Silber an den World Beach Games

Die Bonstetterin Petra Klingler holte in Doha die einzige Schweizer Medaille. Nach dem souveränen Finaleinzug wusste sie auch in der finalen Entscheidung zu überzeugen und holte sich die Boulder-Silbermedaille. Die 27-Jährige musste sich lediglich der Qualifikationssiegerin Miho Nonaka aus Japan geschlagen geben.

Das Boulder-Podium an den World Beach Games. Von links: Silbermedaillen-Gewinnerin Petra Klingler mit Siegerin Miho Nonaka aus Japan und der drittplatzierten Slovenin Urška Repušic. <em>(Bild Tosidis Dimitris / Laurel Photo Services)</em>
Das Boulder-Podium an den World Beach Games. Von links: Silbermedaillen-Gewinnerin Petra Klingler mit Siegerin Miho Nonaka aus Japan und der drittplatzierten Slovenin Urška Repušic. <em>(Bild Tosidis Dimitris / Laurel Photo Services)</em>

Sportkletterin Petra Klingler sorgte an den World Beach Games in Doha für das einzige Schweizer Edelmetall. Im Boulderfinale zeigte sie am Montag erneut eine starke Leistung und erreichte lediglich bei der zweiten der vier Herausforderungen das «Top», also den höchsten Punkt des Boulders, nicht. Da ihre Konkurrentin Miho Nonaka (JPN) sämtliche «Tops» schaffte, resultierte für die 27-jährige Bonstetterin der sehr gute zweite Rang und somit die Silbermedaille. Nonaka hatte bereits die Qualifikation vom Sonntag vor Klingler für sich entschieden – die beiden kletterten den ganzen Wettkampf über in einer eigenen Klasse.

Die World Beach Games wurden vom 12. bis 16. Oktober erstmals überhaupt ausgetragen. Ins Leben gerufen hat den Multisportevent die Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (Anoc). Die Idee ist, auch nicht-olympischen Sportarten und Disziplinen eine wertvolle Plattform für einen internationalen Vergleich zu bieten. Auf dem Wettkampfprogramm standen 14 Sportarten (16 Disziplinen). Neben typischen Wasser- und Strand-Sportarten wie Schwimmen, Segeln, Surfen, Wasserskifahren, Beachvolleyball und Beachsoccer, haben die Organisatoren auch Sportarten ins Programm integriert, die normalerweise in Sporthallen stattfinden, wie Sportklettern und Karate.

Vorbereitung auf Tokyo 2020

Über 1300 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt waren nach Doha gereist, um dort sportliche Höchstleistungen zu zeigen. Neben der Bonstetterin haben Wasserskispringerin Rea Jörger, Skateboarder Greg Ruhoff und das Beach Soccer Nationalteam die Schweiz vertreten. «Für die selektionierten Athletinnen und Athleten macht die Teilnahme an den World Beach Games mit Blick auf ihren weiteren Athletenweg Sinn», sagt Susanne Böhlen von Swiss Olympic, die für die Schweizer Delegation an den World Beach Games verantwortlich war: «In Doha messen sie sich im Rahmen eines Multisportanlasses mit hochkarätiger, internationaler Konkurrenz.»

Für die Beach Soccer Herren war das Turnier allerdings schnell zu Ende – im entscheidenden Spiel um die Halbfinalqualifikation unterlagen sie Weltmeister Brasilien mit 7:4. Trotz zweier Siege aus drei Spielen mussten sie damit die Heimreise antreten. Auch Rea Jörger und Greg Ruhoff konnten sich nicht fürs Finale qualifizieren. Bei schwierigen äusseren Bedingungen belegte die Wasserskispringerin mit einer Weite von 37.4 Metern den 10. Rang. Für eine Finalqualifikation wäre eine Rangierung in den Top 6 nötig gewesen. Der Skateboarder kam in seinem dritten Anlauf auf 28,21 Punkte – Rang 16.

Petra Klingler wird auch im nächsten Jahr Teil des Swiss Olympic Teams sein – als erste Athletin überhaupt wurde sie bereits offiziell für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo selektioniert. Sportklettern ist dort zum ersten Mal in Form einer Kombinationswertung aus den Disziplinen Bouldern, Lead und Speed vertreten. Im Hinblick auf Tokyo seien die World Beach Games eine sehr gute Vorbereitung gewesen, so die Bonstetterin. Überhaupt sei es eine tolle Erfahrung gewesen mit dem Schweizer Team. Die Beach Soccer Nati-Spieler haben sie im Halbfinale sogar unterstützt. (pd./tst.)

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