Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen
Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Schnee im April, das hat es immer mal wieder gegeben. Aber ein dermassen lange anhaltender Winterbruch ist schon sehr ungewöhnlich. Die Natur war durch das sommerliche Wetter davor schon intensiv am Spriessen und Erblühen. Wunderschön war der Anblick der gelben Rapsfelder unter dem blauen Himmel. Jetzt liegen viele Felder flach. Die dauerhafte Schneelast war zu gross.
«Der Anblick ist nicht erfreulich», erklärt Nationalrat und Zürcher Bauernpräsident Martin Haab. Nicht nur Raps- auch Gerstenfelder seien betroffen. Über die Folgen könne er zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Bilanz ziehen. «Die Auswirkungen sind noch nicht absehbar.» Das zerdrückte Gras werde sich vermutlich erholen. «Ich vermute, dass der Raps am meisten Schaden erleidet. Dort, wo er stark erdrückt wurde, ist mit Ertragseinbussen zu rechnen.» Zu den blühenden Obstbäumen im Schnee macht er sich weniger Sorgen. «Der Schnee schadet den Blüten nicht. Ich hoffe nur, dass es nicht noch Nächte mit starkem Frost gibt. Dieses Szenarium wäre problematisch.»
Landwirt Thomas Göggel aus Kappel kann zum Schaden an seinem mehrheitlich zerdrückten Rapsfeld auch noch keine Aussage machen. «Es ist möglich, dass sich die Pflanzen teilweise erholen. Wenn sie aber abgeknickt sind, werden sie sich nicht weiterentwickeln.» Er wird den Schaden vorsorglich bei der Hagelversicherung anmelden, wo auch Schneedruck im Versicherungspaket integriert ist.
Seine zahlreichen Hochstamm-Obstbäume stehen in der Blüte – im Schnee. «Abwarten», sagt Thomas Göggel auch hierzu. «Der kalte Wind hat den Blüten vielleicht geschadet. Doch was die Auswirkungen dieses Winterwetters sind, das können wir definitiv erst in einem Monat beurteilen.»