Kanti-Jubiläumstour: kultureller Halt auf dem Marktplatz

Im Rahmen der Reihe «Kultur am Platz – Musig us em Amt» präsentierte KulturAffoltern am vergangenen Sonntag ein buntes Konzert mit Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Limmattal. Unter dem Titel «KSL on the road» bekam das Publikum einen Einblick ins musikalische und literarische Schaffen.

Das Oktett des Jugendorchesters Con Brio spielte auch Weisen, welche die jungen Musikerinnen und Musiker von einer Konzert-Reise nach Schweden mitgebracht hatten. (Bild Regula Zellweger)
Das Oktett des Jugendorchesters Con Brio spielte auch Weisen, welche die jungen Musikerinnen und Musiker von einer Konzert-Reise nach Schweden mitgebracht hatten. (Bild Regula Zellweger)

Freiwillig, in ihrer Freizeit zeigten Schülerinnen und Schüler ihr Können – und wirkten so als Botschafter für ihre Schule. Beeindruckend war nicht nur das literarische und musikalische Können, beeindruckend war auch der Umgang mit Unvorhergesehenem: Beispielsweise wurde bei der Präsentation einer Tarantella ein Notenblatt weggeblasen. Die jungen Musiker des Trios wie auch das Publikum lachten, und es wurde nochmals neu eingesetzt. Man spürte die Freude am Musizieren, Texten und Vortragen, kein verbissener Perfektionismus schmälerte den Genuss für das Publikum.

Das Märtplatzkonzert entstand in Zusammenarbeit der Fachschaften Deutsch, Englisch und Musik der Kantonsschule Limmattal für das Format «KSL on the road» anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schule und in ­Kooperation mit KulturAffoltern.

Gesprochene Worte

Zwischen die Musik-Programmpunkte eingeschoben, präsentierten fünf junge Frauen Texte, die den Zuhörenden mit viel Humor und Charme die Kantonsschule Limmattal näherbrachte. Die oft witzigen Texte widerspiegelten die KSL aus Sicht der Schülerinnen – und wie meist in Zusammenhang mit Schulen aus der Sicht der Schüler, sind diese Meinungen ambivalent, sowohl kritisch als auch lobend. Wer selbst eine Mittelschule besucht hat, weiss, dass die Erinnerungen an die Mittelschulzeit mit zunehmendem Alter immer wertschätzender werden.

Was bedeutet KSL? Die jungen Frauen gaben Möglichkeiten zu den Interpretationen der drei Buchstaben zum Besten, beispielsweise lachend: «KSL = Krampf, Scheitern, Leiden.» Präsentiert wurden auch ein Rap und ein Gedicht über die Lehrer. Zusammengefasst: Sympathische, hochwirksame Werbung für die KSL.

Oktett aus dem Jugendorchester Con Brio

Dass Musik Spass macht, bewiesen auch die acht Mittelschüler, sieben Frauen und ein Mann. Sie gehören zum Jugendorchester Con Brio mit rund 50 Jugendlichen. Seit 2016 leitet Corinna Camacaro das Jugendorchester «Con Brio» der Musikschule Knonauer Amt und der Kantonsschule Limmattal. In den wöchentlichen Proben werden Werke aus allen Epochen erarbeitet. Die Geigerin Corinna Camacaro, die selbst mehrere Jahre im Jugendstreicherorchester des Knonauer Amts und im Zürcher Jugendsinfonieorchester mitgespielt hatte und heute das Jugendorchester «Con Brio» leitet, erklärt: «Ich habe schlussendlich die verschiedenen Beiträge gesammelt und den Anlass zwischen der Kantonsschule Limmattal und KulturAffoltern koordiniert. Involviert – am Anlass selbst oder auch im Vorfeld – waren aber natürlich mehrere Lehrpersonen der KSL.»

Corinna Camacaro ermöglichte dem Jugendorchester eine Konzert-Reise nach Schweden. Heimgebracht haben sie Volksmusik aus Schweden. Zuerst ertönten aber der erste und der dritte Satz aus der kleinen Nachtmusik, dann folgten drei Stücke Volksmusik aus Schweden und ein Schweizer Volksmusikstück rundete das Programm des Oktetts ab. Beim Zuhören überlegte man: «Wer von diesen acht begabten jungen Menschen wird die Musik zum Beruf machen?»

Saxofon-Ensemble

Im zweiten Konzertteil war das Saxofon-Ensemble der KSL unter der Leitung von Thomas Geiger zu hören, das sehr präzise, homogen und mit viel Herzblut spielte. Sie gaben in Solo- und Quartettformation bekannte Stücke zum Besten, wie zum Beispiel die Klassiker «The Pink Panther», «New York, New York», «Autumn Leaves» und «When I’m Sixty-Four». «Spätestens nach dem letzten Werbetext für die Schule und dem mitreissenden Stück der jungen Saxofonisten war klar, dass sich die Schülerinnen und Schüler für ihr Gymnasium begeistern und sich von Klassik bis Hip-Hop vielseitig kulturell engagieren», kommentierte Irene Scheurer, Co-Präsidentin des Vereins KulturAffoltern.

Im Verein KulturAffoltern engagieren sich rund zehn Personen, damit Musiker, Künstler, Bands, Chöre, Kabarettisten, Autoren, Tanzformationen und Artisten vor Publikum auftreten oder ihre Werke ausstellen können. Dafür spricht die Stadt Affoltern Gelder. In den Monaten Mai und Juni sowie August und September finden die vier bis fünf Kultur-am-Platz-Konzerte, jeweils am Sonntagabend, von 17 bis 18 Uhr, statt.

Geschützt unter dem Kasinodach – und doch im Freien – in fröhlicher Stimmung Konzerte hören, sich treffen, geniessen und plaudern, bedeutet Sommer-Feeling und erinnert etwas an die Zeit, als Affoltern noch ein Kurort war.

Weitere Angebote von KulturAffoltern: Bis 28. Mai: Ausstellung «Fotografie und Holzskulpturen» in der Märtplatz Galerie, 3. Juni: Poetry Slam, 4. Juni: The Rakuns, Sound mit viel Spielraum und Improvisation. Weitere Infos: www.kulturaffoltern.ch.

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