Doch noch Wahlkampf um Bezirksratssitze

«In letzter Minute»: fünf Kandidierende für zwei Sitze

Wer geht hier in der nächsten Amtsperiode ein und aus? Das Bezirksgebäude in Affoltern. (Archivbild Werner Schneiter)

Mehr als einen Monat sah es so aus, als würden die beiden Sitze für den Bezirksrat Affoltern im stillen Wahlverfahren vergeben. Innerhalb der ersten, 40-tägigen Frist meldete sich neben dem Bisherigen Rolf Kuhn (Grünliberale Partei, seit 2021 im Amt und 55-jährig) und Rechtsanwalt aus Mettmenstetten einzig Stefan Kessler (Grüne Partei) für den frei werdenden Sitz von Ruth Früh (FDP), die das Amt nach zwölf Jahren zur Verfügung stellt. Kessler ist 66-jährig, wohnt in Affoltern und ist diplomierter Immobilientreuhänder sowie Ausbildner mit eidgenössischem Fachausweis.

Offenbar hat nun der Titel zum Artikel im «Anzeiger» vom 15. Oktober («Stille Wahl für den Bezirksrat?») die Parteiprotagonisten «geweckt». In der siebentägigen Nachfrist, also kurz vor «Torschluss», nominierten drei Bezirksparteien weitere Kandidierende ihrer Wahl. «Der Artikel im ‹Anzeiger› war der Auslöser, dass die FDP unverhofft doch noch zu einem Kandidaten (und Wiedermitglied) gekommen ist», hält Bezirksparteipräsident David Reindl fest. Dieser Kandidat heisst Peter Michael Wehrli. Der 62-Jährige wohnt seit April in Obfelden und ist derzeit Rektor der Berufswahlschule Horgen. Die SVP hat Nathalie Siri aus Mettmenstetten nominiert. Sie ist 48-jährig und eidgenössisch diplomierte Kommunikatorin FH. Und auch die Mitte schickt einen Kandidaten ins Rennen: Mark Würker aus Affoltern. Er ist 31-jährig, Jurist und Bankkaufmann.

Ersatzmitglieder: Lücke gefüllt

Somit bewerben sich für die Amtsdauer 2025 bis 2029 eine Frau und vier Männer für die beiden Bezirksratssitze. Die Urnenwahl findet am Sonntag, 9. Februar, statt, ein allfälliger zweiter Wahlgang am 18. Mai. Lange Zeit stellte sich auch niemand als Ersatzmitglied zur Verfügung. Inzwischen ist auch diese Lücke gefüllt: Von der SVP stellt sich Angela Cavallo, Rechtsanwältin aus Wettswil, zur Verfügung. Und anders als geplant, hängt nun auch Gerhard Gysel, EVP-Vertreter aus Hedingen, eine weitere Amtsdauer an; er ist seit 2013 Ersatzmitglied, derweil Hanni Stutz aus dieser Funktion zurücktritt.

Ersatzmitglieder kommen im Bezirksrat wenig zum Einsatz, müssen aber in der Lage sein, für ein ordentliches Mitglied auch über längere Zeit einzuspringen, etwa im Krankheitsfall. Die beiden Bezirksratsmitglieder haben ein 13- bzw. 15-Prozent-Pensum inne; das höhere Pensum nimmt der Heim- und Fürsorgereferent oder die -referentin wahr. Während die Bezirksratsmitglieder in einer Urnenwahl bestimmt werden, werden sowohl Statthalter Claude Schmidt und Staatsanwalt Daniel Regenass (Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis) in stiller Wahl bestätigt. Niemand macht ihnen das Amt streitig. Claude Schmidt, auch Präsident des Bezirksrates, ist seit 2011 im Amt und parteilos.

Der Bezirksrat ist Aufsichtsorgan der 14 Gemeinden im Bezirk Affoltern, die er periodisch visitiert. Er ist aber hauptsächlich Rekurs- und Beschwerdeinstanz. Zweite Aufsichtsinstanz der Gemeinden ist der Regierungsrat.

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