Spezieller Ort für ältere Menschen

Das Spital Affoltern hat seine akutgeriatrische Delir- und Demenzstation ausgebaut

Hoher Besuch auf der neuen Delir Unit im Spital Affoltern: Natalie Rickli, Gesundheitsdirektorin, umringt von Spital­direktor Lukas Rist (von links), Verwaltungsrat Erwin Höfliger und Markus Minder, Ärztlicher Direktor. (Bild Florian Hofer)

Nach einem umfassenden Um- und Ausbau wurde vergangene Woche im Spital Affoltern im Beisein der Zürcher Regierungspräsidentin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli eine geschlossene akutgeriatrische Delir- und Demenzstation (Delir Unit) feierlich eröffnet. Im Kanton Zürich ist das Spital Affoltern das einzige Spital mit einer derartigen Einrichtung.

«Mit seinen spezialisierten Angeboten in der Versorgung älterer Menschen und palliativer Patientinnen und Patienten hat das Spital Affoltern eine Bedeutung, die über die Grenzen des Kantons Zürich hinausgeht», sagte Rickli vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spitals Affoltern in einer Ansprache.

Helle und warme Farbtöne

Die neuen Räumlichkeiten wurden gerade rechtzeitig fertig zum zehnjährigen Bestehen dieses Angebots. Mit einer Erhöhung auf zwölf Betten liegt die Delir Unit nun im Haupthaus in ansprechenden Räumlichkeiten und mit neuem Raumangebot. Die Gestaltung bietet eine ruhige, angstreduzierende Atmosphäre, vermittelt Geborgenheit und fördert die Bewegung und Orientierung. Die gewählten Materialien, die Einrichtung und auch die hellen und warmen Farbtöne haben einen positiven Effekt auf die Betroffenen. Markus Minder, Ärztlicher Direktor, erklärte zum Konzept: «Das hier geschaffene Umfeld wirkt sich positiv auf die Lebensqualität, die Verhaltensauffälligkeiten, die Frequenz von freiheitseinschränkenden Massnahmen und die Menge der notwendigen Psychopharmaka aus.» Bei dementen Patientinnen und Patienten könne so das Delirium möglichst vermieden oder optimal behandelt werden.» Mit dem Wegfall der Chirurgie sei so auch Platz für Neues geschaffen worden. «Unsere Delir Unit entsprach schon bis anhin einem grossen Bedürfnis. Nach dem Um- und Ausbau können wir mehr Plätze und alle nach neustem Stand anbieten. Zusammen mit unserem interprofessionellen Team der ­Altersmedizin, der Pflege, der Alterspsychiatrie und den Therapiefachpersonen ermöglichen wir den betroffenen Patientinnen und Patienten ein ideales Behandlungsumfeld», so Spitaldirektor Lukas Rist. Da die neue Delir Unit in der bestehenden Bausubstanz des Spitals umgesetzt wurde, habe das Vorhaben im Vergleich zu einem Neubau ausserdem kostengünstig und mit einem geringeren CO2-Ausstoss realisiert werden können. Seit Anfang 2024 setzt das Spital Affoltern zudem den neuen Leistungsauftrag des Kantons Zürich in der Alterspsychiatrie um. «Damit haben wir unser stationäres Angebot komplettiert und abgerundet», so Lukas Rist weiter. In der Alterspsychiatrie werden psychische Erkrankungen, die typischerweise erst in dieser späteren Lebensphase auftreten, wie die verschiedenen Formen der Demenzerkrankungen in enger Zusammenarbeit mit der geriatrischen Abteilung behandelt. Somit verfügt das Spital Affoltern über stationäre psychiatrische und akutsomatische Angebote auf dem gleichen Areal, die eine optimale und umfassende Versorgung aller Patientinnen und Patienten ermöglichen – ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal im ganzen Kanton Zürich, wie auch Natalie ­Rickli betonte. Abschliessend sagte sie: Das Spital Affoltern hat seinen Schwerpunkt in eine Disziplin der Zukunft gesetzt. Zu Wort kam auch Stefan Gyseler, Verwaltungsratspräsident Spital Affoltern: «Wir müssen uns so positionieren, dass wir langfristig überleben können. Kostendeckendes Arbeiten ist teilweise eine ziemliche Herausforderung.»

Noch ein Jubiläum

Gleichzeitig feiert das Spital Affoltern dieses Jahr auch das 20-jährige Bestehen der Erwachsenenpsychiatrie im Haus Lindenberg und der dazugehörigen – im Kanton Zürich ebenfalls einzigen – stationären Mutter-Kind-Abteilung.

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