Vorschlag für «Doppelsporthalle Typ A»

Gemeinderat Knonau will in Neubau auch die Tagesstrukturen integrieren

Bald 70 Jahre alt und für die Bedürfnisse von Schulen und Vereinen schon lange viel zu klein: die aktuelle Einfachturnhalle in Knonau. (Bild Daniel Vaia)

Bald 70 Jahre alt und für die Bedürfnisse von Schulen und Vereinen schon lange viel zu klein: die aktuelle Einfachturnhalle in Knonau. (Bild Daniel Vaia)

Frühe, provisorische Skizze der vorgeschlagenen Doppelsporthalle Typ A (links, noch ohne Tagesstrukturen) beim 
Schulhaus Aeschrain in Knonau: Wie die Halle mit Tagesstrukturen aussehen wird, weiss man erst in einem Jahr, nach Abschluss des Gesamtleistungswettbewerbs. (Skizze Gemeinde Knonau)

Frühe, provisorische Skizze der vorgeschlagenen Doppelsporthalle Typ A (links, noch ohne Tagesstrukturen) beim Schulhaus Aeschrain in Knonau: Wie die Halle mit Tagesstrukturen aussehen wird, weiss man erst in einem Jahr, nach Abschluss des Gesamtleistungswettbewerbs. (Skizze Gemeinde Knonau)

Geht es nach dem Vorschlag des Gemeinderates, dann baut Knonau in den nächsten Jahren eine neue Doppelsporthalle vom Typ Baspo A. Ins Projekt integriert werden sollen neu auch die Tagesstrukturen (Tagesbetreuung Kinder, inkl. Mittagstisch). Das erklärte Gemeinderat und Schulpräsident Christian Albrecht am Donnerstagabend vor knapp 60 Knonauerinnen und Knonauern im Stampfisaal. Wie bereits an einem früheren Infoabend kommuniziert, ist als Standort das gemeindeeigene Land nördlich des Schulhauses Aeschrain vorgesehen.

Gemäss ersten Schätzungen würde die Halle rund 12 Millionen Franken kosten, dazu kommen rund 1,7 Millionen Franken für die Tagesstrukturen. Albrecht: «Es ist wichtig, dass wir etwas bauen, das ausbalanciert und für uns passend ist.» Die Halle (Normmass 32,5 x 28 m) würde den Bedarf der Gemeinde bis mindestens 2040 decken. Gemäss Prognosen dürfte die Einwohnerzahl Knonaus in dieser Zeitspanne von 2500 (heute) auf 3100 steigen, die Zahl der Schulklassen von 15 auf 17.

Grössere, ebenfalls in Betracht gezogene Hallenvarianten erachtet der Gemeinderat als nicht passend, namentlich eine grössere Doppelsporthalle Baspo Typ B oder gar eine Dreifachhalle.

Keine Steuererhöhung nötig

Laut Christian Albrecht könnte die vom Gemeinderat vorgeschlagene Halle vom Typ A ohne Steuererhöhung finanziert werden.

Einen ersten Grundsatzentscheid fällen Knonaus Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der nächsten Gemeindeversammlung am 26. Juni. Auf der Traktandenliste steht dann ein Projektierungskredit von 750000 Franken. Mit dem Betrag sollen unter anderem ein Gesamtleistungswettbewerb durchgeführt und der Bauuntergrund genauer untersucht werden.

Der auf dem Tisch liegende Vorschlag ist das Ergebnis von umfangreichen Abklärungen bei der Schule, den Sportvereinen und weiteren aktuellen und künftigen Hallenbenutzern.

Die Doppelsporthalle kann bei Bedarf in zwei gleich grosse kleinere Hallen unterteilt werden. Sie soll die jetzige, bald 70-jährige Einfachturnhalle ersetzen. Diese ist längst viel zu klein. Gemäss Bundesamt für Sport (Baspo) reicht eine Einfachhalle für 10 Schulklassen – Knonau zählt aber heute schon 15 Klassen.

Der schon seit Längerem bekannte Platzmangel hat zur Folge, dass manche Vereine nicht im gewünschten Mass in der Halle trainieren können. Turnlektionen für Seniorinnen und Senioren, das Eltern-Kind-Turnen und private Fitnesstrainings müssen gar in anderen (weniger geeigneten) Lokalitäten durchgeführt werden.

Die bestehende, alte Halle soll parallel zur neuen Doppelhalle weitergenutzt werden. Sie dient gleichzeitig als Landreserve, falls später zusätzliche Schulräume gebaut werden müssten.

Druck von Vereinen

Der vorgeschlagene Hallentyp A erfüllt laut Albrecht nicht nur die Anforderungen der Schule, sondern auch die von Sportarten wie Basketball, Hallenfussball (Training), Unihockey Kleinfeld und Volleyball. Für Sportarten wie Handball, Unihockey Grossfeld oder Hallenfussball wäre sie hingegen zu klein.

Ein Vereinsvertreter plädierte daher am Infoabend – freundlich – anstelle einer «minimalst-nötigen Halle» für eine grössere Doppelhalle vom Typ B (diese liesse sich in eine kleinere und eine ­grössere Halle unterteilen). Laut Albrecht würde eine solche Halle allerdings 1,5 bis 2 Millionen Franken mehr kosten und den Wunsch nach grösseren Sportanlässen hervorrufen. Das möchte die Gemeinde bewusst verhindern. Eine darauf aus der Versammlung heraus ­angeregte «Mischfinanzierung» (unter Beteiligung von Vereinen), mit der die erwähnten Mehrkosten gedeckt ­werden könnten, wurde nicht näher ­erläutert.

Der «Mischfinanzierung»-Vorschlag erinnert an eine Projektidee des Sportvereins Floorball Albis (Unihockey). Dieser machte vor rund zwei Jahren der Gemeinde den Vorschlag, auf eigene Rechnung zwei Dreifachturnhallen zu erstellen und diese an die Gemeinde, die Schule und die Vereine zu vermieten. Die Idee wurde von der Gemeinde allerdings relativ zügig zu den Akten gelegt, da der Verein nicht in nützlicher Frist einen Finanzierungsnachweis erbringen konnte. Darüber hinaus wurde ebenfalls aus der Versammlung heraus angeregt, die Halle so zu bauen, dass sie bei Bedarf später aufgestockt werden könnte.

Weitere Wortmeldungen am Donnerstag betrafen die Aussengestaltung der Sporthalle, die Biodiversität und die Zahl der Parkplätze. Ziel der Gemeinde ist es laut Albrecht, nur so viele Parkplätze zu erstellen, wie gemäss Vorgaben nötig sind. Sollten diese bei gewissen Anlässen nicht reichen, müsste auf den Stampfi-Parkplatz ausgewichen werden.

Falls die Gemeindeversammlung in drei Wochen den Projektierungskredit genehmigt, wird anschliessend der Gesamtleistungswettbewerb aufgegleist. Der Gemeinderat hofft, im Sommer 2026 ein Siegerprojekt präsentieren zu können. Über den Baukredit soll dann im Februar 2027 an der Urne abgestimmt werden.

Gemeindeversammlung Knonau, Donnerstag, 26. Juni, 19.30 Uhr, Mehrzweckgebäude Stampfi

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