Weinjahrgang 2018: Qualität und Quantität stimmen

Auch im Säuliamt bereitet der Jahrgang 2018 den Weinbauern viel Freude. Am Rebhügel zwischen Knonau und Uttenberg ist seit Mittwoch der Wümmet im Gang.

Mit dem Refraktometer stellt Weinbauer Edwin Marty die Öchslegrade fest. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>
Mit dem Refraktometer stellt Weinbauer Edwin Marty die Öchslegrade fest. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>

Zehn Frauen und Männer hat der Knonauer Weinbauer Edwin Marty für die Traubenlese gewinnen können. Mit Kleinharassen und mit Scheren bewehrt, kraxeln sie auf dem rund ein Hektar grossen Gut sukzessive bergwärts, schneiden die (wenigen) faulen Beeren weg. Unten, da nimmt Marty den einem Kleinfernglas ähnlichen Refraktometer zur Hand, blickt hindurch und ruft dem Erntevolk begeistert zu: «Super, diese Öchslegrade». Im Durchschnitt sind es bei den weissen Riesling x Sylvaner-Trauben 73/74 Grade – ein geradezu idealer Wert für diese Sorte. «Liegen diese Öchslegrade höher, nimmt der erdige Geschmack zu, und der Fruchtgeschmack kommt nicht mehr richtig zur Geltung», sagt der Weinbauer, der auf dem Hügel bei Knonau an mittlerweile 4800 Stöcken seit 1984 erntet und für seine Produkte auch schon Goldmedaillen gewonnen hat.

Rund 8000 kg Trauben

Wie alle Weinbauern im Säuliamt, fällt die Ernte in Knonau dank idealer Witterungsbedingungen – heiss, aber zwischendurch auch mal Regen – überdurchschnittlich aus. Bei Marty bedeutet das: Bei den Riesling x Sylvaner-Trauben sind 1800 kg zu erwarten, bei den anderen Sorten 1200 kg (Pinot gris), 2500 kg (Blauburgunder), 1000 kg (St. Laurent) und 1500 kg (Cabernet Dorsa).

Pro Quadratmeter dürfen übrigens 1,4 Kilogramm weisse und 1,2 Kilogramm blaue Trauben geerntet werden. Wird diese Limite überschritten, so nimmt der Weinbauer in Kauf, dass seine Flaschenfüllungen pauschal als «Landweine» bezeichnet werden. Edwin Marty will das natürlich nicht. Sein Ertrag wird nun bei Stefan Schlatter in Hallau gekeltert und später privat und bei Gastrobetrieben vermarktet.

Beim Kürbisfest, das am 22. und 23. September auf dem Hof der Familie Duperrex in der Stöckweid in Uttenberg-Knonau gefeiert wird, kann der 18er-Jahrgang natürlich noch nicht verkostet werden, dafür aber andere Erzeugnisse, die Edwin Marty dort präsentiert – zusammen mit einem Weinproduzenten aus der Romandie.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern25.04.2024

Fusionspläne bei Landi-Genossenschaften

Landi Albis, Obfelden und Freiamt künftig gemeinsam?
Bezirk Affoltern25.04.2024

Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen

Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Bezirk Affoltern25.04.2024

Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton