Aeugster Nachwuchs glänzt am Robotik-Wettbewerb in Italien

Intensive Tage mit spannenden internationalen Begegnungen liegen hinter den Teams

Felix Schank (links) und Alec Bergagård holten als Team Robolix den zweiten Rang. Die Reise nach Brescia war für sie ein grosses Erlebnis. (Bild Tom Schank)

Die Medienmitteilung des Vereins World Robot Olympiad Schweiz lässt aufhorchen, ganz besonders im Säuliamt: ­Während am eben zu Ende gegangenen diesjährigen Wettbewerb «Open Championships» die ältesten und erfahrensten Teilnehmer der Schweizer Delegation, Jesse Born (18) aus Veltheim AG und ­Damian Hardegger (19) aus Flawil SG, in der Kategorie «Future Engineers» souverän den ersten Platz erreichten, belegten die beiden jüngsten Teilnehmer, das Team Robolix mit Alec Bergagård (9) und Felix Schank (7) aus Aeugst, den zweiten Platz in der Altersklasse Kids der Kategorie «RoboMission». Stattgefunden hat die Veranstaltung, für die sich insgesamt zehn Schweizer Teams qualifiziert hatten, in einer Messehalle im norditalienischen Brescia.

Zwischen der Robotik gab es auch Zeit, Freundschaften zu pflegen

Marcus Bergågard, der Vater von Alec, hat seinen Sohn an den Wettkampf ­begleitet. Am Telefon berichtet er: «Es war eine tolle Atmosphäre am Wett­bewerb, alles war super organisiert, und es lag den Veranstaltern sehr am Herzen, dass die Kinder und Jugendlichen auch etwas von der Stadt sehen und untereinander in Kontakt kommen.» Dieser Anspruch geht auch aus der Medienmitteilung der WRO Schweiz hervor: «Neben den Wettbewerben war ein anderes erklärtes Ziel des Anlasses, dass die jungen Teilnehmenden Kontakte mit den Teams aus anderen Ländern knüpfen», ist dort zu lesen. Deshalb sei zwischen dem offenen Training und dem ersten Wettbewerbstag ein sogenannter Friendship Day eingeschaltet worden, bei dem international bunt gemischte Gruppen gemeinsam eine Schatzsuche in den römischen Überresten Brescias machten und sich so besser kennenlernen konnten. Auch der Austausch von typischen Mitbringseln aus den Herkunftsländern war vorgesehen. «Wir hatten Hunderte von Schweizer Schöggeli dabei, das hat die anderen Kinder sehr gefreut», lacht Marcus Bergagård dazu am Telefon. Wie hat er denn den eigentlichen Wettbewerb erlebt? «Es galten natürlich strenge Regeln, jede Altersgruppe hatte ihren eigenen Tisch, und der Coach sowie auch ich als Elternteil durften nicht zu den Tischen, die Kinder mussten alles selbst hinkriegen.» Nebst den vorbereiteten Aufgaben habe am Schluss noch eine Extra-Aufgabe gewartet, für deren Lösung die jungen Tüftler Extrapunkte sammeln konnten. «Es zählt die Punktezahl und die Zeit; das Gewinnerteam hatte am Ende gleich viele Punkte wie unsere Jungs, die Aufgaben jedoch in kürzerer Zeit erledigt.» Es sei grob gesagt darum gegangen, dass der mit Rädern und Greifarm ausgestattete Roboter die Attrappe einer Ente und einer Schildkröte aufnehmen und an Hindernissen vorbei ins Ziel bringen musste. «Mein Sohn ist definitiv glücklich über diesen zweiten Platz, er inspiriert unsere Kids, mit vollem Elan weiterzumachen», resümiert der Vater. Auch andere Kinder zeigten nun plötzlich Interesse für die Robotik, dies sei ein schönes Signal für die Zukunft, ­zumal im nächsten Jahr auch noch die regionale Ausscheidung zum ersten Mal in Aeugst stattfinde.

«Es war ein Mammutprogramm für so junge Kinder»

Tom Schank, der Vater von Felix Schank und Coach des Teams Robolix, hat dem «Anzeiger» auf Anfrage per E-Mail einen kurzen Bericht gesandt, wie er die Veranstaltung erlebt hat: «Für Felix (und das Gleiche gilt weitgehend auch für Alec) war das alles sehr spannend und neu, aber auch anstrengend. Alec ist acht Jahre alt, Felix ist anderthalb Jahre jünger und war mit sieben Jahren einer der allerjüngsten am Wettkampf. Er war zum ersten Mal ohne seine Mama unterwegs», so der Vater. Die Tage während so eines Ereignisses seien recht ausgefüllt, und es gebe sehr viele neue Eindrücke. Hinzu komme, dass die Wettkämpfe auch ziemlich anstrengend seien: ein Tag Training und zwei Tage Wettkampf. Die CH Regionals oder das Schweizer Finale finde zum Vergleich an nur einem einzigen Tag statt. Die Buben kehrten mit weitaus mehr als ihrem grossartigen zweiten Platz nach Hause zurück: «Das Rahmenprogramm war auch sehr reichlich, und Felix war insbesondere von dem italienischen Abendessen begeistert. Die beiden waren über ihre Teilnahme und insbesondere mit dem zweiten Platz superzufrieden. Sie und die Erstplatzierten waren die Einzigen, die die volle Punktzahl erreicht haben, wobei das andere Team aber schneller war», so Tom Schank.

Auch Stephanie Betschart, die Initiatorin des Robotik-Engagements an der Schule Aeugst (der «Anzeiger» berichtete in seiner Sommerserie), zieht schriftlich ein kurzes Résumé über die vergangenen Tage: «Das Team StarLight hatte eine schöne, aber sehr intensive Woche in Brescia. Anja und Timea mussten sich grossen Hindernissen stellen und haben drei Tage lang sehr hart gekämpft. Die grösste Herausforderung bestand darin, dass die Spielmatte in anderen Farben (Farbton) bedruckt war als die, die wir in der Schweiz hatten, sodass die Programmierung verändert werden musste», so Stephanie Betschart.

Trotz aller Widerstände zieht auch sie eine sehr positive Bilanz: «Wir sind sehr stolz auf die grossartige Leistung an diesem internationalen Turnier. Die Kinder wurden in ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement bestärkt und auch für mich, als pädagogische ICT-Verantwortliche der Schule Aeugst, zeigt ein solcher Anlass, dass mein Programmierprojekt an der Schule äusserst sinn- und wertvoll ist und sich der Aufwand lohnt.»

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