Kleine Optimierungen bei Postauto-Kursen

Mehrheit der Gemeinde-Begehren nicht umsetzbar oder vorerst zurückgestellt

Die regionale Verkehrskonferenz fand im Kasinosaal in Affoltern statt.

Die regionale Verkehrskonferenz fand im Kasinosaal in Affoltern statt.

«27 Begehren der
Gemeinden trafen
dieses Jahr ein.»

Céline Wüst, Angebotsplanerin
Nord, PostAuto AG

«27 Begehren der Gemeinden trafen dieses Jahr ein.» Céline Wüst, Angebotsplanerin Nord, PostAuto AG

An der regionalen Verkehrskonferenz von vergangener Woche (siehe Front-Artikel) wurden auch die Begehren der Gemeinden bezüglich der Postauto-Kurse im Amt besprochen. «Dieses Jahr trafen 27 Begehren ein, im letzten Jahr 26», erklärte Céline Wüst, Angebotsplanerin Nord bei der PostAuto AG, zu Beginn.

Einigen Begehren konnte zugestimmt werden. Diese sollen auf den kommenden Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden. Der definitive Entscheid wird im Sommer durch den Verkehrsrat gefällt. So ist vorgesehen, dass in Bonstetten der 228er-Bus am Abend ab 21.34 Uhr im Anschluss an die Haltestelle Dorfplatz auch die Haltestelle Dorfstrasse bedient. Eventuell sei dazu eine leichte Anpassung der Abfahrtszeit am Bahnhof Bonstetten-Wettswil notwendig.

Tempo 30 muss kompensiert werden

Die Gemeinde Ottenbach wies darauf hin, dass der Fahrplan das neu eingeführte Tempo 30 beachten müsse. Dies werde man berücksichtigen. Generell wies Céline Wüst darauf hin, dass Gemeinden, die sich im Planungsprozess zu Tempo 30 befinden, mit PostAuto in Kontakt treten sollen, um negative Auswirkungen auf die Fahrplanstabilität und insbesondere die Bahnanschlüsse, möglichst ausschliessen zu können. Fahrzeitverlängerungen durch Tempo 30 müssten an anderen Stellen zum Beispiel mit Bevorzugung an Kreuzungen, weniger Haltestellen oder auch Bus­spuren kompensiert werden. Man hält aber fest, dass der «Wunsch nach Tempo 30 auch von Postauto verstanden und respektiert wird». Vor allem bezüglich Verkehrssicherheit für die Bevölkerung sehe man Vorteile.

Ein Begehren betraf die produktiven Ausfahrten aus den Garagen. So wird der 215er-Bus in Zukunft bei seiner Fahrt um 6.31 Uhr ab Oberlunkhofen, neu auch das aargauische Jonen bedienen. Die Öffnung der Garagenausfahrten wurde generell geprüft, so sollen insbesondere am Wochenende die Kurse mit Start in Oberlunkhofen Richtung Birmensdorf bereits ab Affoltern gefahren werden.

Zusatzkurs für Linie 236 in Hausen

Auf Begehren der Gemeinde Hausen wird die Linie 236 neu bereits ab 16.19 Uhr ab Zürich Wiedikon im Halbstundentakt geführt. Die Gemeinde macht geltend, dass dieser Kurs von den Schülerinnen und -schülern genutzt wird, um von der Kanti Wiedikon nach Hause zu kommen. Dem ebenfalls gewünschten Kurs um 15.19 Uhr wird aber nicht entsprochen. Aufgrund der zu erwartenden kleinen Nachfrage sei dies aktuell nicht finanzierbar.

Einer gewünschten Anpassung der Streckenführung der Linie 210 in Bonstetten konnte nicht entsprochen werden. Der Wunsch der Gemeinde wäre gewesen, die Haltestelle Lärchenhof analog der Linie 228 zu bedienen. Vonseiten PostAuto wird hier befürchtet, dass durch das hohe Verkehrsaufkommen, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten, die Fahrt zu lange dauert. Auf Insistieren des Gemeindevertreters werde man das Gespräch suchen und allfällige Verbesserungen der Durchfahrt für das kommende Fahrplanverfahren prüfen.

