Den Kopf nicht in den Sand gesteckt

Bei ausserordentlich schwierigen Verhältnissen mit Dauerregen auf einer Sandpiste mit tiefen Rillen ist Cyrill Scheiwiller im holländischen Assen kein Exploit gelungen. Der Obfelder Motocross-Amateur schlug sich jedoch achtbar im Feld der Profis. Das Team Schweiz holte den 11. Platzr am Motocross der Nationen.

Cyrill Scheiwiller kämpft sich durch den Sand am Motocross der Nationen in Assen. <em>(Bild Eva Szabadfi)</em>
Cyrill Scheiwiller kämpft sich durch den Sand am Motocross der Nationen in Assen. <em>(Bild Eva Szabadfi)</em>

Motocross ist ein Spitzensport, bei dem nicht nur die körperliche Verfassung und die Leistung der Maschine stimmen müssen. Auch das Training auf den verschiedenen Unterlagen will regelmässig geübt sein. Das ist die nicht ganz neue Erkenntnis von Cyrill Scheiwiller nach seiner Rückkehr vom Motocross der Nationen, das übers letzte Wochenende im holländischen Motorradmekka Assen stattgefunden hat. Dabei bilden die drei besten Fahrer eines Landes eine Nationalmannschaft.

Neben Scheiwiller starteten Vizeweltmeister Jeremy Seewer und Schweizer Meister Valentin Guillod, beides Professionals. Als Amateur, der sein Töfftraining hauptsächlich am Wochenende ausüben muss, ist das natürlich ein ungleicher Kampf. Denn Sandpisten wie in Assen gibts in nächster Nähe nur in Italien. Für Scheiwiller war der Assen-Abstecher also ein Kaltstart, bei dem er sich aber gut gehalten hat. Zumal bei den vorherrschenden, widrigen Verhältnissen mit Dauerregen auf einem Parcours, auf dem die Rillen mit jedem Lauf tiefer wurden.

Nach gutem Start der Rückschlag

Das ganze Team hielt sich wacker. In der Qualifikation konnten sich die Fahrer am Samstag vom ausgelosten Startplatz 16 auf den zehnten Platz verbessern. Im entscheidenden ersten Lauf am Sonntag kams sogar noch besser. Seewer wurde in der MXGP-Klasse Vierter, Guillot erreicht bei den MX2 Rang 19. Damit standen die Schweizer nun auf dem zweiten Platz im Nationen-Ranking.

Der zweite Lauf misslang jedoch sowohl Scheiwiller (in der Open-Kategorie) als auch Guillot. Das Team rutschte auf den 17. Platz ab. Scheiwiller erklärt: «Die Bedingungen waren extrem schwierig. Einmal blieb mein Töff sogar in einer der tiefen Rillen stecken und ich machte einen Überschlag über den Lenker.» Glücklicherweise endete das Malheur glimpflich. Scheiwiller brachte seinen Lauf ins Ziel. Wie auch den dritten und letzten Durchgang, bei dem sich die Mannschaft dank Seewers fünftem Rang und Schweiwillers 29. Platz wieder auf den elften Platz verbessern konnte. «Schade, haben wir die Top-Ten verpasst», findet Scheiwiller. Der Yamaha-Pilot ärgert sich, weil er auch im dritten Lauf zwei Stürze zu verkraften hatte, die aber ebenfalls nur Zeit, Kraft und Stolz gekostet haben. Mann und Maschine blieben heil.

Ärgerliche Stürze

Die Bilanz des 27-Jährigen: «Die Stürze ärgern mich. In Anbetracht der extrem kurzen Vorbereitungszeit muss ich aber zufrieden sein. Immerhin konnte ich mich mit jedem Lauf steigern.» Es sei ihm eine Ehre gewesen und habe Spass gemacht, mit den besten hiesigen Motocrossfahrern die Schweiz an diesem Anlass vertreten zu dürfen.

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