Mit viel Fantasie eigene Projekte umsetzen

Es darf wieder gebaut und ­gehämmert werden an der Alten Jonentalstrasse in Affoltern. Für die Platzbetreuung werden aber noch fleissige Helferinnen und Helfer gesucht.

Kreative Erlebniswelt: Der Bauspielplatz Affoltern. (Bild zvg.)
Kreative Erlebniswelt: Der Bauspielplatz Affoltern. (Bild zvg.)

Samstags ist Bautag auf dem Bauspielplatz in Affoltern. Hier erhalten Kinder ab sieben Jahren sowie Jugendliche Werkzeug, Material und Freiraum, um ihre Ideen umzusetzen – bei Bedarf mit etwas Unterstützung. «Der Platz wird sehr gerne genutzt», sagt Dodo Weiss, Vizepräsidentin des Vereins Bauspielplatz Affoltern. Schwieriger sei es jeweils, Leute zu finden, die den Platz am Bausamstag betreuen. Von den rund 130 Familien, die Mitglieder sind – und als solche auch ausserhalb der Öffnungszeiten auf den Platz dürfen –, tragen fünf bis zehn die Hauptlast.

Betreuer, keine Baufachleute

Um künftig auch wieder mittwochnachmittags öffnen zu können, sucht der Verein weitere Unterstützung – auch bei der Stadt. Eine entsprechende Anfrage mit dem Verein für Jugend und Freizeit (vjf), der direkt nebenan den Jugendtreff führt, ist hängig. «Wir hoffen auf baldigen positiven Bescheid», so Dodo Weiss. Viel braucht es nicht, um sich auf dem Bauspielplatz für die junge Generation engagieren zu können. «Man muss ­keinen Nagel einschlagen können», ­versichert Dodo Weiss, «aber Freude ­haben an einem Platz, an dem Kinder etwas machen dürfen.» Konkret geben die Betreuerinnen und Betreuer Werkzeug, Holz und Nägel heraus, beantworten Fragen, weisen Baustellen zu und schauen, dass die Bauwerke von anderen respektiert werden. Und wer regelmässig kommt, darf sogar eine eigene Hütte bauen.

«Altes Zeug» verwerten

Getreu dem Nachhaltigkeits-Gedanken kommen insbesondere gebrauchte Materialien zum Einsatz. «Altes Zeug verwerten», nennt Dodo Weiss als Devise. So werden auch Velos und Karretten lieber repariert als neu gekauft. Dazu passt auch das Repair-Café, das dreimal im Jahr durchgeführt wird. Hier unterstützen jeweils Reparaturfachleute mit fachkundigem Rat und tatkräftiger Unterstützung bei den eigenen «Flick-Projekten».

Ältestes Kunsthandwerk der Menschheit

Der Bauspielplatz ist weiter auch Kurs-Lokalität. So kann man am 18. Juni unter der Anleitung von Fachfrau Salome Portmann das älteste Kunsthandwerk der Menschheit – das Flechten – neu entdecken. Sie zeigt, wie man mit den Händen, etwas Schnur und einer Gartenschere widerspenstige Weidenruten in die gewünschten Formen bringt, sei es eine Kugel, eine Schale oder ein Rank-Gerüst.

Im Kurs von Manuela Spengler dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 1., 8. oder 15. Juni der eigenen inneren Welt freien Lauf lassen und aus Gipsbandagen oder Ton eine Figur, ein Tier oder ein Objekt gestalten. Für das «Offene Modellieren» wurde eigens der «Mal-Wagen» in ein Keramikatelier umfunktioniert, wo man auch eigene Ton-Kreationen brennen lassen kann.

«Robifäscht» im August

Von Mai bis Oktober dauert die Saison auf dem Bauspielplatz – ausgenommen sind nur die Schulferien. Der Saisonhöhepunkt ist jeweils das «Robifäscht». Diesmal steigt es am 27. August unter dem Motto «Wunderland». Die berühmte Geschichte um «Alice» dient dabei als Inspiration, aber das Thema lässt bewusst auch andere Ideen und viel Fantasie zu.

Bauspielplatz Affoltern, samstagnachmittags (ohne Ferien und Feiertage), von 14 Uhr bis 17 Uhr, Alte Jonentalstrasse, Affoltern. Für Mitglieder auch ausserhalb der Öffnungszeiten.

Anmelden für Kurse per SMS an Dodo Weiss, 076 583 34 77.

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