Den Bauernbetrieb des Klosters Kappel in die Landwirtschaftszone verlegen

Im Projekt «Revitalisierung und Entwicklung des Klosters Kappel» soll der für eine Erweiterung vorgesehene Bauernbetrieb in die Landwirtschaftszone verlegt werden. Das fordert der Verein «Ja zum Kloster Kappel!» und stellt bei der kantonalen Bau- direktion das Gesuch für einen baurechtlichen Vorentscheid.

Der dem Kloster Kappel angegliederte Landwirtschaftsbetrieb (Kappelerhof) soll im Zuge des Erneuerungsprojekts in die Landwirtschaftszone verlegt werden: Das fordert der Verein «Ja zum Kloster Kappel!» und verlangt nun einen baurechtlichen Vorentsc
Der dem Kloster Kappel angegliederte Landwirtschaftsbetrieb (Kappelerhof) soll im Zuge des Erneuerungsprojekts in die Landwirtschaftszone verlegt werden: Das fordert der Verein «Ja zum Kloster Kappel!» und verlangt nun einen baurechtlichen Vorentscheid. (Bild Werner Schneiter)

Der Verein Kappelerhof strebt die bauliche Erneuerung einiger Gebäude rund um die Klosteranlage an. Er hat dazu einen Architekturwettbewerb veranstaltet und im vergangenen Jahr das Siegerprojekt vorgestellt. Es nennt sich «Intra Muros – Extra Muros» und bedeutet «Innerhalb der Mauern – ausserhalb der Mauern» und stammt vom Team Atelier Kempe Thill aus Rotterdam und BBZ Landschaftsarchitekten, Bern. Es sieht vor, die im Verlaufe der Jahrhunderte umgestalteten oder abgetragenen Mauern im Nordteil der Klosteranlage wieder aufzubauen. Damit kann die Anlage in zwei Teile gegliedert werden, nämlich in einen inneren Klosterbezirk mit den historischen Gebäuden – und einen äusseren Teil mit Landwirtschaft, Ställen, Scheunen und Remisen.

Und genau dieser Verbleib des Landwirtschaftsbetriebes ist nun für den von Hans Rudolf Haegi und Walter Gröbly vertretenen Verein «Ja zum Kloster Kappel!» Stein des Anstosses. Sie sind der Meinung, dass es viele starke Argumente gibt, den heutigen Bauernbetrieb (Kappelerhof) zu verlegen – und zwar an einen Standort, der für die gesamte Klosteranlage und dessen Betrieb (Hotel) weniger belastend sei als der heutige. Eine Auswahl an Argumenten, die der Verein auflistet:

So werde zu viel zusätzlicher Boden in der Landwirtschaftszone beziehungsweise der direkt angrenzenden Kappeler Schutzzone beansprucht. Es komme in Hotelnähe zu Lärm-, Staub- und Geruchsemissionen. Und vor allem: Der heutige Standort bedeute einen dauernden Verzicht auf einen freien Blick auf die Klosteranlage aus Richtung Westen und Nordwesten. Ein zur Klosteranlage gehörender Abhang werde verbaut und die sich im Eigentum des Kantons befindliche Klosterkirche erneut verdeckt anstatt «ans Licht geholt». Nach Auffassung des Vereins werden auch künftige Erweiterungsvorhaben des Bauernhofs verhindert, «Würden Erweiterungen dereinst doch bewilligt, drohten sowohl dem Hotel- wie dem Seminarbetrieb noch gravierendere Auswirkungen als mit dem jetzigen Projekt ausserhalb der prämierten Mauer», hält der Verein fest.

Alternativstandorte

Er schlägt nun Alternativstandorte vor: im Breitfeld, Strasse nach Rifferswil, nördlich des Klosterareals; Chlostermatte, südlich oder nördlich der Strasse nach Uerzlikon; Rossweid, Strasse nach Rifferswil. Alle drei / vier Standorte könnten von der Kantonsstrasse her auf kurzen Wegen erschlossen werden. Und bei keinem dieser Standort werde die Zufahrt des Hotelbetriebs tangiert, wie das heute der Fall ist. Vorteile sieht der Verein auch darin, dass diese Alternativstandorte in praktisch ebenem Gelände liegen und sie gewährten auch künftig von Westen her einen freien Blick auf das geschützte Ensemble. Und bei allen Standorten, wird eingeworfen, verbleiben Landreserven für einen allenfalls später nötigen Ausbau des Bauernhofs.

Der Verein betont die Wichtigkeit, die Alternativstandorte nun möglichst schnell zu prüfen – und zwar auch deshalb, weil es aus Gründen des Tierschutzes offenbar unmöglich geworden ist, die heutige Scheune mit Laufstall durch grössere Ökonomiegebäude zu ersetzen, die heutigen Anforderungen genügen. Der Verein zitiert auch eine Studie des Amtes für Raumentwicklung, wonach massiv in die an die Klosteranlage angrenzende Landwirtschaftszone ausgewichen werden muss.

Gespräche mit dem Kanton noch im Gang

Aus all diesen Gründen stellt der Verein «Ja zum Kloster Kappel!» das Gesuch um eine Verlegung des ganzen Bauernhofs in die Landwirtschaftszone von Kappel und verlangt dazueinen baurechtlichen Vorentscheid.

«Wir haben gewisse Vorstellungen, haben da auch noch keine definitive Lösung», sagt Andreas Müller vom Verein Kappelerhof. Er verweist auf die noch laufenden Gespräche über das Gesamtprojekt mit dem Kanton. «Wir brauchen eine Lösung, zu der auch die Denkmalpflege Ja sagen muss und die unsere betrieblichen Anforderungen erfüllt. Das ist in Kappelam Albis nicht ganz einfach», sagtAndreas Müller.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern25.04.2024

Fusionspläne bei Landi-Genossenschaften

Landi Albis, Obfelden und Freiamt künftig gemeinsam?
Bezirk Affoltern25.04.2024

Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen

Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Bezirk Affoltern25.04.2024

Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton