Mobilität und Autonomie als Ziel

Am Samstag hat sich der Meilihof einer grossen Zahl von Besuchern vorgestellt, unterstützt vom Lions Club Knonaueramt, der unter anderem mit Grilladen, Salaten und Beilagen für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Ziel des Meilihofs ist, seinen Bewohnern trotz Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Gruppenbild mit Dame: Meilihof-Heimleiterin Karen Grimm flankiert von Helfern des Lions Clubs Knonaueramt. (Bild bs.)Künstlerische Hingucker: Von Bewohnern gestaltete Stühle.Rasanter Fahrspass im E-Bike-Zweisitzer. (Bilder tst.)

Gruppenbild mit Dame: Meilihof-Heimleiterin Karen Grimm flankiert von Helfern des Lions Clubs Knonaueramt. (Bild bs.)Künstlerische Hingucker: Von Bewohnern gestaltete Stühle.Rasanter Fahrspass im E-Bike-Zweisitzer. (Bilder tst.)

Es ist nicht einfach, mit dem Rollstuhl und einem Glas Wasser in der Hand um die Kurve zu fahren. Ein kleiner Parcours zeigte, dass nur schon eine kleine Schwelle zum anstrengenden Hindernis werden kann. Zum Glück befand sich im Glas nur Wasser und kein Kaffee – die Hosen der meisten Besucherinnen und Besucher, die sich auf dem Parcours versuchten, wären sonst kaum frei von braunen Flecken geblieben. Und die Sonne trocknete die benetzten Kleider rasch wieder.

Am Rollstuhl-Parcours erläuterte Andreas Gautschi, selbst an den Rollstuhl gebunden, wie er mit seiner Firma Hoga Roll AG für Mobilität Rollstühle anpasst. Im Meilihof leben vor allem Menschen mit Hirnverletzungen oder Multipler Sklerose. Je nach Krankheitsverlauf sind immer wieder Anpassungen am Rollstuhl erforderlich, um möglichst viel Autonomie zu ermöglichen. Während Andreas Gautschi die Mechanik der Rollstühle anpasst, kümmert sich Sebastian Kempf von der Stiftung FST um die Elektronik. Das Umweltkontrollsystem «James», die Rollstuhl- und Umweltsteuerung von FST, kann Fenster und Türen öffnen, Lifts, Computer oder Fernseher bedienen, telefonieren. Je nach Art der Behinderung kann James von unterschiedlichen Eingabegeräten gesteuert werden. Vom Joystick über Sprachsteuerung bis zur Steuerung mit den Augen arbeitet die Stiftung FST an Eingabegeräten, die, verbunden mit einem entsprechend konfigurierten Rollstuhl, ein Maximum an Autonomie und Selbstbestimmung ermöglichen sollen.

Technische Möglichkeiten sind die eine Seite, Leitbild und Betriebskonzept der Stiftung WFJB (Wohnraum für jüngere Behinderte), die den Meilihof gebaut hat und führt, die andere: «Wir unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner, dass sie ihr Leben so eigenständig und selbstbestimmt wie möglich führen können, weil wir davon überzeugt sind, dass jeder Mensch sein Leben aktiv gestalten und Eigenverantwortung übernehmen will.»

Der Meilihof in Ebertswil integriert sich in seiner Umgebung nicht nur mit Anlässen wie dem Tag der offenen Tür. Das Hofkafi ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet und wird nicht nur von Nachbarn, sondern auch von Wandernden, von Bikerinnen und Bikern auf dem Weg zur Albiskette rege besucht.

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