«Nur das Schreiben, das ist anstrengend!»

Die Oberstufe Ennetgraben Affoltern führte vom 9. bis 13. April ihre jährliche Projektwoche durch

Die jungen Journalisten des «Ennetzeigers» in ihrem Klassenzimmer, das für die Projektwoche in eine Redaktion verwandelt wurde. <em>(Bilder Livia Häberling)</em>

Die jungen Journalisten des «Ennetzeigers» in ihrem Klassenzimmer, das für die Projektwoche in eine Redaktion verwandelt wurde. <em>(Bilder Livia Häberling)</em>

Die Schülerinnen und Schüler des Projekts «Starke Persönlichkeiten» tanzten zum Abschluss der Projektwoche den «Haka» – den Tanz der Maori. <em>(Bild zvg.)</em>

Die Schülerinnen und Schüler des Projekts «Starke Persönlichkeiten» tanzten zum Abschluss der Projektwoche den «Haka» – den Tanz der Maori. <em>(Bild zvg.)</em>

Diese Jungs verkauften ihre Schoko-lade mit Eifer und viel Leidenschaft.<em/>

Diese Jungs verkauften ihre Schoko-lade mit Eifer und viel Leidenschaft.<em/>

Nur der Nieselregen passte nicht recht. Ansonsten hätte man an diesem Freitagnachmittag meinen können, man sei auf einem marrokanischen Markt. Zwar wurden weder Gewürze noch Teppiche offeriert, dafür nebst Gebäck auch selbstgemachte Schokolade, und diese wurde umso leidenschaftlicher beworben. «Wändsi Schoggi chaufe?» ... «Wändsi? Chömedsi! Chaufedsi!» Es spielten jene ungeschriebenen Gesetze, die an Märkten in fernen Ländern oft anzutreffen sind: Ist die solvente Zielgruppe endlich den Lockrufen an den Stand gefolgt, lässt man sie ohne Einkauf äusserst ungern wieder ziehen.

Die solvente Zielgruppe: Das waren die Eltern, die an jenem Nachmittag auf dem Schulhausareal Ennetgraben einen Einblick in die Projekte der vergangenen Woche erhielten. Und die geschäftigen Händler: Das waren deren Kinder.

Vom 9. bis 13. April hatte in der Oberstufe Ennetgraben die jährliche Projektwoche stattgefunden. Jeder Stufe wurde ein Leitthema zugeordnet, dessen Unterthemen dann von den Schülerinnen und Schülern in klassendurchmischten Gruppen bearbeitet wurden. So setzten sich einige Jugendliche der 1. Sekundarstufe kritisch mit dem Thema «Schönheit» auseinander, während andere in die Tanzkunst der Maori eingeführt wurden oder Selbstverteidigungstechniken erlernten.

Für die Schülerinnen und Schüler der 2. Sekundarstufe stand die Projektwoche im Zeichen der Berufswahl. Sie besichtigten das EWZ, besuchten die Universität Zürich, oder sie lernten, wie man einen Lebenslauf schreibt. Die Jugendlichen der 3. Sekundarstufe beschäftigten sich mit dem Thema «Energie». Sie besuchten eine Schokoladenfabrik, das Kleinwasserkraftwerk Bremgarten-Bruggmühle, oder sie machten einen Ausflug in den Sihlwald.

Fleissige Redaktoren bei der Schülerzeitung «Ennetzeiger«

Ständig an der Front mit dabei: ein Journalistenteam von 3.-Klässlern, das den Lehrern und Schülern fleissig über die Schulter und auf die Finger schaute. Daraus entstand der «Ennetzeiger», der sich offenbar als mondänes Weltblatt verstand: Gemäss Fronttext war die Zeitung nämlich nicht nur für einen symbolischen Franken zu haben, sondern wahlweise für einen Euro, ein Pfund oder einen Dollar.

Wie gefällt denn nun das Journalistenleben? Es habe viel Spass gemacht, die anderen Gruppen zu beobachten und herumzureisen, fand Mirjam, «nur das Schreiben, das ist anstrengend!». Stella und Larissa klärten auf: «Für viele war die Zeitung nur zweite Wahl, weil man da so viel arbeiten muss.» Als die Schule am Donnerstagnachmittag aus war, seien sie mit ihren Texten noch nicht fertig gewesen. «Also mussten wir länger bleiben, weil am Donnerstagabend Redaktionsschluss war. Das war streng.»

Bei der jährlichen Projektwoche gehe es auch darum, einmal den üblichen Rahmen des Schulunterrichts zu verlassen, erklärt Sekundarschullehrer Walter Rützler, einer der drei Leiter des Projekts Schülerzeitung. Gerade das projektorientierte Arbeiten nehme im Arbeitsleben einen immer wichtigeren Stellenwert ein, deshalb fördere man es bei den Jugendlichen gezielt.

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