Das Erholungsgebiet Reuss erwacht aus dem Winterschlaf

Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit beleben sich die Reussufer

Die grosse Tafel der Baudirektion des Kantons Zürich, welche über das nächtliche Fahrverbot auf der Tambrigstrasse zwischen Maschwanden und Obfelden orientiert, ist ein untrügliches Zeichen, dass der Frühling vor der Türe steht. Ganz offensichtlich suchen jedoch auch die Menschen das Wasser, sobald die Temperaturen steigen. Die Ufer der Reuss und der Lorze sind insbesondere zu Frühlingsbeginn ein äusserst beliebtes Ziel für Spaziergänger, Wanderer, Biker, Verliebte und Hundehalter. So sind denn auch am sonnigen und doch schon fast zehn Grad warmen Dienstagnachmittag die Parkplätze bei den Reussbrücken in Ottenbach und Obfelden und bei der Maschwander Allmend schon ziemlich gut besetzt. Roman von Sury, Naturschutzbeauftragter des Zürcher Reussgebietes zwischen Knonau und Ottenbach, weiss, dass nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch die Konflikte zwischen Mensch und Natur zunehmen. Mit den wärmeren Tagen endet die Ruhe der Winterstarre, es beginnt die Brutzeit der Vögel und die Laichwanderung der Amphibien. Zeitgleich aber erobern die Menschen ebenfalls die Erholungsgebiete. Diese Umstände verlangen viel Respekt und noch mehr Verständnis für Flora und Fauna. Ähnlich äussert sich auch Philipp Gieger, Projektleiter Naturschutz des Amtes für Raumplanung des Kantons Zug.

Nur Unbelehrbare werden gebüsst

Er bezeichnet das totale Hundeverbot auf der Maschwander Allmend als wichtig. Diese Vorschriften sowie die Einhaltung der vorgegebenen Wege würden auch durch Sicherheitsassistenten überwacht. Zwar würden Fehlbare meist nur gemahnt, immer wieder müssten aber auch einige Unbelehrbare gebüsst werden.

Die Aufhebung einzelner Velofahrverbote auf dem Dammvorland der Reuss betreffend sei noch nichts entschieden, hält Hanspeter Tschanz von der Zürcher Fachstelle für Naturschutz fest. Zwar gebe es noch immer auch einige unklare Abschnitte, doch seieine Durchsetzung des Verbotes schlicht nicht möglich. Der KantonZürich behalte die Situation jedoch im Auge und werde gewisse Verbesserungsmöglichkeiten überprüfen.

Die kantonale Fachstelle Naturschutz werde in den nächsten Wochen ebenfalls prüfen, ob sich die im Weiher der alten Kiesgrube in Maschwanden angesiedelten Amphibien wunschgemäss entwickeln, so Hanspeter Tschanz.

Den Maschwander LandwirtMarkus Bühlmann, trifft der «Anzeiger» beim Eisfeld in der Maschwander Allmend beim Ablassen des Wassers. Zwischen April und Mai wird der für die Allmend-Korporation Verantwort-liche an der gleichen Stelle mit dem Niederwasserschieber das Wassererneut für die sich vermehrendenFrösche stauen.

Der Frühling ist zehn Tage im Verzug

Bauer Bühlmann ist der Meinung, dass der Frühling dieses Jahr etwa zehn Tage im Verzug sei, glaubt jedoch, dass in den nächsten sieben Tagen die Natur endgültig erwache. Wegen der etwas verspäteten Vegetation hat der Kanton Zug das Ende des Streuschnitts auch um zehn Tage hinausgeschoben. In den letzten drei Jahren, seit die Besucherlenkungsmassnahmen in Kraft sind und regelmässige Kontrollen stattfinden, habe sich die Situation betreffend Naturschutz deutlich gebessert. Das Verhältnis zwischen den Landwirten und den kantonalen Amtsstellen bezüglich der Maschwander Allmend bezeichnet er als ausgezeichnet und fügt lachend bei, dass er mit den Zuger Behörden sogar noch besser wirtschafte als mit den zürcherischen Amtsstellen.

 

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