Nun kommt ein 4. Kindergarten

Ottenbach: Ausserordentliche Gemeindeversammlung heisst Kredit gut

Die ausserordentliche Gemeindeversammlung in Ottenbach vom Donnerstag hatte über lediglich ein einziges, allerdings dringliches Geschäft zu entscheiden: die Genehmigung eines Verpflichtungskredits von 356000 Franken, um in der Liegenschaft Schulweg 1 Räumlichkeiten für einen 4. Kinder­garten einzurichten und während zehn Jahren zu mieten. Auf Interesse stiessen im Anschluss an den formellen Teil ­insbesondere die Informationen über die neuen Tempo-30-Zonen auf Haupt­strassen aufgrund der Lärmbelastung.

«Schüler- und Wetterprognosen sind etwa gleich genau»

Schulpflegepräsidentin Gioia Schwarzenbach stellte das Geschäft zur Realisierung des 4. Kindergartens vor: «Leider stimmen Schülerprognosen so gut wie Wetterprognosen – manchmal treffen sie ein, manchmal auch nicht.» Fest stehe, dass ab August vom Kanton eine vierte Kindergartenklasse gefordert werde. Zurzeit habe die Primarschule Ottenbach dafür aber keinen Raum. Es sei geplant gewesen, vorübergehend den Dachstock des heutigen Kindergartens nutzen zu können, den heutigen Raum für den Hort. Infolge eines inzwischen abgelehnten Rekurses sei aber eine Verzögerung erfolgt, weshalb dieser noch nicht umziehen könne. Die Schulpflege habe daher nach einer für die Schulraumplanung besseren und langfristigeren Lösung Ausschau gehalten.

Alle geprüften Möglichkeiten innerhalb der bestehenden Schulgebäude, inklusive einer Containerlösung, hätten sich als ungeeignet, zu teuer oder nicht zeitnah realisierbar erwiesen. Deshalb sei die nun beantragte Mietlösung entwickelt worden. Das Gebäude am Schulweg 1 habe sich baulich als passend erwiesen. Die Schule miete in diesem ­Gebäude bereits einige Räume. Die Nähe zum bestehenden Kindergarten ermögliche, dass die Kinder aller vier Klassen die Pausen gemeinsam verbringen könnten. Der beantragte Kredit beinhaltet die baulichen Anpassungen, die kapitalisierte Miete für zehn Jahre und das Mobiliar.

In der kurzen Diskussion wurde unter anderem geklärt, dass die Eigentümerin, eine evangelikale Gemeinschaft, zurzeit nicht zu einem Verkauf bereit sei. Die Schule Ottenbach erhalte aber mit dem Mietvertrag ein Vorkaufsrecht. Im Einklang mit der Rechnungsprüfungskommission, die Zustimmung empfahl, nahm die Gemeindeversammlung das Geschäft mit 35 gegen 2 Stimmen an.

Verschiedene Tempo-30-Zonen im Dorf

Gemeindepräsidentin Gabriela Noser-Fanger orientierte im Anschluss an die formellen Geschäfte, dass ab dem 2. Mai auf den meisten Hauptstrassenabschnitten in Ottenbach Tempo 30 gilt, und zwar aufgrund der Lärmschutzverordnung des Bundes. Dies bedeutet, dass der Umbau der Strassen für diese Massnahme nicht abgewartet wird. Die Gemeinde führt daher gleichzeitig Tempo 30 auf den zu Gemeindestrassen abklassierten Kantonsstrassen (zum Beispiel Muristrasse) ein.

Damit gibt es in Ottenbach nun zwei verschiedene Tempo-30-Regelungen. In den Tempo-30-Zonen in den Wohnquartieren gilt generell Rechtsvortritt, Fussgängerstreifen sind nicht erlaubt, Fahrzeuge geniessen Vortritt gegenüber dem Fussverkehr, verkehrsberuhigende Massnahmen sind möglich. Das Signal Ende Tempo-30-Zone zeigt, dass wieder die allgemeinen Verkehrsregeln gelten.

Anders die Tempo-30-Strecken auf den Hauptstrassen aufgrund des Lärm­schutzes: Dort haben wie auf allen Hauptstrassen die Benutzerinnen und Benutzer der Strasse Vortritt, Fussgängerstreifen sind möglich, verkehrsberuhigenden Massnahmen hingegen nicht erlaubt, es wird keine Ende-Signalisation angebracht.

Polizeivorstand Hans Hanselmann ergänzte: «Wir müssen viele neue Verkehrsschilder bestellen.» Jeder Übergang von einer Tempo-30-Zone zu einer Tempo-30-Strecke müsse signalisiert werden, damit eindeutig signalisiert sei, welche Verkehrsregeln gelten. Anschliessend beginnen die Bauarbeiten an Durchgangsstrassen. Diese würden aufwendig, wie Gabriela Noser ausführte, da jederzeit der Verkehr der Postautos sichergestellt werden müsse. Bezüglich der Schule orientierte Gioia Schwarzenbach, dass im Anschluss an die Sportferien das obligatorische Schneesportlager in Engelberg stattgefunden habe. Dieses werde alle drei Jahre durchgeführt, fiel aber das letzte Mal aus wegen Corona. Als Nächstes stehe nun vor den Frühlingsferien das Schulhausfest zum Thema «Gruseln» auf dem Programm. Sie zeigte sich sehr erfreut, dass alle Lehrerstellen besetzt sind, nur einige Lektionen für ergänzende Schulangebote seien noch offen. Nach knapp dreiviertel Stunden konnte Gabriela Noser die Gemeindeversammlung schliessen.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern25.04.2024

Fusionspläne bei Landi-Genossenschaften

Landi Albis, Obfelden und Freiamt künftig gemeinsam?
Bezirk Affoltern25.04.2024

Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen

Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Bezirk Affoltern25.04.2024

Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton