Festliche Zubringer-Eröffnung

Ein festliches Wochenende liegt hinter den beiden Gemeinden Obfelden und Ottenbach. Tausende Besucherinnen und Besucher waren am «Zuebringerfäscht» mit dabei. Auch die offizielle Eröffnung wurde zelebriert. 

Am Samstag um 10.01 Uhr war es soweit. Gemeinsam schnitten die Gemeindepräsidenten von Obfelden und Ottenbach, flankiert von Astra-Direktor Jürg Röthlisberger und Regierungsrat Martin Neukom, das Band durch. 
Wenig später durften die vier Protagonisten im Pontonier-Zelt in Ottenbach noch ihre Gedanken zum Grossprojekt mitteilen. Wie schon beim Spatenstich vor drei Jahren, war der grüne Regierungsrat Martin Neukom als Vorsteher der Baudirektion vor Ort, um sich jetzt mit dem Abschluss des Strassenbauprojektes zu beschäftigen. 

«Eine Strasse für die Aargauer»

Er sprach einleitend von einem klassischen Interessenkonflikt: «Wir haben Menschen im Auto, welche im Verkehr schnell vorankommen wollen und wir haben Menschen ausserhalb von Autos, zum Beispiel die Wohnbevölkerung, welche wenig Lärm und eine hohe Sicherheit möchten. Und hier hat man entschieden, diesen Interessenkonflikt zu lösen, indem man eine Route für die Autos gesucht hat und die Autos nicht mehr durch die Dörfer führt.» Weiter ging er auf die getroffenen Umweltmassnahmen ein. Neukom stellte zudem schmunzelnd fest, dass man die Strasse ja für die Aargauer gebaut habe, welche den Zubringer vor allem nutzen werden.
Nach der kurzen Rede des Regierungsrates war der Direktor des Bundesamtes für Strassen Astra, Jürg Röthlisberger, an der Reihe. Er betonte, wie wichtig die Schweizer Nationalstrassen sind. «Sie machen nur drei Prozent aller Strassen aus, tragen aber 40 Prozent des Verkehrs», führte er aus. Röthlisberger sagte, dass es sehr lange gedauert habe: «Gut Ding will Weile haben». Aber das gehöre zum Infrastrukturwesen dazu, dass es sehr viel zu beachten gebe, in diesem Falle war sogar eine Volksabstimmung notwendig. Selbstironisch meinte er: «Es hatte den Vorteil, dass auch wir Berner mit dieser tiefen Geschwindigkeit gut mitgekommen sind.»

Weitergabe des Spatens

Die Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gabriela Noser Fanger und der Obfelder Gemeindepräsident Stephan Hinners hielten ihre Rede gemeinsam. Zuvor erhielt die Ottenbacher Präsidentin von Martin Neukom einen Spaten weitergereicht. Dieser wurde 2017 von der IG Sicherer Schulweg als Symbol an den damals verantwortlichen Regierungsrat Markus Kägi abgegeben, damit es vorwärts gehe mit dem Bau. Gemäss Neukom fristete der Spaten bisher in seinem Büro sein Dasein und soll nun ein Zeichen sein, dass die Gemeinden jetzt mit Bauen an der Reihe sind. Noser entgegnete lächelnd, dass eigentlich in Ottenbach jetzt zuerst der Kanton wieder am Bauen sei, Neukom wollte den Spaten aber nicht zurück. 

Von Wünschen und Wundern

Noser und Hinners betonten in ihrer Ansprache die geschichtliche Vergangenheit der beiden Gemeinden und den jetzt spürbaren Wandel zur vermehrten Zusammenarbeit. Ein grosser Dank ging zudem an alle, welche sich für den Zubringer eingesetzt hatten, vor allem an die IG Sicherer Schulweg.
Als roter Faden in ihrer Rede dienten Wünsche und Wunder. So erwähnte Noser einen kürzlich erschienen Artikel der Neuen Zürcher Zeitung. Dort war zu lesen, dass es im Kanton Zürich nur eine einzige Strasse gibt, deren Bau 2007 aus Kosten- und Naturschutzgründen explizit abgelehnt wurde – und welche nun doch fertiggestellt ist. Gemeindepräsidentin Noser beschrieb dies als kleines Wunder. Hinners betonte, dass dies einem geschickten Lobbying von Obfelden und Ottenbach zu verdanken ist. Noser schloss mit den Worten: «Das Wunderbarste an Wundern ist, dass sie doch auch mal Tatsache werden.»
Am Zubringerfest wurde am Freitag und Samstag bis in die Morgenstunden gefeiert. Am Freitag sorgte die Band «Naked» mit der Obfelder Sängerin Nadine Arnet für Stimmung, am Samstag heizte die Coverband forty9dot6 dem Publikum ein. Zahlreiche Aktions- und Essensstände sowie Konzerte von lokalen Musikvereinen sorgten zusammen mit dem herrlichen Sonnenschein für ein wunderbares Fest. 

Eine grandiose Stimmung

OK-Präsident Davide Anderegg sprach in einem ersten Fazit am späten Samstagabend von einer fantastischen Resonanz der Bevölkerung. «Zwei Dörfer, ein Fest, das hat wirklich funktioniert», fasste er die Stimmung zusammen. Auch die Standbetreiber zeigten sich zufrieden bis erschöpft. Viele mussten ihre Vorräte nach dem ersten Tag eiligst wieder auffüllen. Ob Bier, Pizza oder Glacé, alles war Mangelware. Auch folgte die Bevölkerung dem Wunsch, nicht mit dem Auto ans Fest zu kommen. Die Parkplätze blieben weitgehend leer. Es gab auch keine nennenswerten Zwischenfälle. Von Seiten der beiden Gemeinden wird allen Festbesucherinnen und -besuchern für die friedliche und ausgelassene Stimmung über das ganze Wochenende hinweg gedankt. Ein spezieller Dank geht dabei an die Anwohnenden für das grosse Verständnis für die Einschränkungen und Emissionen.

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