Wettswil: grünes Licht für Erweiterung der Gemeindeverwaltung

Rückweisungsantrag der RPK setzte sich nicht durch

Im Gebäude links befand sich die Bibliothek. Dort werden nun Büroräumlichkeiten für das Steueramt eingebaut. (Bild Marianne Voss)
Im Gebäude links befand sich die Bibliothek. Dort werden nun Büroräumlichkeiten für das Steueramt eingebaut. (Bild Marianne Voss)

Der Besuch an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung am vergangenen Montag in Wettswil war gut. 80 Stimmberechtigte hatten sich im Mehrzweckraum des Schulhauses Ägerten eingefunden, um über das einzige Geschäft auf der Traktandenliste abzustimmen. Der Ausgang der Abstimmung war nicht einfach klar, denn die Rechnungsprüfungskommission empfahl die Ablehnung. Gemeindepräsident Hanspeter Eichenberger und Katrin Röthlisberger (Vorständin Hochbau) stellten das Projekt vor. In der Verwaltungsorganisation in Wettswil besteht Handlungsbedarf. Die Gemeinde ist in den vergangenen 19 Jahren, seit das Gemeindehaus umgebaut wurde, stark gewachsen. Der Gemeindeschreiber leitet in Personalunion das Bausekretariat – dies nebst all seinen zahlreichen anderen Arbeiten. Der Stelleninhaber stösst bereits seit einigen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen. Im Hinblick auf seine Pensionierung und die Nachfolgeregelung soll nun eine Reorganisation in der Verwaltung stattfinden. Für die Abteilungsleitung «Hoch- und Tiefbau, Werke, Liegenschaften» wird eine neue Stelle geschaffen. Um zusätzliche Büroräumlichkeiten zu gewinnen, ist nun geplant, die ehemalige Bibliothek umzubauen. Einziehen wird dort dann das gesamte Steueramt. Das Gebäude, wo sich bis vor einem knappen Jahr im Erdgeschoss die Bibliothek befand, gehört der Gemeinde. Es steht unmittelbar neben dem Gemeindehaus. Für die Umnutzung und den Umbau dieses Raumes in verschiedene Büroräumlichkeiten beantragte der Gemeinderat einen Kredit von 1'339'700 Franken. Die effektiven Baukosten betragen 720'000 Franken. 619'700 Franken beträgt die Umbuchung vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen.

Schwierige Zusammenarbeit mit Bonstetten

Die Rechnungsprüfungskommission beantragte der Gemeindeversammlung, das Geschäft zurückzuweisen. RPK-Präsident Peter Gretsch begründete dies vor allem mit Widersprüchen zu früheren Absichten, die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden zu stärken. Es war die Rede von einem Feuerwehr- und Verwaltungsgebäude Unteramt in der Nähe des Bahnhofs. Diesbezüglich müsse zuerst eine klare Strategie vorliegen, bevor hohe Investitionen getätigt würden. Der Gemeindepräsident erklärte, dass die Gespräche über ein gemeinsames Verwaltungszentrum durch die Zerstrittenheit des Gemeinderates Bonstetten blockiert seien. Und eine Votantin betonte, sie wolle doch nicht so einen weiten Weg bis südlich vom Bahnhof gehen müssen, um bei der Gemeindeverwaltung etwas zu erledigen. Ein Stimmberechtigter wies auf die gute Ausgangslage des Gebäudes unmittelbar neben dem Gemeindehaus hin, und ein weiterer meinte dezidiert: «Mit der Gemeinde Bonstetten, die so ein Theater machen, wollen wir doch nicht zusammenarbeiten!» Die Abstimmung ergab dann mit 41 Ja zu 27 Nein eine Zustimmung für das beantragte Projekt und den Kredit. Die Arbeit wird nun sofort in Angriff genommen, denn die Zeit drängt. Im Januar 2019 zieht die Steuerverwaltung bereits in die umgebauten Räume ein, und der neue Abteilungsleiter «Hoch- und Tiefbau, Werke, Liegenschaften» kann seine Arbeit im frei gewordenen Büro im Gemeindehaus aufnehmen.

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