Unbeständiges Jahr mit grossen Brand- und Unwetterereignissen
100. Generalversammlung des Feuerwehrverbands mit Regierungsrat Mario Fehr

Es war die 100. Generalversammlung des Feuerwehrverbands des Bezirks Affoltern – ein besonderer Anlass, der mit einigen Höhepunkten gebührend gefeiert wurde. Gastgeber und Organisatoren waren die Gemeinde Maschwanden und die Feuerwehr Knonaueramt Süd, deren Feuerwehrleute auch das Essen zubereiteten und servierten. Die Teilnahme am Jubiläumsabend war gross. 115 Personen, darunter nebst den Mitgliedern auch Ehrenmitglieder und Behördenvertretende, kamen am vergangenen Freitag in die Turnhalle Maschwanden und füllten die langen Festtische. Unter ihnen sass der gut gelaunte Regierungsrat Mario Fehr, der sich beim währschaften Nachtessen mit den Behördenvertretern austauschte und die Tischrunde mit Spässen und Anekdoten unterhielt. Er genoss den gemütlichen Abend im Kreise der Feuerwehr sichtlich und blieb auch bis zu später Stunde.
Die Maschwander Gemeinderätin, Priska Dosch, eröffnete den Abend, begrüsste die Feuerwehrleute im schönen Dorf und betonte: «Ihr bildet die Feuerwehrfamilie. Ihr packt zugunsten der Bevölkerung alles an, ob Wasser, Feuer oder umgestürzte Bäume. Lasst euch heute feiern!»
In seinem Jahresbericht hielt Präsident Beat Schmid Rückschau auf die zahlreichen gut besuchten Anlässe im vergangenen Jahr. «Die grossen Teilnehmerzahlen sind ein hoher Motivationsfaktor für die Vorstandsmitglieder und die Ausbildner. Das Interesse ist zudem eine Bestätigung, dass der Feuerwehrverband auch nach so vielen Jahren noch seine Berechtigung hat.» 2024 sei ein unbeständiges Jahr gewesen. «Für unsere Feuerwehren ein regelrechtes Auf und Ab. Ruhige Zeiten wurden innert Sekunden abgelöst von grossen und kräftezehrenden Brand- und Unwetterereignissen.» Er dankte allen für die stetige Bereitschaft, im Einsatz zu sein und zu helfen.
Lukas Meier ist neuer Präsident
Die üblichen Traktanden wurden ohne Diskussionen oder Gegenstimmen genehmigt. Beat Schmid gab nach 14 Jahren sein Amt als Präsident ab. Er wurde von Statthalter Claude Schmidt mit warmen, wertschätzenden Worten verabschiedet: «Eines von vielen Attributen, die Beat beschreiben könnten, ist ‹Brückenbauer›. Es ist ihm in den letzten 14 Jahren gelungen, die Feuerwehren im Bezirk dazu zu bringen, besser zusammenzuarbeiten und den Verband als Ganzes zu stärken.» Beat Schmid wurde mit Applaus zum Ehrenmitglied ernannt. Als neuen Präsidenten wählte die Versammlung Lukas Meier, Vizekommandant aus Wettswil. Die bisherigen Mitglieder des Vorstands wurden bestätigt.
Über die spannenden Aktivitäten der Jugendfeuerwehr berichtete Dominik Scaglioso. Über 60 bis fast 80 Jugendliche nahmen im letzten Jahr an den Übungen teil. Dass die Jugendfeuerwehr sich im Bezirk und auch im Kanton grosser Beliebtheit erfreut und eine sinnvolle Jugendarbeit leistet, wurde mehrfach betont, ebenso von Beat Hirter, Präsident des Kantonalen Feuerwehrverbands.
Vertrauen
Statthalter Claude Schmidt informierte über die Ereignisse im Jahr 2024. Die Brandschadensumme betrug im Bezirk Affoltern gut 3,3 Millionen Franken (Vorjahr 730000). Das grösste der 65 Brandereignisse betraf am 28. Mai eine Scheune in Bonstetten mit einer Schadensumme von gut einer Million Franken. Die Elementarschadensumme betrug im Säuliamt 4,7 Millionen Franken, das Zehnfache des Vorjahrs. Die häufigsten Ursachen der 655 Fälle waren Hagel und Überschwemmungen.
Zu vorgerückter Stunde stieg der Sicherheitsdirektor Mario Fehr auf die Bühne und dankte den Feuerwehrleuten für ihren grossen Einsatz. «Es gibt aktuell zu viele Brandstifter und Flächenbrände in der Welt», sagte er. «Wir brauchen ein Zusammenstehen, um die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Wir brauchen Menschen, die Feuer löschen. Genauso, wie ihr es tut.» Das Wichtigste für eine Rettungsorganisation sei das Vertrauen. «Die Bevölkerung vertraut euch, dass ihr eure Sache gut macht.» Das Schlusswort vor dem geselligen Teil hatte der scheidende Präsident, Beat Schmid. Er verabschiedete sich und gab den Kameradinnen und Kameraden den Rat mit auf den Weg: «Interessiert euch weiterhin am Feuerwehrwesen und Verbandsgeschehen. Macht nicht die Faust im Hosensack, gebt Impulse und Anregungen an den Vorstand weiter und bleibt aktiv.» Nach einem heiteren Auftritt des Komikers «Hans» mit zahlreichen gekonnten musikalischen Einlagen fuhr das Dessert ein. Es war eine riesige Geburtstagstorte in Form eines Feuerwehrautos, die sorgfältig in Stücke zerlegt und verteilt wurde. Übrig blieben am Schluss noch die Führerkabine und die Achsen mit den Rädern.