Umsetzung von Tempo 30 in Affoltern in der Endphase

Die Umsetzung von Tempo 30 in Affoltern befindet sich mit dem Abschluss an der Tannholzstrasse in der Endphase. Durchgehend Tempo 30 ist noch an der Sonnenbergstrasse geplant.

Affolterns Tiefbauvorstand Markus Gasser an der Tannholzstrasse an jener Stelle, die von Schülerinnen und Schülern als Übergang genutzt wird. Die Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen worden. (Bild Werner Schneiter)
Affolterns Tiefbauvorstand Markus Gasser an der Tannholzstrasse an jener Stelle, die von Schülerinnen und Schülern als Übergang genutzt wird. Die Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen worden. (Bild Werner Schneiter)

Vor rund eineinhalb Jahren wurden an der Tannholzstrasse Kanalisation und Werkleitungen erneuert. Mit dem Belagseinbau und den Randabschlüssen sind nun die Massnahmen für Tempo 30 umgesetzt worden. «Die Arbeiten sind sehr gut verlaufen, obwohl die Situation wegen der Sackgassen-Querstrassen nicht ganz einfach, aber der Verkehrsfluss immer gewährleistet war», sagt Tiefbauvorstand Markus Gasser. Auch die Kosten bewegen sich im Rahmen des Budgets: Die Aufwendungen für Belags- und Randabschlussarbeiten belaufen sich auf rund 270 000 Franken, jene für Tempo-30-Massnahmen 15 000 Franken.

An der Sonnenbergstrasse durchgehend Tempo 30

Damit ist nun Tempo 30 im Bezirkshauptort bald vollständig umgesetzt. Der Gemeinderat hat aufgrund eines Anstosses von Anwohnern jüngst beschlossen, die Sonnenbergstrasse zur durchgehenden Tempo-30-Zone zu machen. Dazu bedarf es des üblichen Verfahrens. Der Abschnitt zwischen Einmündung Mühlebergstrasse bis zum Spital wurde seinerzeit wegen der Blaulichtfahrten ausgeklammert.

Ist von Tempo 30 die Rede, wird ja oft gemurrt und manchmal gar leidenschaftlich über deren Nutzen debattiert. Nun, das Stimmvolk hat allüberall Ja gesagt zu dieser Massnahme. Markus Gasser bezieht Stellung zu viel gehörten Anwürfen, zum Beispiel: «Das Tempo wird ja ohnehin nicht eingehalten.» Er sagt: «Messungen bestätigten diese Vermutung nicht. Fahren zu viele Verkehrsteilnehmer über dem vorgeschriebenen Limit, werden durch die Kantonspolizei weitere Massnahmen ergriffen. In Affoltern war das nach Überprüfung diverser Tempo-30-Zonen bisher nicht nötig.» Anhaltspunkte soll nun auch der vermehrte Einsatz des «Speedy» geben – jenes Gerät, das den Verkehrsteilnehmern die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt.

Wenig Spielraum bei der Gestaltung

Den Vorwurf, wonach Hindernisse in Tempo-30-Zonen oft schlecht platziert seien, kontert Markus Gasser mit der Feststellung: «Mit Blick auf Verordnungen und Vorgaben der Kantonspolizei gibt es in baulicher Hinsicht sehr wenig Spielraum.» Und zur Kritik an angeblich wenig ästhetischen Bauten sagt er: «Mit Blick auf unsere finanziellen und personellen Ressourcen haben wir unterhaltsarme Einrichtungen bevorzugt.»

Einen Kritikpunkt findet aber auch Markus Gasser. «Bei der Planung von Strassen-Neugestaltungen gibt es noch Optimierungspotenzial. Ich frage mich, weshalb – wie jetzt an der Tannholzstrasse – eine so schöne und schnelle Fahrbahn gebaut werden muss, die dann mit Hindernissen bestückt wird. Das ist ein Widerspruch. Wie könnte die Strasse so geplant werden, dass Tempo 30 ohne solche Hindernisse eingehalten wird?»

Der Tiefbauvorsteher weist generell auf die Komplexität des Strassenbaus hin. Oft stören sich die Leute daran, dass eine neu gemachte Strasse nach verhältnismässig kurzer Zeit wieder aufgerissen wird, wie derzeit in der Begegnungszone an der Oberen Bahnhofstrasse. Es sei schon erstaunlich, was da alles unter einer Strasse liege: Kabel fürs Telefon, fürs Fernsehen, fürs Elektrische, Gas- und Fernheizungsleitungen. All dies bedürfe einer Koordination der Werke, die in Affoltern regelmässig stattfänden. Trotzdem liessen sich solche Situationen nicht verhindern. Meistens sei ein Neubau der Auslöser für das Aufreissen einer Strasse.

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