Das Naturbad – ein Maschwander Sorgenkind
Eine Frage, die umtreibt: Schliessen, umnutzen oder weiterführen?
Es war Thema an Klausurtagungen und Sitzungen des Gemeinderates und an einer Informationsveranstaltung, das Sorgenkind Naturbad. Es geht vorab um die Frage: Schliessung, Umnutzung oder Weiterführung? Der Gemeinderat ist gegen einen weiteren Betrieb, die Mehrheit der Bevölkerung wohl anderer Ansicht, was eine Infoveranstaltung vermuten liess. «Natürlich entscheidet ihr am Ende über Schliessung oder Weiterführung», sagte Gemeindepräsident Ernst Humbel anlässlich der Gemeindeversammlung. Eine Machbarkeitsstudie, in der auch Sanierungskosten enthalten sind, soll nun eine Entscheidungsgrundlage liefern. «Parallel dazu besteht natürlich die Hoffnung, dass sich eine andere Trägerschaft finden lässt, die zu Investitionen bereit ist», sagte Ernst Humbel. Der Gemeinderat erlässt nun einen weiteren Aufruf und fordert die Bevölkerung auf, Ideen einzubringen. Für die Gemeinde ist das Naturbad eine Hypothek: Im vergangenen Jahr fielen Unterhalts- und Sanierungskosten von 215000 Franken an, einschliesslich Aufwendungen von Werkdienst und Verwaltung. In anderen Jahren waren es 250000 Franken.
Nicht ohne permanente Aufsicht betreiben
Das Naturbad war an der Gemeindeversammlung auch Gegenstand einer Anfrage nach Paragraf 17. Es geht dabei um vollzeitliche Badewachen, Alternativen, dazu um Öffnungszeiten und Kostenfolgen. Aus der Antwort des Gemeinderates geht hervor, dass das Naturbad nicht ohne Badewachen betrieben werden darf und alle Betriebszeiten durch Aufsichtspersonal abgedeckt sein müssen – insbesondere auch während der Stosszeiten. Dies habe eine Rückmeldung der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) ergeben. Sind gewisse Kriterien erfüllt, so sind Einschränkungen der Aufsicht möglich, aber periodische Kontrollen durch die Betriebsaufsicht von baulichen und technischen Anlagen sind zu gewährleisten.
Bis 30. Juni ist das Naturbad von 12 bis 20 Uhr geöffnet, ab 1. Juli bis 31. August schon ab 11 Uhr. Eine Öffnung am Vormittag ist in dieser Saison nicht vorgesehen.
In den Jahren 2023 und 2024 beliefen sich die Aufwendungen für Badewachen auf je gut 20000 Franken, dieses Jahr auf geschätzte 31000 Franken. Laut Gemeinderat stehen sie in keinem Verhältnis zum Gesamtaufwand von rund 250000 Franken pro Jahr. «Entsprechend werden diese Aufwendungen – sofern der Kanton die Kosten für das gesamte Naturbad weiterhin übernimmt – durch diesen gedeckt», heisst es in der Antwort. «Der Gemeinderat haftet als Betreiber des Naturbades für Unfälle und ist nicht bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen, um Kosten einzusparen.» Ergo: Die Badewachen nehmen ihre Aufgaben im bisherigen Umfang wahr.
Tätlicher Übergriff in der Gemeindeverwaltung
Derweil Tiefbauvorsteher Michael Schüpbach ein Update zu den laufenden und kommenden Bauarbeiten im Dorf gab, orientierte Gemeindepräsident Ernst Humbel über einen Vorfall in der Gemeindeverwaltung. Dort kam es zu einem tätlichen Übergriff auf eine Verwaltungsangestellte. «Wir sind entsetzt, verurteilen den Vorfall auf Schärfste und haben bei der Kantonspolizei Anzeige erstattet», sagte er und ergänzte: «Man darf unterschiedlicher Meinung sein, die eigene auch einbringen. Wir sind es aber gewohnt, dass dies mit Anstand und Respekt geschieht.»
Den friedlichen Schlusspunkt setzte der seit Anfang 2022 zur reformierten Kirche Knonauer Amt gehörende Kirchenort Maschwanden mit der 7. sogenannt freien Versammlung. Hier gibt es nichts mehr zu beschliessen, aber einiges zu erzählen. Anhand von drei Beispielen zeigte Sonja Neuweiler die vielfältigen Aktivitäten der Maschwander Kirche auf: von der Seniorenreise über die Pfingstfeier bis zur Kolibri-Reise auf die Rigi – dort, wo der Musikverein Maschwanden am vergangenen Samstag auf dem Kulm zum Konzert einlud.