Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton

Das vorbereitete Trassee des Radwegs vor Rossau. Hier beginnen am Montag die Bauarbeiten. (Bild Marianne Voss)

Der geplante Radweg zwischen Rossau und Uerzlikon hat eine Länge von einem knappen Kilometer. Doch dieses kurze Wegstück erlangte im letzten Herbst schweizweite Beachtung. Nicht nur in dieser Zeitung wurde berichtet, auch andere Printmedien sowie TeleZüri beschäftigten sich mit dem Fehler der kantonalen Baudirektion.

Die Baudirektion gestand den Fehler sofort ein

Die Bauarbeiten waren gestartet, obwohl die Besitzerfamilie Hurter keinen Vertrag unterschrieben hatte. Damals gestand die Baudirektion den Fehler sofort ein und entschuldigte sich bei der Familie. Die Geschwister Hurter äusserten gegenüber den Medien, dass sie die Wiederherstellung ihres Grundstücks verlangten und dass entlang der Strasse bereits genügend befahrbare Wege für Velos vorhanden seien.

Der Rückbau des vorbereiteten Trassees fand jedoch nicht statt, und am kommenden Montag beginnen dennoch die Bauarbeiten für den umstrittenen Veloweg. Thomas Maag, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion, sagt dazu: «Es fanden Verhandlungen statt, und wider Erwarten hat die Familie Hurter Anfang Jahr eingelenkt. Die Einwilligung wurde erteilt, und der Kanton konnte das Land erwerben.»

Zur Einigung erklären die Geschwister Hurter: «Es blieb uns nicht viel anderes übrig, denn für die Hälfte des ­Radwegs vor Uerzlikon hatten die Eigentümer bereits eingewilligt. Es bestand ein gewisser Druck. Wir hatten nur die Möglichkeit, jetzt Ja zu sagen oder nach einem langen Verfahren enteignet zu werden.» Zur Frage, ob zur Einwilligung auch eine finanzielle Entschädigung beigetragen habe, möchten sie sich nicht äussern. Die Geschwister Hurter haben ihre Meinung zum Veloweg aber nicht geändert. «Die Flurwege parallel zur Hauptstrasse wären geeignete Velowege gewesen.» Es sei für sie nach wie vor unverständlich und auch zwiespältig, dass heute durch verdichtetes Bauen Land gespart, aber bei Velowegen nicht hingeschaut werde, ob sie wirklich nötig sind. Somit gehe wertvolles Kulturland verloren.

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