Und dann war der Briefkasten einfach weg
Seit Oktober muss der Mettmenstetter Weiler Dachlissen ohne Briefeinwurf auskommen

Wie die Schweizerische Post auf Anfrage bestätigt, ist seit dem 12. Oktober der öffentliche Briefeinwurf, wie die Post offiziell ihre gelben Briefkästen nennt, nicht mehr vorhanden. Eine Leserbriefschreiberin machte am Dienstag im «Anzeiger» darauf aufmerksam und ärgerte sich über den Serviceabbau der Post. Nun müsse sie von Dachlissen entweder gut zwei Kilometer nach Mettmenstetten oder Affoltern oder dann gut einen Kilometer nach Obfelden reisen, um ihren Brief aufzugeben.
Nur noch drei Briefe pro Tag
Der Kommunikationsverantwortliche der Post für die Region Nord, Markus Werner, erklärt dazu, dass der Briefkasten verrostet gewesen sei und in einem schlechten Zustand. Zudem fanden sich im Schnitt nur noch drei Briefe pro Tag im Briefkasten. Die Bevölkerung wurde über den Wegfall nicht aktiv informiert. Die Post verweist auf ihre Website mit der aktuellen Übersicht von nah gelegenen Briefeinwürfen und den entsprechenden Leerungszeiten. Dort sei die Aufhebung auch abgebildet worden. Auf Anfrage sagt die Gemeinde Mettmenstetten, dass sie über den Wegfall des Briefkastens telefonisch informiert wurde. Die Post habe so entschieden. Eine Stellungnahme dazu war nicht möglich. Die Gemeinde bedauert den Wegfall. Gemäss Postgesetz bedarf es eines öffentlichen Briefeinwurfes pro Gemeinde. So ist nach Gesetz der Auftrag erfüllt, aber auch nur weil Dachlissen zu Mettmenstetten gehört. Auch bei einer Poststelle gibt sich das Gesetz schwammig. Eine solche müsse sich nämlich in angemessener Distanz befinden. Über was «angemessen» bedeutet, lässt sich streiten.