Zusätzliche Haltestelle bleibt Wunsch

Vorerst zurückgestellt wurde auch eine neue Haltestelle in Obfelden an der Ottenbacherstrasse. Während der Zubringer-Baustelle wurde dort provisorisch die Haltestelle des 215er-Busses eingerichtet. Nach diesem Wegfall entstand bei den Anwohnenden der Wunsch nach einer definitiven Haltestelle. Der Obfelder Gemeinderat Peter Weiss erklärte, dass klar sei, dass man nicht die Linienführung einfach ändern kann, bat aber um einen Lösungsvorschlag, wie dieser Ort im Dorf mit einer Schule, Einkaufs- und Freizeitaktivitäten besser erschlossen werden könne.

Der Affolter Stadtrat Markus Gasser wünschte für die Zwilliker Bevölkerung, dass die Linie 214 am Morgen früher startet. «Die Nachfrage ist auch bei den heute ersten Kursen noch gering», beschied ihm Céline Wüst und so sei ein früherer Betriebsbeginn mit der erwarteten Nachfrage gegenwärtig nicht finanzierbar. Als Alternative werden aber zwei neue Fahrten der Linie 214 aufgenommen. Mit Abfahrt um 4.52 Uhr in Affoltern erreicht das Postauto via Zwillikon und Ottenbach die erste S5 um 5.22 Uhr. Auch die S14 um 6.12 Uhr wird so für die Zwilliker Bevölkerung erschlossen.

Ganztagesbetrieb gewünscht

Die Vertreterin aus Wettswil, Gemeindepräsidentin Katrin Röthlisberger, hakte beim gewünschten Ganztagesbetrieb der Linie 220 nach. Seit vielen Jahren verkehrt diese von Bonstetten-Wettswil nach Zürich Wiedikon nur mehr während der Hauptverkehrszeiten. Geltend gemacht wurde, dass nach dem teilweisen Wegfall des Spitals Affoltern die Bevölkerung vermehrt in Richtung Stadtspital Triemli unterwegs sei. PostAuto sagt, dass man dies aktuell zurückstelle. Die heutigen Fahrgastzahlen rechtfertigen noch keinen Ganztagesbetrieb. «Das bedeutet aber, dass man bei entsprechender Entwicklung dies wieder prüfen wird», sagte Wüst.

Von Wettswil auch angebracht wurde, dass man kein Verständnis habe, dass dort jeweils drei Busse hintereinander durchs Dorf rollen. Man wünschte sich eine Abstimmung der Linien, um den Anschluss an alle S-Bahnen zu ermöglichen. Eine veränderte Fahrlage der Linien in Wettswil zugunsten zusätzlicher S-Bahnanschlüsse, so PostAuto, sei auf diesen Dezember nicht möglich. Das Begehren werde zur Prüfung in den kommenden Jahren zurückgestellt. Bonstetten möchte, dass auf der Linie 228 um Mitternacht ein zusätzlicher Kurs gefahren wird. Auch hier würden die Planer von einer eher geringen Nachfrage ausgehen, hält Wüst fest. Die Gemeinde hält am Begehren fest und wünscht die Umsetzung in diesem Fahrplanverfahren.

Der Ottenbacher Vertreter Hans Hanselmann hielt am Wunsch fest, dass die Anschlüsse nach Zug von Ottenbach her verbessert werden sollen. Das Begehren wird in den nächsten Jahren wieder geprüft. Der Hausemer Vertreter, Gemeinderat Ruedi Taverna, monierte, dass um 6.31 Uhr der Kurs der Linie 236 überlastet sei und man derzeit während 45 Minuten im Bus nach Zürich stehen muss. Eine Doppelführung des Kurses sei angesichts einzelner Stehplätze nicht verhältnismässig. Während der Hauptverkehrszeiten müsse man damit rechnen, dass nicht alle Fahrgäste einen Sitzplatz hätten, erklärte die Vertreterin von PostAuto.

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