Weniger Marktstände – trotzdem grosse Vielfalt

Von der Grillwurst bis zu ­exotischen Spezialitäten, von Deko-Artikeln über den Samichlaus bis zu Parteiparolen: Der Chlausmärt in Affoltern beeindruckte einmal mehr durch grosse Vielfalt des Angebots.

Stärkung für den Bummel durch den Chlausmärt Affoltern: eine Bratwurst. (Bild Werner Schneiter)
Stärkung für den Bummel durch den Chlausmärt Affoltern: eine Bratwurst. (Bild Werner Schneiter)

Nach der Chlauslauf-Rangverkündigung für die Nachwuchsläuferinnen und -läufer stand an der Oberen Bahnhofstrasse am Sonntag der Chlausmärt im Fokus des Geschehens. Mit 50 Ständen war der Aufmarsch kleiner als in früheren Jahren. «Viele haben sich erst spät und spontan für eine Teilnahme entschieden – die meisten, schätzungsweise 80 Prozent, waren schon einmal hier», sagt Martin Kälin vom OK der Vereinigung Obere Bahnhofstrasse.

Nach dem pandemiebedingten Ausfall im vergangenen Jahr lockte der Anlass besonders viel Publikum an. Nicht alle mit konkreten Kaufabsichten, aber froh, in solchem Rahmen auf Freunde und Bekannte zu treffen. Oder den ­Samichlaus, der in Begleitung von Schmutzli viele Kinder mit Mandarinen und Nüssli erfreute – und er sich selber an den Versli, die er zu hören bekam. «Ganz schön hesch das gseit!», lobte der bärtige Mann die Vierjährige.

Warmes Getränk als «Lockvogel»

Das Adjektiv «schön» machte aber auch an den Marktständen die Runde, wo die Vielfalt ins Auge stach. Da lockten persische Spezialitäten, aber auch Delikatessen aus der Region, Währschaftes wie Würste oder Raclette, Süsses, Feines aus dem Smoker, Glühmost mit oder ohne Alkohol. Advents- und Weihnachtsdeko, Handarbeiten, Steinschmuck und Salzlampen, Halsketten, Holzarbeiten, Kinderartikel und Tonsachen: Auf wenigen Metern fand sich so manches, was die Adventszeit auch in optischer Hinsicht verschönert. «Ich verkaufe heisse Getränke auch deshalb, weil die Leute dann am Stand stehen bleiben und auch das andere Angebot begutachten», so die «Taktik» einer Standbetreiberin.

Chlausmärt – besser im Dezember?

Musikfreunde kamen ebenfalls auf ihre Rechnung: Entweder im Zelt der Feldschützen Zwillikon, wo Leo Kälin, der «stehende Klarinettist», in die Tasten griff – oder in unmittelbarer Nähe, wo der «Panflötenprinz» Jonas Gross den Spaziergang entlang der Stände musikalisch begleitete.

Und da präsentierten sich auch ­einige Parteien. Deren Exponenten informierten, verteilten Material und Luftballone. Für Affolterns Stadtpräsident Clemens Grötsch ist der Chlausmärt eine schöne Tradition, ideal kombiniert mit Laufsport – ein Ort des ungezwungenen Treffens. Allerdings ist er nach seiner Auffassung nicht der richtige Ort für Parteien, politische Statements in diesem Rahmen nicht passend. «Und für mich kommt der Chlausmärt eigentlich zu früh – er gehört in den Dezember. Der Glühwein schmeckt besser, wenn es noch etwas kälter ist», fügt Grötsch ­lachend bei.

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