Neue Halle für Elektropostautos

Standort Aeugstertal wird aufgegeben – Neubau in Affoltern mit grosser PV-Anlage

Die neue Postauto-Einstellhalle in Affoltern soll bis Mai 2025 fertiggestellt werden. (Bild zvg)
Die neue Postauto-Einstellhalle in Affoltern soll bis Mai 2025 fertiggestellt werden. (Bild zvg)

Das Postauto-Unternehmen Rolf Stutz AG in Jonen betreibt 16 Säuliämtler Postauto-Linien. Darunter auch einige Strecken mit Startpunkt im aargauischen Freiamt. Ihr Fuhrpark umfasst 36 Fahrzeuge, unterdessen mehrheitlich Gelenkbusse. Auf der Unternehmens­website liest man von eindrücklichen Zahlen: Jährlich werden 4,2 Millionen Fahrgäste befördert und 2,9 Millionen Kilometer absolviert. Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beschäftigt. «Es wird gesagt, dass wir einer der grössten Postauto-Unternehmer der Schweiz sind», sagt Stutz mit einem Schmunzeln und wägt ab, dass man dies je nach Anzahl Fahrzeuge, Mitarbeitende oder Umsatz unterschiedlich sehen könne.

In der Schweiz gibt es gemäss Angaben der Post-Website rund 100 Postauto-Unternehmen, welche im Auftrag der Postauto AG die Fahrleistungen erbringen. Rund die Hälfte der Fahrten würden ausgelagert. «Die Fahrzeuge werden von der Postauto AG für die gesamte Schweiz beschafft», sagt Stutz gegenüber dem «Anzeiger». Den Unterhalt und die Reparaturarbeiten übernehme man selbst. «Das Personal rekrutieren wir und dieses ist auch bei uns angestellt», erklärt er.

Der eine Werkstattplatz für alle Fahrzeuge im Aeugstertal sei unterdessen zu wenig. Ein Ausbau sei dort nicht möglich gewesen. Daher habe man ­einen neuen Standort gesucht. «In ­Affoltern profitieren wir vom nahen Autobahnanschluss und können einfach die Fahrzeuge tauschen», sagt der Geschäftsführer dazu. Den Standort im Aeugstertal werde man schliessen.

Eröffnungsfest geplant

Im Neubau entstehen 26 Plätze für Postautos, eine Waschanlage, drei Werkstattplätze, Büros sowie ein Schulungs- und Sitzungsraum. Die Fertigstellung ist für Mai 2025 geplant. «Dann wird ein Eröffnungsfest für die Bevölkerung mit Einblicken in den Betrieb stattfinden», verrät Patrick Stutz schon mal. Auf dem Dach wird eine Fotovoltaikanlage mit 400 Kilowattpeak Leistung angebracht. Dazu kommt auch ein intelligentes ­Ladesystem zum Einsatz. Der ganze Neubau wird komplett auf die kommende Elektromobilität ausgerichtet. Eine Dieseltankstelle wird schon gar nicht realisiert. Die ersten Elektropostautos sollten je nach Liefersituation per Dezember dieses Jahres zum Einsatz kommen. Danach folgen Ende 2025 weitere fünf bis sieben Elektropostautos.

Bis der Neubau fertig ist, würden die Elektropostautos mit mobilen Lade­stationen in Jonen versorgt. Während der mehrjährigen Übergangsphase bis zur kompletten Umstellung hat Stutz eine Abmachung mit einer lokalen Tankstelle in der Nähe, damit die Postautos nicht extra fürs Auftanken nach Jonen fahren müssen.

Einsatz auf jeder Strecke möglich

Er geht davon aus, dass die Elektrofahrzeuge auf jeder Strecke in ihrem Liniennetz eingesetzt werden können. Wenn, dann sinke die Reichweite. Man werde mit den ersten Elektropostautos Erfahrungen sammeln können. Geladen werden diese ausschliesslich in der neuen Einstellhalle. Ein Aufladen an den Bahnhöfen ist nicht vorgesehen.

Das Unternehmen besteht seit 1951 und wurde damals von Otto Stutz in Oberlunkhofen gegründet. «1981 übernahm mein Vater Rolf Stutz die Firma», sagt Sohn Patrick Stutz. Den Standort im Aeugstertal konnte damals schon durch Otto Stutz übernommen werden. Im aargauischen Jonen ist man seit 2000. Hier wurden die Kapazitäten ­regelmässig ausgebaut. Aktuell sind ­diverse Fahrzeuge sogar in einem Zelt untergebracht.

Auf die Frage, ob jedermann Postauto-Chauffeur werden kann, antwortet Stutz: «Es wird einfach ein Car-Führerschein benötigt.» Und innerhalb eines Jahres müsse man noch die CZV-Prüfung bestehen. CZV steht für Chauffeurzulassungsverordnung. Im Laufe eines Jahres machen die Chauffeure dann weitere CZV-Kurse.

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