Nationale Initiativen auch im Knonauer Amt abgelehnt
Während es um die Konzernverantwortungsinitiative lange spannend blieb, waren die regionalen und kommunalen Abstimmungen im Knonauer Amt eine klare Sache.
Die Stimmbevölkerung hat am Sonntag beide nationalen Initiativen abgelehnt. Das Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten war sowohl im Kanton als auch im Bezirk – Zustimmung gab es einzig aus Rifferswil – chancenlos. Zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI), die am Ständemehr scheitert, hätte der Kanton Zürich Ja gesagt, während im Knonauer Amt das Nein-Lager mit 51,7% die Nase vorn hatte. Mehrheitlich für ein Ja waren die fünf Ämtler Gemeinden Rifferswil (58,35% Ja-Stimmen-Anteil), Hedingen, Bonstetten, Maschwanden und Hausen. Am deutlichsten fiel die Ablehnung in Wettswil (38,8% Ja-Stimmen) aus, gefolgt von Stallikon und Kappel.
Schulzweckverband: Anand Weber gewählt
Um die Wahl eines Schulpflegers für den Schulzweckverband Bezirk Affoltern blieb es lange ruhig. Dabei war sie durchaus von Brisanz, ging es doch um eine Weichenstellung vor dem bevorstehenden Rücktritt von Schulpräsident Thomas Hunziker. Der nun gewählte solle sich einarbeiten, um dann in der nächsten Legislatur das Präsidium übernehmen zu können, so die Intention.
Mit 5394 zu 2431 Stimmen hat sich Anand Weber klar gegen Joseph Spauwen durchgesetzt und dabei in allen Bezirksgemeinden die Nase vorn. In seiner Wohngemeinde Mettmenstetten schenkten Weber gar 83% das Vertrauen, während der Affoltemer Spauwen auch in der Bezirkshauptstadt unter 45% blieb. Die Stimmbeteiligung war mit 28,77% tief.
Weiter wurden auch auf kommunaler Ebene eine Primarschulpflegerin und ein Primarschulpfleger gewählt: In Ottenbach Nadja Juon mit 493 von 533 Stimmen, in Stallikon setzte sich Mattias Kaister mit 502 Stimmen gegen Nicole Kuster (240) durch.
Top-Zustimmung für Anschluss an die ARA Schönau in Cham
Über einen Beitritt zum Gewässerschutzverband der Region Zugersee-Küssnachtersee-Ägerisee (Gvrz) stimmten die Gemeinden des Abwasserzweckverbands Knonau (Knonau, Mettmenstetten und Kappel) sowie Hausen ab. In den drei Zweckverbands-Gemeinden erreichte die Zustimmung über 94%, in Hausen legten gut 92% der Abstimmenden ein Ja ein.
Somit treten die vier Gemeinden dem Gvrz bei. Das Abwasser wird vom neuen Abwasserpumpwerk auf der ARA Knonau östlich in Richtung ARA Schönau gepumpt. Der Bau soll im Juni 2021 beginnen und im September 2022 abgeschlossen sein. So kann der Abwasserzweckverband Knonau voraussichtlich Ende 2022/Anfang 2023 aufgelöst werden.
Für das Hausemer Abwasser wird auf dem Areal der ARA Hausen ein Pumpwerk erstellt. Dieses fördert das Abwasser bis nach Rossau (Mettmenstetten), wo es in die heutige Verbandskanalisation eingeleitet wird und nach Knonau zum neuen Abwasserpumpwerk fliesst. Durch die Beteiligung der Gemeinde Hausen steigen zwar die Netto-Investitionskosten auf knapp 7,8 Mio. Franken, anteilsmässig wird der Anschluss für die einzelnen Gemeinden jedoch deutlich billiger.
Gestaltungsplan aufheben und Schulhaus aufstocken
Eine klare Sache war auch die Aufhebung des Gestaltungsplans Lindenmoos in Affoltern. Auf gut 82% der gültig eingegangenen Stimmzettel stand ein Ja zu diesem Geschäft. Die Aufhebung macht den Weg frei zu drei neuen, zeitgemässen Gestaltungsplänen und damit zur angestrebten inneren Verdichtung im Zentrum von Affoltern.
Auf fast 90% Zustimmung brachte es auch die Vorlage der Oberstufenschulgemeinde Mettmenstetten (mit Knonau und Maschwanden). Bei einer Stimmbeteiligung von über 52% sagten 88,7% Ja zur Aufstockung des Schulhauses Wygarten I für 4,2 Mio. Franken.
Der Klassentrakt kann somit um vier Klassenzimmer und die notwendigen Gruppenräume erweitert werden. Im Juli 2021 soll der Bau beginnen, als Bezugstermin ist Ende April 2022 vorgesehen.