Aeugst erhält einen Aussichtsturm

Fünf Wochen lang soll der Eichhörnli-Turm stehen

Die treibenden Kräfte hinter dem Megaprojekt: (von links) Paul Peyrot, Urs Bosshard und Eric De Mey. (Bild zvg)

Anlässlich der diesjährigen Chilbi in Aeugst soll buchstäblich Hochstehendes realisiert werden. Das OK-Mitglied Urs Bosshard möchte mit seinen Mitstreitern Eric De Mey und Paul Peyrot einen 20 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Bolet bauen. Das Baumaterial besteht hauptsächlich aus Rundholz, Brettern und Seilen – kein Eisen.

60 Tonnen Holz benötigt

Die Dimension des Turms hat es in sich: Für die Eckpfeiler braucht es vier 23 Meter lange Riesenpfähle, die aus dem Aeugster Wald geholt werden dürfen. Das übrige Holz besorgt dankenswerterweise Ueli Müller, Bezirksförster Knonauer Amt. Es werden 60 Tonnen Holz benötigt – 300 Quadratmeter in Form von Brettern. Zusätzlich Seile in einer Gesamtlänge von 15 Kilometern. Der Turm wird fünf Plattformen à 5 mal 5 Meter aufweisen, die mit Treppen miteinander verbunden sind. Der Bau wird von erfahrenen Experten des Vereins Outdoor Solutions professionell begleitet. Selbstverständlich wird er hohen Sicherheitsstandards genügen müssen und die offizielle Freigabe wird durch einen Statiker erfolgen. Damit der Turm auch den stürmischen Winden auf dem Aeugster Bolet standhält, wird er mit Stahlseilen auf vier Seiten gesichert. Angesichts der schieren Grösse und Komplexität des Unterfangens würde manch einer an der Umsetzung zweifeln. Doch der Satz: «Das geht nicht!», scheint im Wortschatz von Urs Bosshard, Präsident des extra gegründeten Vereins, Outdoor Pioneers Albis, nicht zu existieren. «Mir ist es wichtig, insbesondere jungen Menschen zu beweisen, dass fast nichts unmöglich ist. Und dass mit Willen und Engagement beinahe alles zu schaffen ist.» Sein Ziel: Kindern und Jugendlichen zeigen, dass aus Träumen und Ideen reale Bauwerke entstehen können, wenn man an sich und seine Fähigkeiten glaubt.

Die Kinder dürfen den Aufbau an drei Wochenenden in den Sommerferien hautnah miterleben. Nach der feierlichen Eröffnung im Rahmen der Aeugster Chilbi am 29. August fliesst das Projekt auch in den Schulunterricht ein. In Fächern wie Geografie, Werken und Zeichnen, Physik – im Schulzimmer oder draussen in der Natur – bietet der Holzturm anschauliche Lernfelder. Für die Vereinsgründer ist dieses Projekt ein Husarenstück. Unterstützt werden sie glücklicherweise von verschiedenen Seiten. Das Grundstück, auf dem der Turm teilweise stehen wird, gehört einem privaten Besitzer, der unkompliziert sein Einverständnis gab. Die Anwohner in der unmittelbaren Nachbarschaft sind informiert und einverstanden. Die ­Gemeinde befürwortet das Projekt mit einigen Auflagen ebenso. So darf der Turm nur in Begleitung eines Vereinsmitglieds betreten werden und wird rund um die Uhr per Kamera überwacht. Sollte sich jemand unerlaubt ­Zutritt verschaffen, muss innert zehn Minuten eine verantwortliche Person vor Ort sein. Eine solch seriöse Umsetzung ist kostspielig. So belaufen sich die Gesamtkosten des Turms auf rund 40000 Franken. Finanziert werden soll das Projekt zur Hälfte durch Sponsoren und Gönner, zur anderen Hälfte durch eine Crowdfunding-Kampagne.

Informationen zum Vorhaben: wemakeit.com unter der Suchoption «Holzturm»

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