Die Suche nach geeigneten Persönlichkeiten läuft bereits
Am 27. März stehen auch im Knonauer Amt die Erneuerungswahlen der Kommunalbehörden an. In der Hälfte der Ämtler Gemeinden steht mittlerweile fest, wer von den amtierenden Gemeinderäten wieder antritt.

«Mettmenstetten braucht dich!» heisst es auf der Startseite des Gemeinde-Webauftritts. Wer auf den entsprechenden Link klickt, landet beim kantonalen Gemeindepräsidentenverband (GPV ZH). «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich zu überlegen, für ein Behördenamt zu kandidieren», steht dort geschrieben, gefolgt von einer Auflistung der am 27. März zur Wahl stehenden Behörden, der Ortsparteien und weiteren nützlichen Informationen.
Wie Mettmenstetten nutzt eine Mehrheit der Ämtler Gemeinden das Promotionsangebot des Gemeindepräsidentenverbands. Während es etwa in Bonstetten oder Maschwanden schon aktiv beworben wird, will man andernorts lieber noch etwas abwarten. Ottenbach etwa plant erst im Spätsommer Plakate aufzuhängen: «Wir wollen dies zeitlich kurz vor den Wahlpublikationen terminieren», so Gemeindeschreiberin Evelyne Abegglen.
Wenn von sieben Legislatur-Startern noch einer antritt
Das Beispiel von Mettmenstetten ist allerdings nicht zufällig gewählt, denn hier wird die Zäsur zum Legislaturwechsel besonders markant: Von den sieben Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die in die laufende Amtszeit gestartet sind, treten sechs nicht mehr an, unter ihnen auch Gemeindepräsident René Kälin. Mit dem Label «bisher» stellt sich Irfan Cantekin zur Wahl – und allenfalls Nelly Wesselbaum, die per Ende Juli in stiller Ersatzwahl zur Primarschulpräsidentin gekürt wurde und ihr Amt Anfang September antreten wird.
Der Nutzen der Kampagne lasse sich schwer messen, sagt Oliver Bär, Geschäftsführer der Gemeindeverwaltung Mettmenstetten, aber wer sich informieren wolle, könne dies dank der Kampagne äusserst unkompliziert tun: «Es springt einem auf der Gemeinde-Webseite grad ins Gesicht», so Bär. Wahlvorschlags-Zettel seien zwar noch keine eingegangen, aber er spricht von «vielen informellen Gesprächen», die bereits stattgefunden haben. So seien Interessierte im Austausch mit aktuellen Gemeinderäten oder anderen politisch engagierten im Dorf. Ihre Kandidatur bereits angekündigt hat Vreni Spinner, «Rössli»-Wirtin und Präsidentin des Gewerbevereins Mettmenstetten-Knonau-Maschwanden.
Vor vier Jahren hatte in Mettmenstetten noch eine «IG Gemeindewahlen» für sämtliche Behörden öffentliche, parteiunabhängige Vorstellungsrunden ausgerichtet. Danach sieht es aktuell nicht aus. Bei den Parteien sei bisher jedenfalls noch keine Bewegung sicht- oder spürbar. «Das ist schade», findet Bär, denn so werde es zur Verwaltungsaufgabe, die Zivilbevölkerung zu motivieren, was auch nicht im Sinne des Gemeinderats sei.
Mindestens drei Neue für Stallikon und wohl auch Hedingen
Spannend ist die Ausgangslage um die Sitzverteilung im Gemeinderat auch in Stallikon: Die Frauen wollen nochmals, die Männer nicht mehr. Es gilt für Gemeindepräsident Werner Michel, Remo Hablützel und Robert Sidler Ersatz zu finden. Auf mindestens drei Neue dürfte es auch in Hedingen herauslaufen. Hier ist zwar nur ein Rücktritt zu verzeichnen, aber die totalrevidierte Gemeindeordnung sieht einen Ausbau des Gremiums von fünf auf sieben Sitze vor. Das letzte Wort dazu hat die Bevölkerung am Urnengang vom 26. September.
Drei Rücktritte aus dem Gemeinderat werden nach der Retraite vom vergangenen Donnerstag und Freitag aus Aeugst vermeldet. Der langjährige Gemeinderat Bruno Fuchs wird ebenso nicht mehr antreten wie Marlyse Blatter Burger, die sich zuvor schon als Schulpräsidentin der Oberstufe Ennetgraben und Präsidentin der RPK Aeugst engagiert hatte, und Schulpräsidentin Verena Commissaris. Ersetzt werden müssen allerdings nur zwei der drei: Im Rahmen der Einheitsgemeinde ist seit dem 1. Juli 2020 die Schulpräsidentin von Amtes wegen im Gemeinderat vertreten, bisher zusätzlich, nun wird wieder von acht auf sieben Gemeinderatsmitglieder reduziert.
Kampfwahl ums Stadtpräsidium
In Wettswil und Obfelden treten mit Ausnahme des Vizepräsidenten alle Bisherigen wieder an. In Obfelden ist dies Christoph Kobel, in Wettswil Christoph Ehrsam. Ebenso in Affoltern: Hier steht einzig der Rücktritt von Martin Gallusser fest. Den Stadtratssitz der SP will Ortspräsident Felix Fürer halten. Und auch das Stadtpräsidium soll nicht kampflos vergeben werden: Clemens Grötsch wird von RPK-Präsidentin Eveline Fenner (EVP) herausgefordert.
In anderen Gemeinden bleibt den Gemeinderatsmitgliedern derweil noch Bedenkfrist. Im Laufe des Augusts soll in Bonstetten, Kappel und Ottenbach Klarheit herrschen, in Hausen spätestens nach der Gemeinderatssitzung vom 7. September. In Rifferswil, Knonau und Maschwanden haben die Gemeinderäte noch bis im Herbst Zeit für ihr Commitment.