Kantonsrat Olivier Hofmann wird nicht FDP-Kantonalparteipräsident

Ist er zu grün? Olivier Hofmann figuriert jedenfalls nicht auf dem Zweierticket, das der Kantonalvorstand der ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom 5. April vorschlägt. Eine Mutation bei der SP: Der Ottenbacher Kantonsrat Moritz Spillmann tritt als 1. Vizepräsident der Kantonalpartei zurück.

Olivier Hofmann.

Olivier Hofmann.

Moritz Spillmann.

Moritz Spillmann.

Martin Haab.

Martin Haab.

«Der Parteivorstand hat mich vorab informiert», sagt Olivier Hofmann zu seiner Nichtnominierung. Der Hausemer Ökonom, der seit Juni 2013 im Kantonsrat sitzt, hatte im Januar seine Bewerbung eingereicht, überzeugt davon, dass er Voraussetzungen mitbringt, um die FDP des Kantons Zürich zu präsidieren. Diesbezügliche Erfahrungen hat er als Präsident der FDP-Bezirkspartei gesammelt. Hofmann sitzt auch in der kantonsrätlichen Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (Kevu) und hat als Kantonsrat bisher rund ein Dutzend Vorstösse als Erstunterzeichner eingereicht.Über die Gründe seiner Nicht-Nominierung kann nur spekuliert werden. «Vielleicht bin ich der Parteileitung zu grün», mutmasst er. Möglicherweise will man verhindern, dass sich die FDP mit einem Präsidenten Hofmann wieder vermehrt gegen die Mitte bewegt und hat deshalb neoliberalere Kandidaten bevorzugt. Die bisher bekannten Kandidaten sind eher diesem Spektrum zuzuordnen: Die Bezirkspartei Horgen hat mit Peter Werder aus Adliswil und Thomas Henauer, dem Präsidenten der FDP Thalwil, gleich zwei Bewerber fürs Präsidium gemeldet. Dritter im Bunde ist der Stadtzürcher Kantonsrat Hans-Jakob Boesch. Gut möglich, dass einer aus diesem Kreis die Nachfolge von Nationalrat Beat Walti antreten kann.

Grosse Belastung

Fast gleichzeitig wird nun bekannt, dass der Ottenbacher Kantonsrat Moritz Spillmann am SP-Parteitag im Mai als zweiter Vizepräsident nicht mehr kandidieren wird. Vor allem aus zeitlichen Gründen. Familie, Beruf und das Präsidium der Bildungskommission erfordern eine starke Präsenz. «Sich dem von der Parteileitung erwarteten Aktivismus hinzugeben hat somit seine Grenzen», sagt Spillmann, der das Amt des ersten Vizepräsidenten seit dreieinhalb Jahren innehat.

Vor zwei Jahren standen er und Parteipräsident Daniel Frei in einem parteiinternen Gewitter – ein Angriff auf die Parteileitung, der schliesslich in eine Anpassung der Statuten mündete. So wurden zwei Vizepräsidien eingerichtet und mit Rebekka Wyler eine Frau als zweite Vizepräsidentin installiert. Dieser Massnahme konnte Moritz Spillmann nichts abgewinnen. «Es ist nicht gut, wenn Statuten um Personen herum gebaut werden», fügt er bei und sagt: «Ich hätte mich damals lieber einer Kampfkandidatur gestellt und das Risiko einer Nichtwahl in Kauf genommen.»

Bei der Frage zu seinem Verhältnis zur den Jungsozialisten (Juso) stöhnt Spillmann leicht. Er nennt es «sehr anspruchsvoll». Und hält aber fest, dass der Nachwuchs trotz gewissem Aktivismus (Strafanzeige gegen SP-Regierungsrat Mario Fehr), den er nicht goutiert, einen guten Job verrichtet. Man müsse die diversen Strömungen innerhalb der SP nebeneinander laufen lassen – damit fahre die Partei gut, findet Moritz Spillmann.

«Null Ambitionen»

Die Chancen, dass ein Säuliämtler Präsident einer Kantonalpartei wird, tendieren gegen null. Dafür sorgt auch der Mettmenstetter SVP-Kantonsrat Martin Haab. Er habe «null Ambitionen» aufs Präsidium, gab er jüngst zu Protokoll – wissend, dass ein solches Präsidium mit viel Arbeit und grosser zeitlicher Präsenz verbunden ist. «Null Ambitionen» schliesst indessen eine Nomination für die Nachfolge von Alfred Heer nicht aus. Es gibt ja noch den Berufungsweg...

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