Ein Feuerwerk in Mallorca

Am Samstag fanden in Mallorca nicht nur die verschobenen Triathlon-Wettkämpfe über die volle und die halbe Ironmandistanz statt, gleichzeitig führte auch die Konkurrenzorganisation «Challenge» eine Halbdistanz durch.

Urs Müller auf dem Weg vom Meer zur Wechselzone. (Bild Kurt Müller)
Urs Müller auf dem Weg vom Meer zur Wechselzone. (Bild Kurt Müller)

Die Startenden des Teams Koach waren alle weit vorne anzutreffen, so dass Coach Kurt Müller das Nachtessen mit seinen Athletinnen und Athleten geniessen konnte, als noch zahlreiche andere sehnsüchtig darauf warteten, «you are an Ironman» zu hören.

Angenehme Temperaturen mit einem abwechslungsweise bergigen und flachen Radkurs liessen gute Zeiten zu. Die Kehrseite: auf schnellen Radstrecken ist die Windschattenproblematik viel grösser. Bei Triathlons ist, mit Ausnahme gewisser Profi- und Nachwuchsrennen, Windschattenfahren auf dem Rad nicht gestattet, lässt sich aber auf ­Parcours mit langen flachen Abschnitten kaum vermeiden.

Für Urs Müller, der seine Profi-karriere vor über einem Jahr beendet hatte, war es der erste Ironman über 3.85 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42.2 km Laufen, seit er als Amateur einen Vollzeitjob ausübt. Coach Kurt Müller stellt fest: «Auch als Amateur ist er noch immer schnell. Man merkt, dass er das Schwergewicht in der begrenzten Trainingszeit im Hinblick auf die Tortour auf das Rad legte, während beim Schwimmen und Laufen das Trainingsdefizit besser erkennbar ist.» Overall erreichte Urs das Ziel als 14., was vor allem der 11. Radzeit zu verdanken war. Dank dieser Leistung konnte er die Windschattenfelder hinter sich lassen.

Urs Müller war nicht der Einzige, der ums Gesamtklassement kämpfte. Koach-Newcomerin Denise Johannsen erreichte auf der Halbdistanz «70.3» die zweitbeste Zeit aller Frauen overall und gewann damit ihre Altersklasse sowie einen Slot für die 70.3 Weltmeisterschaft im Oktober 2022 in St. George Utah. Auch Alfi Caprez dominierte seine Altersklasse klar und gewann den Slot.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Team Koach mit einem stattlichen Aufgebot an die Halbdistanz-WM in einem Jahr reist. Kurt Müller wird auch dann seine Leute vor Ort unterstützen. Als sicherer Wert erwies sich, wie üblich, André Weber, der als 4. seiner Altersklasse über die volle Ironman-Distanz ins Ziel kam. Er wäre diesen Oktober in Hawaii an der Ironman-WM gestartet, wäre diese nicht erneut verschoben worden. So wählte er als Saison-Abschluss Mallorca – etwas weniger warm, aber auch schön.

Während Thomas Grangaro, der wegen einer Erkältung von Ironman auf 70.3 gewechselt hatte, noch unterwegs war, erreichte Marlen Fuhrmann am anderen Ende der Insel bei der von der Schweizerin Nicola Spirig gewonnenen «Challenge» das Ziel, was Kurt Müller sogleich im Chat vermeldete, den er zur Information über die Wettkämpfe in Mallorca aufgezogen hatte.

Vorbereitet hat Kurt Müller seine Leute mit einem Test, der die Leistungsfähigkeit, die Fett- und Kohlehydratverbrennung und die Nahrungsaufnahme optimal nachbildet: «In Ermangelung von genügend Wettkämpfen sind solche Tests besonders wichtig», stellt Kurt Müller fest, «denn bei Wettkämpfen, die über viele Stunden gehen, ist es zentral, am Anfang nicht zu überpacen, um das Tempo bis zum Schluss zu halten.»

Für Kurt Müller bleibt der Rückblick auf eine trotz allem erfolgreiche Saison: «Wir haben mehrere Newcomers in verschiedenen Altersgruppen, die sich in diesem Jahr durchgesetzt und erstmals Wettkämpfe gewonnen haben. Daneben können wir nach wie vor auf unsere ‹sicheren Werte› zählen. Ein Highlight ist für mich, wie Denise in ihrem ersten Rennen im Meerwasser geschwommen ist – zuvor sagte sie, sie fürchte sich vor den Wellen, doch sie ist so geschwommen, dass ich als ihr Schwimmlehrer richtig stolz auf sie sein kann.» Nun beginnt die Off-Season – mit der Hoffnung, dass die nächste Saison wieder einigermassen «normal» ist.

Team Koach

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