KulturLegi Kanton Zürich: Affoltern neue Partner-Gemeinde
Wer wenig Geld hat, verzichtet notgedrungen oftmals als Erstes auf das Kulturangebot. Die KulturLegi von Caritas baut da finanzielle Hürden ab. Affoltern ist die erste Partnerschaftsgemeinde im Bezirk.
Alltägliches kann mit einem kleinen Budget zuweilen unerschwinglich sein. Auf Konzert- und Theaterbesuche, Sportveranstaltungen, Weiterbildung oder auch Zeitungsabonnemente etc. müssen Personen in sehr bescheidenen finanziellen Verhältnissen daher meist schweren Herzens verzichten. Diese Nicht-Teilhabe an einem, für viele sonst selbstverständlich vielseitigen Leben, bedeutet für Menschen mit kleinem Budget, sich isoliert zu fühlen, im Abseits zu stehen und mit der Armut alleine zu bleiben. Damit für sie Kultur-, Sport- und Bildungsangebote auch erschwinglich werden, gibt es die KulturLegi Kanton Zürich der Caritas. Diese versteht sich entsprechend als wesentlichen Beitrag zur sozialen Integration.
Als erste Gemeinde im Bezirk ist nun Affoltern eine Partnerschaft mit der KulturLegi Kanton Zürich eingegangen. «Die KulturLegi-Partnerschaft ist auf Initiative unserer Sozialabteilung zustande gekommen», erklärt dazu Affolterns Gemeindeschreiber Stefan Trottmann. Berechtigt zum Bezug einer KulturLegi sind prinzipiell alle Personen, die am oder unter dem finanziellen Existenzminimum leben, wie zum Beispiel Working Poor, Familien mit wirtschaftlicher Unterstützung (Sozialhilfe, AHV/IV-Zusatzleistungen) oder Personen mit einem Stipendium. Sie alle können die KulturLegi bei der Fachstelle Gesellschaft der Gemeinde Affoltern beantragen. Bezugsberechtigte aus den anderen Ämtler Gemeinden machen dies, so wird es auch vom Sozialdienst Bezirk Affoltern vermittelt, direkt per entsprechendem Antragsformular auf www.kulturlegi.ch/de.
Einige Angebote im Bezirk gibt es schon, weitere werden gesucht
Karteninhaberinnen und -inhaber erhalten derzeit Rabatte bei mehr als 700 Kultur-, Sport- und Bildungsangeboten im Kanton Zürich. Auch im Bezirk Affoltern gibt es bereits ein paar Angebotspartner mit solch ermässigten Angeboten. So bietet etwa die Jubla Säuliamt 70 Prozent Rabatt auf Jahres- und Lagerbeiträge, im Kellertheater LaMarotte halbiert sich mit der KulturLegi das Eintrittsgeld und die Jahreskarte der Regionalbibliothek Affoltern gibt es damit auch zum halben Preis.
In Ottenbach ist es Claudia Lindt mit ihren Angeboten für Bewegung und Entwicklung, die auf körperorientierte Therapien 30 Prozent Rabatt gewährt, genauso Barbara Kofler mit 70 Prozent Ermässigung auf Tanzimprovisations- und Morning-moving-Kurse (Gruppe) in ihrer Praxis für Körper, Tanz und Ausdruckstherapie.
Die Verantwortlichen der KulturLegi suchen nun einerseits mit Unterstützung der Gemeinde Affoltern vor Ort weitere Firmen und Organisationen, die ihr Angebot für Inhaberinnen und Inhaber des persönlichen Ausweises vergünstigen.
Gleichzeitig sind an einer Gemeinde- oder Angebotspartnerschaft interessierte Kommunen, Institutionen und Firmen im gesamten Bezirk eingeladen, sich diesbezüglich mit den KulturLegi-Verantwortlichen der Caritas in Verbindung zu setzen. Der Bezirkshauptort ist da schon kräftig aktiv, wie Stefan Trottmann festhält: «Wir werden sicher das Stigeli-Angebot prüfen sowie mit weiteren Institutionen im Bezirkshauptort entsprechend beraten.»
Selbstredend können KulturLegi-Besitzerinnen und -Besitzer auch eine Vielzahl von überregionalen Angeboten nutzen. So offeriert etwa die VHS Zürich zum Beispiel 50 Prozent Rabatt auf Vorlesungen an der Universität Zürich und 20 Prozent auf Sprach- und Aktivkurse sowie Lehrgänge. Ausgenommen von der Kulturlegi sind einzig die Exkursionen.