In Maschwanden lebt es sich besonders günstig

Zieht man obligatorische Abgaben wie Steuern und Versicherungen, Fix- und Pendelkosten sowie Kinderbetreuung ab, ergibt sich in Maschwanden beim frei verfügbaren Einkommen der Bevölkerung ein Spitzenwert: den höchsten im Bezirk und den dritthöchsten im Kanton Zürich.

Ländlich geprägt, vergleichsweise tiefere Wohnkosten und niedrigere Bodenpreise als in anderen Ämtler Gemeinden: Maschwanden kommt im CS-Ranking über das frei verfügbare Einkommen sehr gut weg. (Bild Werner Schneiter)
Ländlich geprägt, vergleichsweise tiefere Wohnkosten und niedrigere Bodenpreise als in anderen Ämtler Gemeinden: Maschwanden kommt im CS-Ranking über das frei verfügbare Einkommen sehr gut weg. (Bild Werner Schneiter)

Neben Wohnlage, Verfügbarkeit passender Wohnobjekte, Infrastruktur, emotionalen Kriterien und persönlicher Vernetzung spielen finanzielle Faktoren bei der Wohnortwahl eine wichtige Rolle. Dabei ist die Steuerbelastung nur ein Faktor neben vielen anderen. In der Schweiz sind die Lebenskosten höchst unterschiedlich. Mit einem Wohnortswechsel können Haushalte ihr Budget optimieren – auch dann, wenn beispielsweise ins Nachbardorf umgezogen wird. In einer Studie hat die CS den sogenannten RDI-Indikator ermittelt. Dieser misst das frei verfügbare Einkommen – also jenen Betrag, der in einem Haushalt nach Abzug der obligatorischen Abgaben (Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialversicherung, berufliche Vorsorge, Krankenversicherung) und der fixen Kosten (Wohn-, Neben- und Elektrizitätskosten), Pendelkosten und externe Kinderbetreuung für den freien Konsum zur Verfügung stehen.

Tiefe Wohnkosten und Landpreise

Und da schaufeln die Erhebungen Erstaunliches zutage: Maschwanden schneidet im CS-Rating hervorragend ab. Im Bezirk Affoltern liegt die kleinste Ämtler Gemeinde (derzeit rund 640 Einwohner) auf dem ersten Platz, kantonsweit auf Platz drei – und das, obwohl das Dorf als etwas abgelegen im Dreieck Zug-Zürich-Aargau gilt, mit dem ÖV nicht gerade optimal erschlossen ist und seit Jahren über kein Restaurant mehr verfügt. Ja, in Maschwanden, dem pittoresken und in viel Natur eingebetteten Dorf, lebt sichs tatsächlich ausserordentlich günstig. «Wir haben vergleichsweise günstige Wohnkosten und wesentlich tiefere Landpreise als in grösseren Gemeinden – und Viele, die in Zug und Zürich arbeiten und dort natürlich auch in das Zuger und Zürcher Lohnniveau integriert sind», sagt Gemeinderat Christian Gabathuler, der trotz der guten Werte nicht in Jubelgeschrei ausbricht. «Solche Ratings enthalten Durchschnittswerte, die man mit gewisser Vorsicht geniessen muss».

Dennoch sei hier aufgeführt, was den Maschwanderinnen und Ma-schwandern nach Abzug besagter Fixkosten gemäss Rechnungen mit gesamtschweizerisch gleichen Modellhaushalten (siehe Kasten) als frei verfügbares Einkommen jährlich übrig bleibt. Gemäss CS sind es bei einem Ehepaar ohne Kinder 108’400 Franken, bei einer Familie mit zwei Kindern 80’900 Franken und bei einer Familie mit zwei Kindern, die extern betreut werden 59’300 Franken. Ein Rentnerehepaar hat im Durchschnitt 37’400 Franken zur Verfügung ein Single 35’900 Franken. Verglichen mit anderen Gemeinden sind das absolute Spitzenwerte. Für Maschwanden wird der RDI-Indikator beim frei verfügbaren Einkommen (Einkommen minus obligatorische Abgaben, Fix- und Pendelkosten sowie Kinderbetreuung) mit 1,78 angegeben. Im gesamtschweizerischen Durchschnitt liegt dieser Wert bei 0. In den anderen Ämtler Gemeinden bewegt sich dieser Indikator zwischen 1,16 (Rifferswil) und 0,57 (Affoltern). Im Bezirkshauptort werden die frei verfügbaren Einkommen wie folgt angegeben: Single 32’800 Franken; Ehepaar ohne Kinder 88’000 Franken; Familie mit zwei Kindern 68’000 Franken; Familie mit zwei Kindern, die extern betreut werden 41’900 Franken; Rentnerehepaar 30’700 Franken.

Wesentlich teurer ists in den Städten Zürich (RDI-Indikator minus 1,87) und Zug (minus 0,48). Demgegenüber lebt der Durchschnittshaushalt im Kanton Uri am günstigsten, gefolgt von Glarus. «Mit geringen Wohnkosten, einer attraktiven Belastung durch Steuern und weiteren Abgaben präsentieren sich die beiden Kantone aus finanzieller Sicht am attraktivsten», heisst es im CS-Rating. In der Rangliste folgen weitere ländliche Kantone.

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