Grossandrang bei Marktplatz für Senioren

Die Premiere im Kasinosaal in Affoltern zog viele Interessierte an – Wiederholung wird angestrebt

Der gut besuchte Saal zum ersten Marktplatz übers Älterwerden im Säuliamt. (Bilder Dominik Stierli)

Der gut besuchte Saal zum ersten Marktplatz übers Älterwerden im Säuliamt. (Bilder Dominik Stierli)

Auch Tixi Säuliamt präsentierte sich am Samstag im Kasinosaal in Affoltern.

Auch Tixi Säuliamt präsentierte sich am Samstag im Kasinosaal in Affoltern.

Im Luftibus konnte man nach einem kurzen Test mehr über seine Lungenwerte erfahren.

Im Luftibus konnte man nach einem kurzen Test mehr über seine Lungenwerte erfahren.

Seniorendienst Affoltern mit Leiterwagen.

Seniorendienst Affoltern mit Leiterwagen.

Beratung für Interessierte beim Stand des Spital Affoltern.

Beratung für Interessierte beim Stand des Spital Affoltern.

Glücksrad mit guten Ratschlägen.

Glücksrad mit guten Ratschlägen.

Am Samstag fand im Säuliamt erstmals eine Veranstaltung zu Fragen ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Älterwerden statt. Unter dem Titel «Marktplatz – informiert und engagiert älter werden im Säuliamt» luden die reformierte Kirche Knonauer Amt, Pro Senectute des Bezirks Affoltern und die Stadt Affoltern zum Anlass ein.

Die Organisatoren zeigten sich am Samstag sehr erfreut. Schon kurz nach der Türöffnung um 9 Uhr strömten die Besucherinnen und Besucher in den Kasinosaal. Und dieser Fluss hielt während der ganzen drei Stunden an. So war es auch kurz vor 11 Uhr immer noch schwierig, durch den Saal zu kommen — wie ein Augenschein vor Ort zeigte. Die Vielfalt an Angeboten war beträchtlich: neben den verschiedensten Betreuungs- und Pflegeangeboten waren auch zwei Hörgeräte-Hersteller präsent. Aber man konnte nicht nur sein Gehör testen, es gab noch weitere Dienstleistungen vor Ort. Beim Stand des Spital Affoltern konnte man den Blutdruck oder auch den Blutzuckerwert messen lassen. Draussen auf dem Marktplatz stand auch der Luftibus des Vereins Lunge Zürich für einen kostenlosen Lungencheck. Auch das Tixi Säuliamt gewährte Einblick in eines ihrer Transportfahrzeuge.

Zufriedene Besuchende

Wie auf Messen üblich, stand auch das eine oder andere Glücksrad bereit. Bei der Suchtprävention und dem Sozialdienst des Bezirks Affoltern waren aber mit dem Rad keine Preise zu gewinnen, sondern man erspielte sich Anregungen wie «Erzähl jemandem, was dir heute gelungen ist» oder «Suche einen Spiegel und lache dich an». Anderorts gewann man bei einem Dreh einen Antistressball oder ein Hilfsmittel, um Flaschen zu öffnen. Auch sonst wurden Goodies aufgelegt oder ganze Beutel verteilt. Bei einer kurzen Umfrage gaben sich die Besucherinnen und Besucher sehr zufrieden. Alle waren beeindruckt über die hohe Zahl an Besuchern. «Es ist eine gelungene Sache», sagte eine Besucherin aus Hedingen zum «Anzeiger». Geschätzt wurde auch die Möglichkeit, im Foyer einen Kaffee oder ein Getränk am Tisch zu konsumieren — und dies auch noch kostenlos.

Die Standbetreiber zeigten sich im Gespräch auch zufrieden. Ein Vertreter einer Hörgerätefirma gab zu Protokoll, dass man nicht mit so vielen Leuten gerechnet habe. Und dazu komme noch, dass die Leute sehr offen sind und sich etwas zeigen lassen. Das komme an anderen Messen eher weniger vor.

Grosse Bandbreite

Von der Bandbreite her deckte man die verschiedensten Alters-Themen ab. So zeigte sich auch die Ämtler Parkinson-Selbsthilfegruppe oder der Seniorendienst Affoltern. Dieser bietet nicht nur Wanderungen an, sondern organisiert auch Carfahrten, Turnstunden oder einen Mittagstisch. Es gebe monatlich ein Programm mit zahlreichen Aktivitäten für die Affoltemer Seniorinnen und Senioren. Dieses ist auf der Website der Stadt zu finden.

Weiter war auch ein Liegenschafts-Coach vor Ort, welcher bei Fragen rund um die Wohnsituation unterstützt. Dies betonte auch Lucia Sidler vom OK-Team und Vertreterin der reformierten Kirche Knonauer Amt. Alinka Rüdin, Leiterin der Beratungsstelle für Alters und Gesundheitsfragen des Bezirks Affoltern, erzählt, dass man für eine nächste Ausgabe eine noch grössere Bandbreite abdecken könnte. Im Vorfeld wurde man im OK auch von Anbietern kontaktiert, welche zum Beispiel Coiffeur- oder Physioangebote für zu Hause anbieten. In einem ersten Fazit kurz vor Ende des «Marktplatzes» meinte Organisatorin und Leiterin der Fachstelle Alter und Gesundheit der Stadt Affoltern, Marianne Busslinger, dass man einen solchen Andrang nicht erwartet hätte. «Ich schätze gut 300 Besucherinnen und Besucher», sagt sie und fügt an, dass es aber durch die dauernde Bewegung im Saal schwierig sei, dies zu bestimmen.

Die drei Veranstalterinnen halten fest, dass es bei den älteren Leuten wirklich ein Bedürfnis gebe, sich zu informieren. «Auch seitens der Aussteller erhielten wir sehr viel positive Resonanz. Diese sind froh über eine solche Plattform», sagte Lucia Sidler. Und Alinka Rüdin ergänzte: «Es hätten auch noch mehr Aussteller kommen wollen, aber man hatte keinen Platz mehr». Angesprochen auf die Zukunft meinte Marianne Busslinger, dass es schade wäre, einen solchen Anlass wieder in der Schublade verschwinden zu lassen. «Es wäre schön, wenn man hier anknüpfen und den Anlass erneut organisieren könnte», sagte sie.

Bereits neue Ideen

Aus dem OK-Team sprudeln auch schon neue Ideen für eine weitere Durchführung: «Wurststand», «Podiumsdiskussionen» oder ein «Schwerpunkt Heimpflege» werden genannt. Einig ist man sich, dass der Anlass regelmässig durchgeführt werden soll. In welchem Intervall – das müsse man noch besprechen. Wer den Marktplatz für Senioren verliess, kam gleich zum nächsten. Der Wochenmarkt beim Stadthaus hatte ebenfalls Saisonpremiere und so konnte man nach den vielen Infos für den Geist auch noch etwas für den Körper tun. Ob frisches Brot, Früchte oder Gemüse — das Angebot war eine gute Ergänzung.

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