Kein Sägemehl, dafür viel Wasser

Die Organisatoren des diesjährigen Freestyle Masters im Mettmenstetter Jumpin haben nicht nur die weltbesten Skiakrobaten zu ihrem Grossanlass vom Sonntag eingeladen, ihre Sportkollegen vom Schwingklub Albis stellen sich im Rahmenprogramm mit einem Schwing-Workshop vor.

Christian Schönenberger lässt Andreas Isoz keine Chance. (Bild Daniel Loosli)
Christian Schönenberger lässt Andreas Isoz keine Chance. (Bild Daniel Loosli)

Unterschiedlicher könnten sich die Exponenten dieser beiden Sportarten kaum präsentieren: auf der einen Seite die coolen, artistisch gewandten, lässig-hippen Aerials-Freestyler, auf der anderen Seite die bodenständigen, urchigen und erdverbundenen Schwinger. Wie um Himmels willen kommt es, dass sich die weissrussischen Alexeis, Gustiks und Dimitris mit den Schweizer Schwingheiligen, «äm Köbu u äm Chrigu u äm Sepp» am selben Sportanlass treffen? «So weit entfernt sind wir gar nicht», meint Heinz Bucher, OK-Chef des Freestyle Masters, «beides sind Randsportarten, die um Anerkennung und Nachwuchsathleten kämpfen. Aber natürlich gibt es da Welten zwischen der technischen Ausführung unserer Sportarten. Zwei Wochen vor dem ‹Eidgenössischen› in Burgdorf möchten wir unseren einheimischen Schwingern unsere Bühne für ihren Sport zur Verfügung stellen. Im Rahmen eines Workshops können sich alle Besucherinnen und Besucher ab 12 Uhr mal im Schwingen üben oder sich einen Brienzer oder Schlungg im Detail erklären lassen.» Vom Schwingklub Albis werden die Schwinger Christian Schönenberger, Nik Junker und Stefan Küenzi, alle aus Mettmenstetten, sowie die Knonauer Simon und Remo Boss anwesend sein.

Ein Stück Schweizer Sportkultur

«They don’t look like good friends» meint der australische Skiakrobat David Morris respektvoll und nennt die beiden «Bösen», die sich vor ihm in die Barchethosen geraten sind, auch gleich beim Namen. Der weltweit zweitbeste Skiakrobat ist zum ersten Mal mit Schwingen, oder «Swiss wrestling», wie er das nennt, konfrontiert und staunt über die brachiale Kraft, die hier in elegante Schwünge umgesetzt wird. Für ihn, der bereits letztes Jahr in Mettmenstetten gesprungen ist, bedeutet das Freestyle Masters Auftakt für die Olympia-Saison und er freut sich, bei dieser Gelegenheit auch gleich ein Stück Schweizer Sportkultur mitzubekommen. Derweil hat der Mettmenstetter Schwinger Christian Schönenberger in einem Probedurchgang den Skiakrobaten Andreas Isoz nach wenigen Sekunden gebodigt. Morris, beeindruckt über die Wendigkeit des Schwingers fügt dann lediglich noch bei, er wäre sehr glücklich, wenn er am Sonntag nur ein paar Saltos und Schrauben und nicht auch noch einen «Brienzer» in 18 Meter Höhe einlegen müsse. Wie auch immer: das Freestyle Masters verspricht einmal mehr neben viel hochstehendem Sport und auch einiges an Unterhaltung und Spass.

Ach, ja, das ging fast vergessen: Sägemehl gibt es nicht, die Schwinger ziehen es vor, ihre Gegner auf die Matten zu legen. Etwas sauberer für die Gäste und trotzdem weich.

Programm Freestyle Masters 2013 am Sonntag, 18. August, im Jumpin Mettmenstetten: ab 12 Uhr Festwirtschaftsbetrieb; 12 bis 14 Uhr Schwing-Workshop; 13 Uhr Juniorenwettkampf; 14 Uhr Finale. Eintritt frei.

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