1,5 Mio. Franken mehr Steuereinnahmen
Stallikon fällt aus dem kantonalen Finanzausgleich
Gemeindepräsident Reto Bernhard begrüsste am Mittwochabend die Bürgerinnen und Bürger. Das einzige zu behandelnde Traktandum drehte sich um das Budget des kommenden Jahres. Zu Beginn stellte sich das neue Mitglied im Gemeinderat, Andreas Zbinden, kurz der Versammlung vor. Der 35-Jährige ist der neue Tiefbau- und Sicherheitsvorsteher der Gemeinde.
Finanzvorsteher Nino Ciganovic klärte im Anschluss die 42 Stimmberechtigten über die wichtigsten Punkte zum Budget auf. Fürs 2024 wird mit einem Totalaufwand von über 22,4 Millionen Franken und einem Totalertrag von fast 11 Millionen Franken gerechnet. Mit den zu erwartenden Steuereinnahmen von gut 11,4 Mio. Franken kann dies gedeckt werden. «Wir stellen Ihnen heute ein ausgeglichenes Budget vor», stellte der Finanzvorsteher dazu fest.
Zusätzliches Schulzimmer benötigt
Die grössten negativen Veränderungen zum Vorjahr fallen bei der Bildung (plus 182300 Franken) an. Man rechne mit mehr Schülern, daher benötige man ein neues Schulzimmer und auch zusätzliche Lehrer. Für die Festivitäten zum 900-Jahr-Jubiläum der Gemeinde wurden 150000 Franken gesprochen. «Das ist die absolute Obergrenze. Ich habe die Ehre, selbst im OK mit dabei zu sein, und wir möchten einen Teil auch über Sponsoren decken», erklärt Ciganovic dazu.
Die weiteren Mehraufwände bei der Pflegefinanzierung und der Spitex basieren auf Hochrechnungen. Aufgrund der erwarteten zusätzlichen Steuereinnahmen von über 1,5 Millionen Franken fällt im nächsten Jahr der kantonale Ressourcenzuschuss (Finanzausgleich) weg. Bei den positiven Budgetveränderungen erwähnte Ciganovic den Minderaufwand bei den Fürsorgeleistungen und im Asylwesen. Zudem steigen die Beiträge aus dem Strassenfonds und auch bei der Gewinnausschüttung der Zürcher Kantonalbank wird ein Mehrertrag erwartet. Auch bezüglich der Grundstückgewinnsteuer sei man aufgrund der Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt guten Mutes.
Investitionen in Sonnenenergie
Ein Blick in die über 3,7 Mio. Franken umfassende Investitionsrechnung im beleuchtenden Bericht zeigt verschiedenste Projekte. So werden an mehreren Orten Fotovoltaik-Anlagen gebaut oder geplant. Das Projekt «Neubau Schulraum / Mehrzweckhalle / Generationenplatz» kommt 2024 in die Projektierungsphase. Dazu kommen Strassensanierungen, Erneuerungen in der Wasserversorgung und Investitionen im Bereich Abwasserbeseitigung. Bei den Gewässern sind zwei Offenlegungen geplant und es sind vier Projekte im Bereich der Raumordnung am Laufen. Dabei geht es unter anderem um eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung. Mit dem Hinweis, dass die Nettoverschuldung in den nächsten Jahren ansteigen werde, aber erfahrungsgemäss auch wieder gut abgebaut werden könne, schloss Ciganovic seine Ausführungen ab.
Stabiler Steuerfuss
Die Präsidentin der Rechnungsprüfungskommission (RPK) Teresa Bartesaghi meldete sich persönlich zu Wort und erklärte der Versammlung, dass alle Punkte des Budgets für die RPK in Ordnung seien. Die beiden Abstimmungen zu Budget und Steuerfuss wurden ohne Gegenstimmen angenommen. Der Steuerfuss der politischen Gemeinde bleibt somit auf 85 %, allerdings plant die Sekundarschulgemeinde Bonstetten mit Stallikon und Wettswil eine Erhöhung um ein Prozent auf 17 Steuerprozente. Diese Entscheidung erfolgt am 7. Dezember an der Sekundarschulgemeindeversammlung in Bonstetten.
Unter Verschiedenes berichtete eine Bürgerin, dass sie seit bald 14 Tagen nicht mehr gut schlafen kann: die Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarn leuchte die ganze Nacht. Gemeindeschreiber Roberto Brunelli erklärte dazu, dass es ein Bundesgerichtsurteil gebe, dass es erlaubt sei, die Beleuchtung bis morgens um ein Uhr brennen zu lassen. Die Gemeinde könnte hier mit einem Brief den Verursacher darauf hinweisen, aber keine Bussen verhängen. Eine weitere Bürgerin erkundigte sich nach dem Projekt fürs Wohnen im Alter. Gemeindepräsident Reto Bernhard erklärte dazu, dass ein Siegerprojekt auserkoren sei und man dort noch Zeit benötige, um dieses auszuarbeiten. Es werde voraussichtlich im kommenden Jahr im Frühling/Sommer vorgestellt.