Mettmenstetten hat seine Gemeindepräsidentin

Im zweiten Wahlgang ist Vreni Spinner als einzige für das Amt als Gemeindepräsidentin angetreten. Sie erreichte ein durchzogenes Resultat: Von 1168 Stimmen holte sie 699.

Der neue Gemeinderat von links: Lukas Stucky, Marylise Schiesser, Marcel Eicher, Vreni Spinner (Gemeindepräsidium), Fabio Oetterli, Melanie Vollenweider (Primarschulpräsidium) und Jürg Meili. (Archivbild zvg.)
Der neue Gemeinderat von links: Lukas Stucky, Marylise Schiesser, Marcel Eicher, Vreni Spinner (Gemeindepräsidium), Fabio Oetterli, Melanie Vollenweider (Primarschulpräsidium) und Jürg Meili. (Archivbild zvg.)

Im «Rössli» spielte am frühen Abend die Blasmusik, es floss der Weisswein, Mettmenstetten hatte seine Gemeinde­präsidentin gewählt. Nachdem sie das absolute Mehr im ersten Wahlgang vom 27. März noch nicht erreicht hatte, galt es für Vreni Spinner im zweiten am Sonntag, das relative Mehr zu schaffen. Es klappte, wenn auch mit durchwachsenem Ergebnis: Von 1168 massgebenden Wahlzetteln stand auf 699 ihr Name. 469 Stimmberechtigte haben ihre Stimme Personen gegeben, die nicht zur Wahl standen und im Wahlprotokoll unter «Vereinzelte» erfasst wurden. 172 Personen legten einen ­leeren Wahlzettel ein.

Die frisch gewählte Gemeinde­präsidentin interpretierte das Resultat positiv: «699 Stimmen, ich bin zufrieden», sagte sie und bedankte sich bei der Bevölkerung für das Vertrauen, das man ihr erweise. Die vielen Dritt­stimmen und die leer eingelegten Wahlzettel führte sie darauf zurück, dass sie parteilos sei. Zudem schliesst sie nicht aus, dass sie ihre Äusserungen am Podium im Januar, anlässlich dessen sie die Corona-Politik der Linken gelobt hatte, im bürgerlichen Lager einige Stimmen gekostet haben dürften. «Doch diejenigen, die mich kennen, die wissen, dass ich ein bürgerlich denkender Mensch bin.»

Ursprünglich war Vreni Spinner ­angetreten, um für das lokale Gewerbe einzustehen. Gefragt, was Gewerbe­treibende nun von der Politik des neuen ­Gemeinderats erwarten dürften, sagte Vreni Spinner am Sonntag: «Erwartungen sind natürlich immer schwer zu ­erfüllen.» Gleichwohl will sie nun ein gewisses Verständnis für das Gewerbe in den Gemeinderat hineinbringen. So zum Beispiel, wenn es um Submissionen geht: «Wir wollen, dass das lokale Gewerbe bei Arbeitsvergaben mehr berücksichtigt wird.» Hier gelte es Lösungen zu finden: «Es könne nicht sein, dass Mettmenstetten einerseits Energiestadt sei und andererseits Unternehmen vom Bodensee bei Arbeiten im Dorf den Zuschlag erteile.

Gleichwohl sei ihr bewusst, dass es auch gesetzliche Vorgaben gebe: «Natürlich müssen auch wir uns an die Gesetzgebung halten. Doch da gilt es zu prüfen, ob es Lücken gibt, die man nützen kann.»

Auf ihr Hauptanliegen in der kommenden Legislatur angesprochen, sagt Vreni Spinner: «Die schöne Dorfstruktur von Mettmenstetten wird gebildet von den Vereinen. Dies gilt es zu schützen und zu erhalten.» Hier wolle sie mit dem Gemeinderat Hand zur Unterstützung bieten. Ausserdem sei es ihr wichtig, der Bevölkerung ein offenes Ohr zu bieten: «Wenn auf der Strasse jemand mit einem Problem an mich gelangt, soll man mit mir reden können», sagt sie, «die Nähe ist mir sehr wichtig».

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