Direktzahlungen nach oben begrenzen

Für die Jahresversammlung der Kleinbauern-Vereinigung reisten am vergangenen Samstag rund 60 Personen aus der ganzen Schweiz ins Säuliamt. Nebst anderen Themen schreibt sich der Verein auch in diesem Jahr die Forderung einer Obergrenze der Direktzahlungen auf die Fahne.

Regina Fuhrer, die Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung, präsentiert den Mitgliedern ihren Jahresbericht.

Regina Fuhrer, die Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung, präsentiert den Mitgliedern ihren Jahresbericht.

Landwirt Fabian Schneebeli erklärt den Gästen in der Pilzhalle die Abläufe der Austernpilzzucht. (Bilder Marianne Voss)

Landwirt Fabian Schneebeli erklärt den Gästen in der Pilzhalle die Abläufe der Austernpilzzucht. (Bilder Marianne Voss)

Für die diesjährige Jahresversammlung hatte die Kleinbauern-Vereinigung ihre Mitglieder am vergangenen Samstag nach Obfelden auf den Biobetrieb der Familie Schneebeli eingeladen. In der ehemaligen Legehennenaufzucht-Halle behandelten die rund 60 aus der ganzen Schweiz angereisten Personen die statutarischen Geschäfte und genossen anschliessend ein Mittagessen mit hofeigenen Pilzen. «Wir sind an einem speziellen Ort», betonte die Präsidentin, Regina Fuhrer, anlässlich ihrer Begrüssung. Schon vor 20 Jahren sei dies ein Vorzeigebetrieb gewesen betreffend Innovation, Vielfalt und Nähe zu den Konsumenten.

Die Kleinbauern-Vereinigung wurde 1980 gegründet mit dem Ziel, sich für eine ökologische und soziale Landwirtschaft einzusetzen. Sie hat seither zahlreiche Projekte und politische Vorstösse vorangetrieben. Die Mitgliedschaft steht allen offen, Konsumentinnen ebenso wie Landwirten. Die Vereinigung zählt heute ungefähr 5500 Mitglieder. In ihrem Jahresbericht betonte die Präsidentin als wichtigsten Punkt die Forderung «150000 Franken sind genug». Der Trend, dass vor allem die grossen Landwirtschaftsbetriebe von den Direktzahlungen profitieren, halte an. «Es braucht eine Begrenzung nach oben.» Andere Themen des vergangenen Jahres waren die Teilnahme an den Märkten Naturama in Aarau und am Slow Food Market in Zürich, die Kampagne «Vielfalt statt Hofsterben», die Anlaufstelle für ausserfamiliäre Hofübergabe und natürlich die Mitarbeit in verschiedenen Allianzen. Nebst Protokoll und Jahresbericht wurde auch die Rechnung ohne Gegenstimme genehmigt. Beim Ertrag knackte die Vereinigung zum ersten Mal die Halbe-Million-Grenze. Das Vereinsvermögen beträgt 284000 Franken. Die Erträge stammen vorwiegend aus den Mitgliederbeiträgen und aus Spenden.

Ausblick und Projekte

Beim Ausblick war zu erfahren, dass nebst anderen landwirtschaftspolitischen Themen auch die 150000 Franken-Grenze in diesem Vereinsjahr ein zentrales Projekt sein wird. Die «Herzenssache» von Vorstand und Geschäftsstelle, die Anlaufstelle für ausserfamiliäre Hofübergabe, wird weiterentwickelt. Eine Familie konnte auf diese Weise schon einen Hof finden, andere sind daran, Kontakte zu knüpfen.

Ideenreiche Wortmeldungen

Nach 20 Jahren Engagement wurde Daniel Elsener (aus Weiach) mit grossem Dank aus dem Vorstand verabschiedet. Biologisch sei für ihn immer logisch gewesen, war in der Laudatio zu erfahren. Eine angeregte Diskussion mit teilweise fast ausufernd ideenreichen Wortmeldungen rundete die Versammlung ab.

Der junge Betriebsleiter, Fabian Schneebeli, und sein Vater Hansjörg informierten die interessierten Gäste nach dem Mittagessen im Rahmen einer Hofführung über die herausfordernde Austernpilzzucht, die Mutterkuhhaltung sowie die Senf- und Polentaproduktion.

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