«Sensationell, was die Familie Höhn auf die Beine gestellt hat»

Voller Gemeindesaal bei der Buchtaufe «Bonstetten kocht – ein kulinarisches Dorfportrait»

Präsentierten das Buch nach dem Taufakt, von links: Maria Glättli, Claudia Lässer, Angela Höhn, Alischa Leuppi und Raphaela Höhn.

Präsentierten das Buch nach dem Taufakt, von links: Maria Glättli, Claudia Lässer, Angela Höhn, Alischa Leuppi und Raphaela Höhn.

Sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen und warteten mit einer Uraufführung auf: Der gemischte Chor Wettswil-Bonstetten mit Esther Kreis und Daniel Amberg, die den Song geschrieben haben. (Bilder Werner Schneiter)

Sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen und warteten mit einer Uraufführung auf: Der gemischte Chor Wettswil-Bonstetten mit Esther Kreis und Daniel Amberg, die den Song geschrieben haben. (Bilder Werner Schneiter)

Ja, es herrschte am frühen Samstagabend sowohl im Foyer als auch im Saal ein veritables Gedränge. Man deckte sich an den Ständen mit Essen und Getränken ein, orderte den Hackbraten, dessen Rezept ebenfalls im Kochbuch zu finden ist – und parlierte angeregt mit Nachbarn und Bekannten. «Fast so viele Leute wie an einer Gemeindeversammlung», witzelte Bruno Steinemann dann auf der Bühne und brachte das wohl eher als Wunsch für künftige Zusammenkünfte der Stimmberechtigten vor. Er sprach dann von einem speziellen Abend für die Gemeinde Bonstetten. «Ich bin förmlich erschlagen von dem, was hier die Familie Höhn auf die Beine gestellt hat – einfach sensationell», sagte Steinemann – eine Feststellung, die mit grossem Applaus quittiert wurde. Ein klares Indiz, dass das die Vernissagebesucherinnen und -besucher genauso sehen. Im Gemeinderat habe man ob dieser Idee eines Kochbuchs zuerst den Kopf geschüttelt. Schnell einmal sein die Erkenntnis gewachsen, dass hier etwas Gutes entsteht. «Deshalb hat sich der Gemeinderat auch für eine Buch-Abnahmegarantie entschlossen», sagte Bruno Steine-mann.

Das kulinarische Dorfporträt wird künftig den Neuzuzügern abgegeben. Und die finden darin ja nicht nur 114 höchst unterschiedliche Rezepte, sondern von den Rezeptgeberinnen und -gebern auch Aussagen und Gedanken zum Dorf selber. Steinemann betrachtet das Buch von Angela und Raphaela Höhn denn auch als eine Art Standortförderung für die Gemeinde. «Bei der Ämtler Standortförderung hat ja der Gemeinderat Bonstetten eher eine zurückhaltende Meinung», fügte er bei. Jedenfalls sehe er an diesem Abend Leute, die er in Bonstetten noch nie gesehen habe. «Vielleicht sind sie gekommen, um dereinst in unsere Gemeinde zu ziehen», fügt er bei. Auch seine Frau hat ein Rezept für Weihnachtsguetzli geliefert und dieses einem 40-jährigen «Fresszettel» entnommen. «Diesen können wir nun wegwerfen, weil ja nun alles in diesem Buch steht!».

«Wir haben nur die Rezepte zusammengetragen»

«Hast du vor einem Jahr daran geglaubt, dass wir heute Abend hier auf der Bühne stehen?», fragte Raphaela Höhn ihre Mutter Angela. Und die sagte sofort: «Ja». Nun, die beiden Frauen und Charles Höhn haben gemäss eigenen Aussagen spannende eineinhalb Jahre hinter sich. Nicht nur, dass sie bei der Rezeptsuche auf viele Leute gestossen sind, sondern auf Rezeptgeberinnen und -geber, für die diese Rezepte Herz, Heimat und Sehnsucht bedeuten. «Es ist ein Buch von Bonstetterinnen und Bonstettern. Wir haben nur die Rezepte zusammengetragen», hielt Angela Höhn fest. Ihr Werk umfasst fast 300 Seiten, wiegt rund 1,5 kg und ist in einer Auflage von 1300 Exemplaren vorhanden.

Zum Taufakt lud Raphaela Höhn ihre Freundin Claudia Lässer ein, seit 2012 beim Pay-Sender Teleclub verantwortlich für Sportprogramme und 1998 bei der Miss-Schweiz-Wahl auf Platz vier. Sie enthüllten das Buch zusammen mit einer der ältesten Rezeptgeberinnen, Maria Glättli, und mit der jüngsten, Alischa Leuppi.

Zum Thema passend dann auch der Auftritt des gemischten Chors Wettswil-Bonstetten mit dem legendären Harry Steinmann am Klavier. Dirigentin Esther Kreis und Daniel Amberg haben einen Kochsong geschrieben, der am Abend uraufgeführt wurde. «Oh, was kochst du ...!?»

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