Familienzentrum Bezirk Affoltern muss sparen

Das Familienzentrum muss sein jetzt schon bescheidenes Budget in den kommenden beiden Jahren um rund einen Drittel kürzen. Danach fallen die Kantonszuschüsse ganz weg. Stellenabbau und weitere Restrukturierungsmassnahmen sind nötig.

Das Leitungsteam des Familienzentrums Affoltern mit der scheidenden Geschäftsführerin Claudia Ledermann (links) und den beiden Co-Betriebsleiterinnen Michelle Furter und Michèle Hasler (rechts). (Bild Martin Platter)
Das Leitungsteam des Familienzentrums Affoltern mit der scheidenden Geschäftsführerin Claudia Ledermann (links) und den beiden Co-Betriebsleiterinnen Michelle Furter und Michèle Hasler (rechts). (Bild Martin Platter)

Manchmal genügt es nicht, ein niederschwelliges, gutes und günstiges Angebot für Schweizer- und Immigrantenfamilien zu unterhalten. Es muss auch noch ins System passen. Diese Erfahrung macht derzeit der Verein Familienzentrum Bezirk Affoltern. Da der Kanton ab 2020 keine finanziellen Leistungen mehr direkt an die Erbringer, sondern nur noch an die Gemeinden ausrichtet, muss der Verein sein ohnehin schon geringes Budget in den kommenden beiden Jahren um rund einen Drittel kürzen – ehe die per 2018 stark reduzierten Kantonszuschüsse ganz entfallen. Entsprechend müssen auch die Integrationsleistungen wie Deutsch für Fremdsprachige deutlich zurückgefahren werden.

Über Stellenabbau und weitere Restrukturierungsmassnahmen soll der Voranschlag 2018 von derzeit 446000 Franken auf 319000 Franken gesenkt werden – für einen Betrieb mit 36 Angestellten. Der scheidenden Geschäftsführerin der Non-Profit-Organisation, Claudia Ledermann, gibt das zu denken. Sie sagt: «Nirgends sonst war diese einzigartige Kombination von Familienarbeit und Integrationsleistungen so niederschwellig, günstig und zentral zu haben wie im Familienzentrum. Wenn man bedenkt, wie stark frühzeitige Integrationsmassnahmen soziale Folgekosten zu reduzieren vermögen, frage ich mich, ob hier nicht am falschen Ort gespart wird.»

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