100000 Franken für die Genossenschaft Restaurant Post
Die Jahresrechnung und die weiteren Geschäfte wurden genehmigt. Für die Unterstützung der Genossenschaft Restaurant Post wurde der Antrag zum Erwerb von 25 Anteilscheinen gutgeheissen.
Die bereitgestellten Stühle in der Rifferswiler Turnhalle füllten sich. 101 Stimmberechtigte waren an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch anwesend, das sind rund 14 Prozent aller Stimmberechtigten. Der Grund für den Grossaufmarsch war das letzte Traktandum, in dem es um eine Unterstützung für die Genossenschaft Restaurant Post ging. Das «Pöschtli» hat schwierige Zeiten hinter sich und befindet sich in einem finanziellen Engpass. Die Genossenschaft fragte daher zum zweiten Mal bei der Gemeinde um ein zinsloses Darlehen an. Der Gemeinderat entschloss sich aber für ein klareres Zeichen der Unterstützung, nämlich für den Kauf von 13 Anteilscheinen im Wert von je 4000 Franken, was einem Betrag von 52000 Franken entspricht. Obwohl dieser Erwerb unter die Finanzbefugnis des Gemeinderates fallen würde, beantragte er der Gemeindeversammlung diese Ausgabe – mit dem Ziel, den Beschluss demokratisch abzustützen.
Es entstand eine längere, engagierte Diskussion, in welcher sowohl kritische wie auch optimistische Stimmen laut wurden. Die anwesenden Vorstandsmitglieder der Genossenschaft beantworteten verschiedene Fragen und betonten ihre Zuversicht auf einen erfolgreichen Neuanfang mit dem Pächter, der Anfang Juli den Betrieb wieder eröffnet. Der Präsident, Daniel Schneider, erklärte: «Unser Ziel ist, dass wir wieder ein Restaurant fürs Dorf haben. Wir setzen uns dafür ein, dass es wieder euer ‹Pöschtli› wird.» Es entstand im Saal eine Atmosphäre der Solidarität und des Zusammenhalts. «Sagt Ja, setzt ein Zeichen und geht dann auch hin, um etwas zu essen oder zu trinken», so ein Votum. Eine Frau fragte, ob der Beitrag der Gemeinde verdoppelt werden könne. Gemeindepräsident Christoph Lüthi erklärte ihr, sie habe die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen – was sie spontan tat. Ihr Antrag, die Anzahl der Anteilscheine auf 25 Stück zum Gesamtbetrag von 100000 Franken zu erhöhen, wurde mit 70 zu 14 Stimmen und grossen Applaus angenommen.
Sämtliche Geschäfte genehmigt
Die Jahresrechnung 2022 schliesst bei einem Aufwand von 6,5 Millionen und einem Ertrag von 7,4 Millionen mit einem Ertragsüberschuss von 817400 Franken ab. In den meisten Bereichen konnte das Budget eingehalten werden. Nur in der allgemeinen Verwaltung und der öffentlichen Ordnung und Sicherheit entstanden Mehrausgaben, bedingt durch den Legislaturwechsel sowie Stellvertretungseinsätze. Die Jahresrechnung wurde genehmigt, ebenso die zwei weiteren Geschäfte.
Beim einen ging es um einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 135000 Franken für die Aussensanierung der Liegenschaft «altes Gemeindehaus» an der Jonenbachstrasse. Das Gebäude ist fast 200 Jahre alt, die Fassade befindet sich in schlechtem Zustand. Früher war dort die Gemeindeverwaltung untergebracht, heute werden die Räume durch den Verein Kleinkinder sowie die Schulverwaltung genutzt.
Das zweite Geschäft betraf einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 515000 Franken für die Sanierung des Regenklärbeckens und die Ertüchtigung des Abwasserpumpwerks. Gemeinderat Reto von Schulthess zeigte auf, dass der heutige Zustand der Anlage schlecht ist und Handlungsbedarf besteht. Das Regenbecken, die Entleerungspumpen und der Sandfang stammen aus der Zeit der Inbetriebnahme im Jahr 1972.
Nach knapp zwei Stunden schloss der Gemeindepräsident die Versammlung mit guten Sommerwünschen und der optimistischen Äusserung: «Nach der nächsten Gemeindeversammlung werden wir dann alle den Abend im ‹Pöschtli› ausklingen lassen.»