Kommunalpolizei bleibt in Obfelden

266 Stimmberechtigte kamen zur Gemeindeversammlung vom Mittwoch. Grund für den Grossaufmarsch waren nicht die Budgets, sondern die Initiative zur Abschaffung der Kommunalpolizei. Diese wurde mit 140 zu 110 Stimmen abgelehnt.

Werden auch weiterhin in Obfelden patrouillieren: Die Kommunalpolizisten Marco Hobi (links) und Christian Hardmeier vor der Schulanlage Chilefeld. (Bild Bernhard Schneider)
Werden auch weiterhin in Obfelden patrouillieren: Die Kommunalpolizisten Marco Hobi (links) und Christian Hardmeier vor der Schulanlage Chilefeld. (Bild Bernhard Schneider)

Die Beschlussfassung über die Initiative zur Abschaffung der Kommunalpolizei, die der Gemeinderat zur Ablehnung empfahl, war der Grund, weshalb die Gemeindeversammlung wohlweislich vom Singsaal in die Mehrzweckhalle Zendenfrei verlegt worden war. Daniel Launer stellte die Argumente der Initianten vor. Innerhalb von nur einer Woche hätten 145 Bürgerinnen und Bürger die Initiative unterzeichnet, die im Anschluss an die Generalversammlung des Gewerbevereins gestartet worden sei. Die Kommunalpolizei (KomPol) diene nicht der Sicherheit, da sie nur während der Bürozeiten patrouilliere, sondern werde von vielen Obfeldern als schikanös empfunden. Die Polizeivorstände von Bonstetten und Ottenbach, die beide auf eine Kommunalpolizei verzichten, hätten bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei reibungslos funktioniere. Er schloss, den Rechtsstaat machten nicht ein paar Zentimeter beim Parkieren aus.

Sicherheitsvorstand Franz Müller konterte, dass die Geschwindigkeitsmessungen ergäben, dass 10 bis 15 Prozent der Automobilisten die Höchstgeschwindigkeit überschritten, vom Hirschen nach Toussen hinunter seien es gar bis zu 70 Prozent. Viele hätten das Gefühl, erst bei der 50er-Tafel müsse man vom Gas und könne langsam ausfahren lassen. Gefährliche Situationen entstünden beispielsweise auch, wenn das haltende Postauto in Bickwil trotz Fussgängerinsel überholt werde. Wer dermassen die Sicherheit gefährde, müsse mit einer saftigen Busse rechnen. Die Kommunalpolizei sorge zudem dafür, dass Autos nicht länger als erlaubt in Wohnquartieren stehen gelassen würden, dass die Anwohner von abgestellten Fahrzeugen auf Baustellen nicht bei der Durchfahrt behindert würden und dass die Parkplätze beim Friedhof nicht von Anwohnern belegt würden. Auch Diebesbanden könne das Handwerk nur mit angemessenem Einsatz von Polizeipatrouillen gelegt werden. Wichtig sei die KomPol auch bei Lärmklagen oder Nachbarschaftsstreitereien.

In der Diskussion folgten die Besucherinnen und Besucher den Votanten beider Seiten aufmerksam. Ein Vorwurf an die Kommunalpolizei lautete, sie behindere die Arbeit der Feuerwehr und der Kantonspolizei, beispielsweise, indem sie bei einem Unfall mit Verletzten vorschriftswidrig Autos vor der Beweisaufnahme durch die KaPo beiseitegestellt habe. Ein Votant meinte, keine einzige der von Polizeivorstand Müller aufgeführten Aufgaben könne nicht von der KaPo wahrgenommen werden. Dieser ging auf einige Vorwürfe ein und hielt fest, dass «Ramboverhalten» weder im Sinn der Gemeinde noch des Kommandanten liege. Der monierte Fall habe denn auch zu personellen Konsequenzen geführt.

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