Das Ungemach kam über Nacht

Urs Huber und Simon Schneller lagen nach drei Etappen auf dem dritten Rang im Cape-Epic-Zwischenklassement. In der Nacht auf die vierte Etappe am letzten Donnerstag erwischte Schneller jedoch eine Magenverstimmung, die ihm die Kraft und damit dem Team die Chancen auf eine Podiumsplatzierung raubte.

Abgehängt von den Spitzenteams pilotiert Urs Huber seinen angeschlagenen Kollegen Simon Schneller im Windschatten ins Ziel. (Bild Simon Pocock)
Abgehängt von den Spitzenteams pilotiert Urs Huber seinen angeschlagenen Kollegen Simon Schneller im Windschatten ins Ziel. (Bild Simon Pocock)

In Anbetracht der Umstände muss man Urs Huber und seinem «Bulls»-Rennpartner Simon Schneller Respekt zollen. Nach der Magenverstimmung von Schneller hätten die beiden aufgeben können. So, wie es die zweitplatzierten Andreas Seewald und Martin Stosek, die in derselben Nacht das gleiche Schicksal ereilte, getan haben. Aber Schneller biss sich durch und Huber tat alles, damit es seinem Teamkollegen nicht zu viel ­würde. Ohne Nahrungsaufnahme fehlte Schneller jedoch die Kraft, um mit den Besten mithalten zu können. So fuhren Huber/Schneller jeden Tag 20-minütige Rückstände ein. Da aber auch die anderen Teams am Limit fuhren und die ­Abstände gegen hinten immer grösser wurden, beendete das schweizerisch-deutsche Team das achttägige Rennen im Val de Vie, 60 km östlich von Kapstadt, als immerhin Achtes.

Gemischte Gefühle

Natürlich war Huber damit nicht nur zufrieden. Aber er konnte dem Anlass dennoch viel Positives abgewinnen. Anstelle von Huber/Schneller standen ihre «Bulls»-Teamkollegen Martin Frey und Simon Stiebjahn am Ende als Zweite auf dem Podium. Gewonnen wurde der Wettkampf von den Prologsiegern Jordan ­Sarrou und Matthew Beers, die das ­Leadertrikot vom Anfang bis zum Ende souverän verteidigten. Frey/Stiebjahn büssten bereits neun Minuten auf die Gesamtsieger ein. Hans Becking und José Dias, die sich mit ihrem Triumph auf der Schlussetappe noch den dritten Rang ­sicherten, lagen bereits ein knappe Viertelstunde hinter den Gesamtsiegern.

«Die ersten vier Tage haben gezeigt, dass unsere Zielsetzung, ein Podiumsplatz, realistisch gewesen war. Ohne ­Simons Magenverstimmung hätten wir das erreicht», erklärte Huber. Wichtig sei ihm die Bestätigung, dass sie menschlich als Team funktionierten – im Guten wie im Schlechten. Darauf lasse sich aufbauen. Der Mettmenstetter fliegt nun weiter nach Dubai, wo am Freitag mit dem Hero Dubai Hatta sein letzter Wettkampf der Saison 2021 auf dem Programm steht.

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