Das Spital Affoltern verliert seine Galionsfigur

Dr. Roland Kunz wechselt per 1. Februar 2017 zum Stadtspital Waid in Zürich. Mit ihm verliert das Spital Affoltern mehr als nur seinen ärztlichen Leiter. Gestern Donnerstagnachmittag wurden Spitalleitung, Mitarbeiter und Delegierte über die Kündigung informiert.

Dr. Roland Kunz verlässt das Spital Affoltern per Ende Januar 2017. (Archivbild)
Dr. Roland Kunz verlässt das Spital Affoltern per Ende Januar 2017. (Archivbild)

«Der Verlust wird riesig gross sein», sagt Spitaldirektor Michael Buik zum bevorstehenden Abgang von Dr. Roland Kunz. Er meint damit nicht nur dessen fachliche Kompetenz – in den Bereichen Akutgeriatrie und Palliative Care gilt Kunz schweizweit als Galionsfigur –, sondern auch seine Rolle als Führungsperson, die zu Stabilität in den Abteilungen geführt hat, und als «Aussenpolitiker», der sich für die Interessen des Spitals und jene der Mitarbeiter eingesetzt hat. «Das alles lässt sich nur schwer kompensieren», so Buik weiter.

Keinen Einfluss habe der Abgang auf den laufenden Strategieentwicklungs-Prozess, verrät der Spitaldirektor: Da fokussiere man primär auf die Inhalte und noch nicht auf Personen. «Im Leistungsportfolio der Zukunft braucht es Angebote mit Leuchtturm-Charakter», betont Buik, «die Personen, die das Licht einschalten, können unterschiedlich sein.» Im November soll die Strategie vorliegen.

Das Fachgebiet von Roland Kunz umfasst Akutgeriatrie und Palliative Care. Dies ist eine aussergewöhnliche Kombination, die im Spital Affoltern organisch gewachsen ist. Entsprechend übersichtlich ist der Markt der potenziellen Nachfolger. Fachleute in der Akutgeriatrie sind an sich schon rar, in Kombination mit Palliative Care wird es noch schwieriger. Zugute kommt dem Spital Affoltern nun, dass Kunz grossen Wert darauf gelegt hat, ein kompetentes Team aufzubauen. «Ich kann mir vorstellen, dass wir die Chefarzt-Stelle intern neu besetzen können», meint denn auch Michael Buik. Der neue ärztliche Leiter dürfte voraussichtlich aus der Reihe der aktuellen Chefärzte kommen.

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