Auch Ultra-Läufer können sehr schnell sein

Die meisten Spezialistinnen und Spezialisten für ultralange Distanzen wie Mehrfach- Marathon oder -Ironman sind sehr ausdauernd, aber langsam. Nicht so der Aeugster Adrian Brennwald: Der ehemalige ­Weltmeister im Zweifach-Ironman zeigt regelmässig, dass er auch auf kurzen Distanzen weit vorne anzutreffen ist, so auch am Sihltaler Frühlingslauf.

Adrian Brennwald kurz vor dem Ziel des Sihltaler Frühlingslaufs. (Bild zvg.)
Adrian Brennwald kurz vor dem Ziel des Sihltaler Frühlingslaufs. (Bild zvg.)

Der Sihltaler Frühlingslauf findet traditionell am 1. Mai statt. Die zehn Kilometer verlaufen zu einem grossen Teil auf Waldwegen. Kurz nach dem Start beginnt ein recht steiles Wegstück abwärts, gefolgt von einem Flachstück der Sihl entlang und einem gut zwei Kilometer langen Aufstieg, bevor es wieder abwärts in Richtung Ziel beim Schulhaus Schweikrüti in Gattikon geht. Die Wege sind zwar viel einfacher zu bewältigen als Trails im Gebirge, im Vergleich zu anderen Läufen im Mittelland ist der Sihltallauf allerdings technisch anspruchsvoll. Diese Schwierigkeit kommt Adrian Brennwald, der auch international zu den besten Läufern auf Trails zählt, zweifellos entgegen.

Technik und Intervalltraining

Die Lauftechnik ist das eine, die Pace das andere. Für 10 Kilometer mit 200 Höhenmetern benötigte Adrian Brennwald als 2. der Kategorie M40 und 9. overall 36:07 Minuten, lediglich 2:22 Minuten länger als Sieger Fabian Zehnder, der dem Duathlon Nationalkader angehört. Umgerechnet auf eine flache Strecke entspricht dies einer beeindruckenden Geschwindigkeit von 18,6 Kilometern pro Stunde.

Wie ist es möglich, dass ein Spezialist für Ultraläufe ein solches Tempo laufen kann? Einerseits profitiert ­Brennwald von der ausgezeichneten Grundlage, die er über Jahre aufgebaut hat. Als er noch an Ultra-Triathlons startete, trainierte er bis zu 45 Stunden pro ­Woche. Heute sind es lediglich etwa 8 bis 15 Stunden.

Brennwald arbeitet 80 Prozent, um genügend Zeit für Training und Erholung aufzubringen. Um neben der Ausdauer auch die Pace zu trainieren, führt er nach Möglichkeit einmal wöchentlich über Mittag ein Intervall-Training durch. Triathlons fehlen mittlerweile in seinem Wettkampfprogramm, er konzentriert sich auf Ultraläufe. In diesem Jahr stehen der Brixen Dolomiten ­Marathon und der Eiger Ultra Trail im Juli sowie, als Saisonhöhepunkt, der Wildstrubel Trailrun über 108 Kilometer und 6000 Höhenmeter im September auf dem Programm.

Um die Gelenke zu schonen, läuft Adrian Brennwald mit 60 bis 90 Kilometern pro Woche angesichts der Wettkampfdistanzen relativ wenig, denn er trainiert weiterhin wie ein Triathlet mit Grundlagentraining auf dem Rad sowie Schwimmeinheiten, die den ganzen Körper fit halten. Wichtig ist ihm die Abwechslung, sowohl optisch – auf schönen Trails – als auch technisch: vor allem auf Trails, am Berg, zwischendurch auch einmal auf der Bahn.

Weitere Ämtler Spitzenplätze

Schnellste Ämtlerin beim Hauptlauf über 10 Kilometer war Petra Bolzli, Hausen, in 50:47 Minuten als 8. bei F30. Der zweitschnellste Ämtler, Christian Egli, Wettswil, war nach 45:35 Minuten als 9. bei M50 im Ziel.

Ausser Adrian Brennwald standen beim Sihltaler Frühlingslauf auch Leon Schnidrig, Obfelden, als 2. Maxi Schüler B, und Farice Gysi, Wettswil, als 3. Midi Schüler A auf dem Podest. Weitere Top-Ten-Plätze erreichen Cédric Gysi, Mini Boy, als 4. und die beiden fünftplatzierten Levin Hintermann, Bonstetten, Maxi Schüler B, und Levin Schnidrig, Obfelden, Midi Schüler B. Rang 6 errangen Moritz Schmid, Mettmenstetten, männliche Jugend, und Valérie Gysi, Wettswil, Midi Schülerinnen B. Yven Joller, Stallikon, wurde 7. Midi Schüler A.

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