Seewadel heute... (Bild Thomas Stöckli)

Das Seewadel heute... (Bild Thomas Stöckli)

...und einst, hier von aussen...

...und einst, hier von aussen...

...und der Einblick in den alten Speisesaal. (Bilder zvg.)

...und der Einblick in den alten Speisesaal. (Bilder zvg.)

Im Frühling 2016 stand noch eine Schliessung des Alters- und Pflegeheims Seewadel zur Diskussion, mittlerweile rechnet man im Bezirk wieder mit steigendem Bedarf an Pflegebetten. Aktuell sei die Auslastung bei 100%, verrät Geschäftsleiterin Verena Feller. Allerdings sind das nur noch 83 Betten: Mitte letztes Jahr wurden zwei Zimmer in separate Speiseräume umgewandelt – als günstigere Alternative zu einem Ausbau des bestehenden «Demenz-Stüblis».

Dass der Gemeinderat Affoltern einen Neubau des «Seewadels» am bestehenden Standort favorisiert, hat er bereits vor einem Jahr verkündet. Entgegen früherer Überlegungen will er diesen selber finanzieren. «Aufgrund der jetzigen Zinslage ist das relativ günstig», erklärt Gemeindeschreiber Stefan Trottmann. Ziel sei es, bei laufendem Betrieb zu bauen. «Die Bewohner sollen nur einmal umziehen», wünscht sich Geschäftsleiterin Verena Feller. Will heissen: Der Neubau soll nicht anstelle der bestehenden Bauten entstehen, sondern unmittelbar daneben.

Das «Cachet» erhalten

Die Übergangslösung wird denn auch Teil des Ideenwettbewerbs sein, welchen die Gemeinde Affoltern Anfang Mai ausgeschrieben hat. Bis zum 8. Juni lief die Anmeldefrist für die Teilnahme. «Wir haben genug bekommen, so dass wir vier in die engere Auswahl nehmen konnten», so Stefan Trottmann. Diesen gibt die Gemeinde nun die Eckpunkte bekannt. Wer die beste Lösung bringt, darf diese dann anschliessend zu einem Projekt ausarbeiten.

Im Sommer 2020 sollen die Baumaschinen auffahren, im Sommer 2022 der Neubau bezugsbereit sein – «sofern es keine Einsprachen gibt», schränkt Verena Feller ein. «So lange sollte das «alte Schiff» gerade noch stehen», hofft sie und ergänzt: «Wenn wir bis dahin durchstehen, ohne grosse Kosten, haben wir Glück gehabt.»

Als grosse Herausforderung sieht es die Geschäftsleitung, das «Cachet» zu erhalten, die herzlich-heimelige Atmosphäre: «Dieses Charisma in den Neubau zu übertragen, das wird eine grosse Herausforderung sein», sagt Verena Feller.

Da wird auch das Personal gefordert sein. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich die rund 60 Vollzeitstellen, zusätzlich werden in allen Bereichen 16 Lernende ausgebildet. Das Haus zum Seewadel bietet auch immer wieder verschiedene Integrationsplätze an.

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