Sturm und Drang auf der Bühne – weitere Darsteller willkommen

Um den Theaterverein ohoo! formiert sich eine neue Gruppe für junge Erwachsene.

Das Erwachsenenleben hat viele Gesichter und die heutigen Pensionäre haben eine ganz andere Sturm- und Drang-Phase erlebt als heutige Junge. Welche Gesichter das «Sturm und Drang Theater Bezirk Affoltern» zeigt, ist noch völlig offen, da sich die
Das Erwachsenenleben hat viele Gesichter und die heutigen Pensionäre haben eine ganz andere Sturm- und Drang-Phase erlebt als heutige Junge. Welche Gesichter das «Sturm und Drang Theater Bezirk Affoltern» zeigt, ist noch völlig offen, da sich die Geschichte mit den Persönlichkeiten der Schauspielenden entwickelt. (Bild zvg.)

Junge Erwachsene verlassen das Elternhaus, müssen von einem Tag auf den anderen auf eigenen Beinen stehen, im Studium selbstständig arbeiten oder im Berufsleben bestehen. Einfache Fragen, wie: «Wie viel Waschmittel benötige ich, damit die Wäsche sauber wird», können zur Herausforderung werden. Wenn die umweltbewussten Mitbewohner dann noch mit Waschnüssen oder aktiven Mikroorganismen waschen wollen, ist das WG-Chaos perfekt.

Stürmisch, kritisch und provokativ

Beim ersten Stück des «Sturm und Drang Theaters Bezirk Affoltern» ist die Geschichte nicht vorgegeben. Die Regisseurin Livia Huber, eine erfahrene Autorin und Theaterpädagogin, lässt die jungen Erwachsenen zu Beginn der Proben Szenen aus ihrem Alltag als junge Erwachsene vorspielen. Identität, Unsicherheit, Zuneigung, Radikalismus und flammende Begeisterung setzen dabei ein Feuerwerk der Emotionen frei. Parallelwelten zwischen digitaler und analoger Persönlichkeiten öffnen ideologische Gräben, die sich beim Online-Dating wieder schliessen, nur um sich beim ersten Aufeinandertreffen der Freundeskreise von Stadt und Land wieder zu öffnen.

Aus dutzenden Szenen nimmt die Regisseurin Livia Huber das Beste heraus und spinnt darum einen roten Seidenfaden. Das fertige Stück gleicht dann einem Schmetterling – so farbenfroh und vielseitig wie das Knonauer Amt. Produktionsleiter Raffaele Cavallaro erläutert: «Wir wollen nicht moralisch oder abstraktes Theater machen, aber modern, stürmisch, kritisch und provokativ sein. Beispielsweise ist momentan Outing modern. Nicht jeder möchte sich aber outen und Druck zum Outing ist wieder Unterdrückung und reproduziert dasselbe, was mit dem Outing verhindert werden soll.»

Rollen werden auf Schauspielende zugeschrieben

Bei dieser Art des Theaters kann jeder seine Inputs bringen, bezüglich Handlung, Dramaturgie und Darstellung. Die Rollen werden direkt auf die einzelnen Schauspielenden zugeschrieben. Für jede Art Persönlichkeit gibt es deshalb einen Platz in diesem Stück. Die Qualität entsteht dabei nicht durch Erfahrung, sondern durch die Freude am Schauspiel und am Ausprobieren. Das Stück richtet sich damit explizit auch an unerfahrene Schauspieler, die sich in dieser Materie ausprobieren wollen. «Beim Schauspielen lernt man sich gut kennen, erhält Erfahrung im öffentlichen Auftritt und Sprachsicherheit – im Berufsleben ist dies alles äusserst wertvoll», weiss Raffaele Cavallaro aus eigener Erfahrung. Die Schnupperprobe für Interessierte findet am 5. März statt, im Gemeindesaal Hausen, von 19.15 bis 22 Uhr. Die Proben finden anschliessend üblicherweise am Montag und die Premiere am 30. Juni statt.

«Sturm und Drang Theater Bezirk Affoltern», Schnupperprobe am 5. März, ab 19.15 Uhr, im Gemeindesaal Hausen. Anmeldung erwünscht. Infos: Raffaele Cavallaro, <link mail>info@ohoo.ch, 078 661 71 07 oder unter <link http: www.ohoo.ch external-link-new-window>www.ohoo.ch.

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