Erster Sieg als U17-Fahrer

Elia Felsberger ist eigentlich kein Sprinter. Aber der Zwilliker ist ein schlauer Taktiker mit gutem Gespür für Rennsituationen. So gelingt es dem leichtgewichtigen Allrounder, sich auch gegen ausgewiesene Sprinter durch­zusetzen – wie am GP Ticino letzten Sonntag in Lodrino.

Hauchdünner Sprintentscheid am GP Ticino zugunsten von Elia Felsberger (Mitte) vor Hüne Victor Benareau (rechts). (Bild Flavio Genini)
Hauchdünner Sprintentscheid am GP Ticino zugunsten von Elia Felsberger (Mitte) vor Hüne Victor Benareau (rechts). (Bild Flavio Genini)

Was für eine Freude: Endlich der erste Sieg als U17-Fahrer! Überrascht war Elia Felsberger aber mehr vom Umstand, dass er im knappen Schlusssprint auf dem Militärflugplatz von Lodrino den ausgewiesenen Sprinter Victor Benareau um Reifenbreite auf den zweiten Platz verweisen konnte. Auf dem Podium wirkten Felsberger und Benareau bezüglich Körperbau wie David und Goliath.

Darauf angesprochen, reagiert der filigrane Felsberger mit einem verschmitzten Lächeln und erklärt: «Ich erwischte im Schlussspurt das bessere Hinterrad, während Benareau zuerst ein Loch von etwa zehn Metern zufahren musste.»

Was nach Zufall klingt, hat beim Zwilliker durchaus System. Es ist nicht das erste Mal, dass der 15-Jährige die Rennsituation richtig einschätzt und zu seinen Gunsten zu nutzen vermag. Er hatte schon in den Vorjahren immer wieder gute Resultate. 2020 konnte er noch als U15-Fahrer dank zwei Lauf­siegen im Schweizer Schülercup den zweiten Platz im Schlussklassement erreichen. An der Schweizer Meisterschaft 2021 – nun wieder im jüngeren Jahrgang der U17 – wurde er bereits Vierter.

Sport ist der perfekte Ausgleich

Er sagt: «Der Sport ist ein guter Ausgleich zur Schule. Ich brauche Bewegung nach dem langen Sitzen.» Sein Ziel sei es, Radprofi zu werden und die grossen Rennen zu fahren wie derzeit die Tour de France. Die Gelegenheit, in Frankreich eine Rundfahrt zu bestreiten, erhält der Nachwuchsfahrer bereits in der übernächsten Woche. Zusammen mit der Nationalmannschaft darf er vom 29. Juli bis am 1. August an der Tour de l’Ain teilnehmen. Daneben fährt er auch auf der Bahn, vorzugsweise in Oerlikon, wenn es am Dienstagabend ausnahmsweise mal nicht regnet. «Das Fahren mit hoher Trittfrequenz ist gut für Tempofestigkeit», erklärt Felsberger.

Nach den Sommerferien beginnt für den Teenager ein neuer Lebensabschnitt. Er tritt eine kaufmännische Lehre in der United School of Sports an. «Die Lehrzeit dauert zwar ein Jahr länger. Dafür habe ich daneben genügend Zeit für den Sport», freut sich Felsberger. Seine grosse Passion bleibt dabei der Radsport.

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