Umkämpfte Wahlen auch in Rifferswil

Die Wahlunterlagen Rifferswils waren verschickt. Da liess sich auch noch Christoph Lüthi zu einer Kandidatur fürs Gemeindepräsidium ermuntern. Nun kommt es zur Kampfwahl gegen Vittorio Laubscher, der Lüthis Vorgehen nicht goutiert.

Christoph Lüthi. (Bilder Martin Platter)

Christoph Lüthi. (Bilder Martin Platter)

Vittorio Laubscher.

Vittorio Laubscher.

Lange sah es in Rifferswil so aus, als ob man knapp genügend Kandidaten für alle Ämter finden wird. Im Gemeinderat tritt einzig Hugo Walter nochmals an. Die Primarschulpflege und die reformierte Kirchenpflege werden komplett erneuert. Kaum waren die Wahlunterlagen publiziert und in die Haushalte Rifferswils verschickt, kommt nun aber doch Bewegung ins Spiel. Zum Wirt des «Schwiizer Pöschtli», Vittorio alias Vitto Laubscher, hat sich überraschend auch der Agronom und Inhaber einer Informatikfirma Christoph Lüthi für die Präsidentenwahl aufstellen lassen. «Seit die Wahlunterlagen bei den Leuten sind, wurde ich von Rifferswilerinnen und Rifferswilern aus allen politischen Lagern zur Präsidentschaftskandidatur ermuntert. Nach reiflicher Überlegung habe ich zugesagt», erklärt Lüthi seinen Sinneswandel.

Seinem Nachbarn und Kontrahenten Vitto hat er dies aber nicht direkt mitgeteilt. So hat es Laubscher über den Latrinenweg erfahren und war – gelinde gesagt – nicht erbaut, dass es nun zu einer Kampfwahl kommt. Als der Schreibende zusammen mit Lüthi am Freitagnachmittag im «Pöschtli» erschien, lehnte Laubscher ein gemeinsames Foto ab. Offen zeigte er seine Enttäuschung über Lüthis Vorgehen. Laubscher sagt: «Im letzten Herbst habe ich Christoph noch aufgefordert: Kandidier doch du fürs Präsidium. Er lehnte jedoch ab. Als sich niemand meldete, habe ich mich aufstellen lassen. Und nun das.» Bei ihm gelte das Gesagte, gibt sich Laubscher prinzipientreu. Lüthi hat besagte Aufforderung anders in Erinnerung: «Er bot mir lediglich den Vize an. Ein ernsthaftes Gespräch hat jedoch nie stattgefunden.»

Noch bevor die Wahlen durchgeführt sind, hängt jetzt ein Dünkel über dem Gremium, das wohl nur eine Entschuldigung Lüthis lösen könnte. Dieser gab sich offen. Bezüglich Werdegang haben Laubscher und Lüthi etliche Parallelen. Beide verdienten jahrelang im Ausland ihre Brötchen. Laubscher, der seine berufliche Laufbahn als Koch begonnen hat, mit Stationen in Bayern, auf Bermuda und in St. Petersburg. Lüthi leitete sechseinhalb Jahre in Papua-Neuguinea die Koordinationsstelle der schweizerischen Entwicklungshilfe im Südpazifik. Beide gehen auf die 60 zu, haben erwachsene Kinder und sind vielseitig interessierte Geniesser. Beide kennen die Besonderheiten Rifferswils. Der gebürtige Emmentaler Laubscher wäre unbefangener, der Rifferswiler Lüthi ist besser verwurzelt.

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